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Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Titel: Fay - Das Vermaechtnis des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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habe. Und von ihr werde ich aufgefordert alles stehen und liegen zu lassen, um mich auf den Weg zu ihr zu machen. Unterwegs geschehen dann lauter merkwürdige Dinge die mich veranlassen zu glauben, dass ich langsam den Verstand verliere und zum krönenden Abschluss werde ich auch noch von einem Monster angegriffen, dass dir wie aufs Ei gleicht!“ Dalila stockte der Atem. Während sie zuhörte was sie da von sich gab, konnte sie es selbst nicht so recht glauben.

    „Ein Wesen mit…glühendroten Augen das aussieht wie dein Zwilling, sich dann in ein furchterregendes Monster verwandelt und sich plötzlich in Luft auflöst“, stammelte sie ungläubig weiter und sah noch genau die höllische Fratze vor ihren Augen.

    „Wie ist sowas nur möglich?
    Ich werde langsam wahnsinnig. Das sind die ersten Anzeichen dafür, dass ich meinen Verstand verliere!“, jammerte sie mit brüchiger Stimme. Hilfesuchend sah sie zu Jo hinüber in der Hoffnung, dass er ihr sagen würde, dass mit ihr alles in bester Ordnung sei. Doch stattdessen richtete er seinen Blick stur auf die Straße. Es wirkte fast so, als ob ihr Kummer ihm zu schaffen machte. Zumindest ließ sein gequälter Gesichtsausdruck dies vermuten.
    Plötzlich tat er ihr leid. Dalila wollte nicht, dass ein so schöner Mensch wie er es war, wegen ihr traurig wurde. Endlich erwiderte Jo ihren Blick. Lange hielt sie diesem jedoch nicht stand. Sie hatte schon genug Leid verursacht und konnte nicht erwarten, dass andere ihre Probleme lösen würden.
    Ihre anfängliche Aufregung hatte sich dank Jos mitleidiger Miene wieder gelegt.

    „Jo, wenn du etwas weißt, dann sag mir bitte was da vorhin in Fairyhill geschehen ist.
    Was war das für ein Wesen und weshalb wollte es mich entführen?“, fragte sie leise flüsternd, während sie verunsichert am Reißverschluss ihrer Jacke herumhantierte. Die Motorengeräusche des alten Pickups waren derartig laut gewesen, sodass sie selbst ihr eigenes Wort kaum verstanden hatte. Denn der schweigsame Fahrer verlangte der rostigen Kiste so einiges ab und holte mit seinem rasanten Fahrstil alles aus dem Motor raus, was vom Triebwerk noch zu holen war. Unablässig heulte das Getriebe auf. Man musste schon mit angemessener Lautstärke dagegen anreden, wenn man von dem Krach nicht übertönt werden wollte.
    Demzufolge glaubte das aufgewühlte Mädchen, dass Jo ihr zartes Stimmchen gar nicht erst vernommen hatte. Ein dicker Kloß setzte sich in ihrem Hals fest. Dalila wusste was dies zu bedeuten hatte. Sie hielt sich die Hände vors Gesicht und konnte nicht mehr verhindern, dass ihr ungehalten die Tränen über die Wangen rannen. Wie ein kleines Kind begann sie zu wimmern und schämte sich zugleich dafür. Ihre Schultern bebten, als sie unablässig nach Luft japste. Wie wild geworden begann sie ihren Kopf zu schütteln und schalt sich dafür, dass sie weinte, denn dazu hatte sie gar kein Recht gehabt. Nicht sie war es die gestorben war, sondern ihre Eltern.
    Jo hielt ihr herzzerreißendes Schluchzen keine Sekunde länger mehr aus. Er bremste scharf ab, riss das Lenkrad herum und hielt am Straßenrand an.
    Zwar hatte Dalila bemerkt, dass der Wagen nun stand, doch sie schämte sich zu sehr um nachzusehen weshalb sie nicht mehr fuhren. Ihr emotionaler Ausbruch war ihr dermaßen unangenehm gewesen, dass sie nicht einmal einen kurzen Blick riskieren wollte. Also zog sie es vor ihr Gesicht weiterhin hinter ihren Händen zu verbergen, als sich vor solch einem attraktiven Mann die Blöße zu geben, Schwäche gezeigt zu haben.
    Es klickte zweimal. Dalila spürte wie die Spannung des Sicherheitsgurtes sich löste. Jo hatte erst seinen und anschließend ihren Sitzgurt gelöst. Dann fühlte sie wie zwei kräftige Hände ihre schmale Taille umfassten und bevor sie sich versah zog der Schönling sie ungefragt an sich heran. In einem Nu ebbte ihr Wimmern ab. Vorsichtig nahm Jo ihr nun die Hände vom Gesicht. Dalila wehrte sich nicht. Sein Blick war so voller Mitgefühl, dass es ihr ganz warm ums Herz wurde. Die Nähe bereitete ihr jedoch Unbehagen. Sie wollte von ihm abrücken, doch er hielt sie weiterhin entschlossen fest. Seine starken Hände an ihrem Körper ließen sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals hinauf, sodass sie es kaum wagte so dicht vor ihm dieselbe Luft einzuatmen.
    Erst da fiel ihr allerdings auf, dass Jo einen unbeschreiblichen Duft verströmte. Er roch nach einem Regenschauer an einem heißen Sommertag. Nach

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