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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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sein Gepäck über die Schulter. Seltsam. Jetzt, wo die Falke an Land lag, tat es ihm beinahe leid, sie zu verlassen.
    »Komm«, sagte Asch und schritt die schwankende Planke hinunter.

    Nach all den Warnungen war der Cheemhafen am Ende doch so etwas wie eine Enttäuschung.
    Asch schritt mit einer solchen Geschwindigkeit und Zielstrebigkeit aus, dass es für Nico schwer war, viel von der Stadt in sich aufzunehmen. Sie blieben nur so lange dort, bis sie ausreichenden Proviant sowie zwei Maulesel
gekauft hatten, die sie auf ihrer Reise in den Süden der Insel tragen sollten.
    Es war der Gestank dieses Ortes, der Nico zunächst am meisten entsetzte. Die Straßen waren nach einem kürzlich erfolgten Regenfall aufgeweicht und schlammig, und Abwässer flossen an den Seiten und in der Mitte durch übelriechende Gräben. Das alles wurde noch schlimmer gemacht durch die Leichname von Hunden und Katzen und – an einer Stelle – einer jungen Frau, der alle Kleider vom Körper gerissen worden waren.
    Vor einem Laden half Nico dabei, die neu gekauften Vorräte an die Seiten der Maultiere zu binden. Gerade als er damit fertig war, wurde er gezwungen, den Stadt-wachen aus dem Weg zu springen. Es war eine Brigade aus dunkelhäutigen Alhazii-Söldnern in Rüstungen, die sich rasch die Straße entlangbewegten und dabei etwas Fremdes und Beängstigendes sangen. Kurze Zeit später kamen er und Asch an denselben Wachen vorbei, die soeben eine Wirtshausschlägerei auflösten. Es war ein heftiges Handgemenge: Vor der Taverne lagen Männer brüllend im Schlamm, während im Inneren Stahl durch den Lärm zahlreicher erhobener Stimmen dröhnte.
    Sie eilten weg von diesen Ereignissen und liefen südwärts durch die Stadt. Asch rief in der Handelssprache den schmutzigen Straßenjungen etwas zu, die den Weg frei machten, als er ihnen auch noch ein paar Münzen entgegenwarf. Die Kinder zupften an seinen Ärmeln, bettelten ihn um etwas zu essen an oder um kleine Münzen, Pechkraut und Schlack. Überall standen Prostituierte
herum; alle waren nackt und von Kopf bis Fuß mit goldener Farbe bemalt. Sie streckten Nico ihre Brüste entgegen, weil er ihre hellen Nippel anstarrte, die als einzige Körperteile nicht bemalt waren.
    Die Sklavenmärkte waren schwerer zu ertragen. Durch hölzerne Gatter erhaschte er Blicke auf Männer, Frauen und Kinder, die in Lumpen gekleidet waren und sich aneinanderdrängten, während sie wie Vieh versteigert wurden.
    »Umarmet das Fleisch!«, rief ein Straßenprediger, der in der Nähe einer solchen Auktion hockte. »Umarmet das Fleisch, oder ihr alle werdet versklavt werden, so wie alle Schwachen gerechterweise versklavt werden!«
    »Was predigt er da?«, fragte Nico.
    Asch spuckte vor den Füßen des Predigers aus, als sie an ihm vorbeiritten.
    »Die Lehren von Mhann«, antwortete er.

    Im Gegensatz zu Bar-Khos besaß Cheemhafen keine Mauern, und Nico war überrascht, als die Häuser zu beiden Seiten der Straße zu vereinzelten kleinen Hütten wurden, bis die Bebauung schließlich ganz aufhörte und sie die Stadt endlich hinter sich gelassen hatten. Er schaukelte rhythmisch auf dem Rücken seines Mulis und spürte, wie seine Anspannung nachließ.
    Die Straße wand sich durch das Vorgebirge, das an die Küste grenzte, und gewährte von allen Stellen aus einen Blick auf das Meer und die Schiffe, die darauf festgeheftet
zu sein schienen. Cheem war eine Insel, die fast nur aus Bergen bestand, und der größte Teil des fruchtbaren Landes lag entlang der Küste und in den vielen schmalen Tälern, die hoch zu den dicht bewaldeten Hügelspitzen führten. Fast den ganzen Tag folgten sie dieser einen Straße und kamen an einigen Dörfern und einzelnen Gehöften vorbei, aus denen die Bewohner sie misstrauisch und grußlos beäugten. Am späten Nachmittag wandten sie sich nach Westen in eines der Täler und ritten durch mageres Ackerland bergan, bis es Heide und Wildgras wich, das nur noch als Nahrung für Bergschafe dienen konnte. An den Hängen drängten sich zu beiden Seiten die Bäume und bildeten dunkle Kiefernwälder.
    Eine Veränderung ging mit Asch vor, als sie in das Hochland einritten. Seine Stimmung wurde milder, und er zeigte nicht länger sein übliches regloses Gesicht. Sein Blick wurde sanft. Zufrieden schürzte er die Lippen, als er die frische, ruhige Luft einatmete.
    »Ihr scheint Euch zu freuen, wieder hier zu sein«, bemerkte Nico.
    Ein Grunzen war alles, was er für diese Anteilnahme erhielt. Der alte Mann

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