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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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verschwunden, seit es in Sacramento anstelle der jährlichen State Fair – des großen, kalifornischen Volksfests – nur noch den jährlichen Alle-verstecken-sich-in-ihren-Häusern-und-beten-dass-sie-nicht-sterben-Marathon gab.
    Die Luft war so heiß und trocken, dass sie mir die Feuchtigkeit aus der Kehle zu saugen schien, als wir am Flughafen von Sacramento ankamen und die abgetrennte Beladezone betraten, wo wir uns mit dem Konvoi des Senators treffen sollten. Es war später Nachmittag, und die helle Sonne stach mir durch die Brillengläser in die Augen. Ich taumelte und hielt mich an Ricks Schulter fest. Er warf mir einen fragenden Blick zu. Schweigend schüttelte ich den Kopf. Wir spürten alle die Belastung, Shaun ebenso sehr wie der Rest, und wenn Rick etwas sagte, würde Shaun den Rest des Nachmittags damit verbringen, um mich herumzuscharwenzeln. Dafür hatte ich zu viel zu tun.
    Senator Ryman war am Vortag hergeflogen, gemeinsam mit Gouverneur Tate und dem Großteil seiner Stabsmitglieder. Wir hätten eigentlich unmittelbar nach ihnen kommen sollen, mit einem kommerziellen Flug statt mit dem Privatjet. Unglücklicherweise war unsere Maschine wegen eines medizinischen Notfalls in Denver aufgehalten worden. Wir hatten mit hundert zu Tode erschreckten Passagieren auf dem Asphalt abwarten müssen, ob man unser Flugzeug zur abgeriegelten Quarantänezone erklären würde. Ich muss gestehen, dass ich einen Moment lang tatsächlich gehofft hatte, dass es so weit kommen würde. Dann hätten wir wenigstens ein bisschen schlafen können, bevor wir in die Heimat zurückkehrten. Langsam machte ich mir ernsthafte Sorgen um Shaun. Inzwischen waren wir an dem Punkt angelangt, an dem er nur noch schlief, wenn ich ihn zu Bett schickte .
    Hier in Sacramento hielt ein wohlbekannter schwarzer Wagen bei uns, die Tür öffnete sich, und Steve kam zum Vorschein, so unerschütterlich und massig wie immer. »Ms Mason«, sagte er und nickte mir zu.
    Einer meiner Mundwinkel zuckte nach oben. »Ich freue mich auch, dich zu sehen, Steve. Was ist für heute Nachmittag geplant?«
    »Ich begleite euch zum Konferenzzentrum. Der Konvoi fährt in neunzig Minuten los.«
    »Das lässt uns nicht viel Zeit.« Ich verzog das Gesicht und nahm in jede Hand einen Koffer, während Steve ausstieg und sich daranmachte, unsere Ausrüstung einzuladen. Senator Ryman würde heute eine Grundsatzrede vor der republikanischen Partei Kaliforniens halten, und der Abend versprach jede Menge O-Ton-Zitate, unüberlegte Bemerkungen und konkurrierende Reporter. Wir mussten voll auf der Höhe sein. Ich hatte auf etwas mehr Ruhe und weniger Koffein gehofft, aber man kriegt nicht immer, was man will. »Danke fürs Abholen.«
    »Jederzeit.« Ein zweiter Wagen hielt hinter dem ersten, Carlos stieg aus und half beim Gepäckeinladen. Unsere Bewacher – der unglückselige Andres und eine Frau mit ausdrucksloser Miene namens Heidi, die uns wahrscheinlich nur zugeteilt worden waren, weil ich mich aufgrund meiner Augen einer gesonderten Sicherheitsüberprüfung unterziehen musste und man nicht wollte, dass »gesondert« zugleich »unbewacht« hieß – luden ebenfalls mit Gepäck ein und stiegen dann in Carlos’ Auto. Wahrscheinlich hatte ein Abend am Flughafen mit uns dreien ihnen unsere Gesellschaft vergällt.
    »Bereit?«, fragte Steve.
    »Bereit«, bestätigte Shaun, und wir stiegen in den Wagen, wo uns wohltuende klimatisierte Luft umspülte. Steve schaute in den Rückspiegel, um sich zu vergewissern, dass wir angeschnallt waren, bevor er den Blinker setzte und losfuhr.
    Ich hob eine Braue, und Shaun sagte wie ein Profi aufs Stichwort: »Müssen wir mit Problemen rechnen, Sportsfreund?«
    »Ein Haufen Politiker sind in der Stadt«, sagte Steve.
    Ich wusste, was das bedeutete. Senator Ryman machte sich Sorgen, dass diejenigen, die hinter den Angriffen auf sein Team steckten, die Sache zu Ende zu bringen versuchen würden. Beim ersten Versuch hatten sie schließlich nur Buffy erwischt. Ich schluckte die Wut, die in meiner Kehle aufstieg, herunter. Ich würde mich nicht aus der Fassung bringen lassen. Er wusste nicht, dass er eine Schlange im eigenen Lager hatte. Er wusste nicht, dass Tate derjenige war, den er im Auge behalten musste. Warum ließ er uns also verdammt noch mal mit einer kommerziellen Maschine fliegen?
    Shaun legte mir die Hand auf den Arm, als er meine plötzliche Anspannung bemerkte. »Ganz locker«, murmelte er.
    »Leicht gesagt«, erwiderte ich und

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