Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)
einer Seele, was ich dir gesagt habe, und du wirst es bitter bereuen, verstanden?"
"Ja, Herrin."
"Gut." Eliza nickte zufrieden. "Und jetzt möchte ich, dass du mir bei der Suche nach ihr hilfst."
Traian blickte sie unsicher an.
"Was ist denn?" fragte Eliza ungeduldig. "Bist du im Augenblick einem anderen Kommando unterstellt?"
"Nein, Herrin. Ich habe Urlaub."
"Was ist es dann?"
"Kann ich Ionela noch Bescheid geben? Wir waren verabredet, es wäre unhöflich, sie einfach zu versetzen."
Eliza lachte laut auf. Traian war ja bis über beide Ohren verknallt! "Ich mache dir einen Vorschlag. Du hörst dich um, und wenn du etwas herausgefunden hast, lässt du es mich wissen. Ich bin im Rose'n'Crown abgestiegen."
"Danke, Herrin."
Die Dunkelfee nickte nur amüsiert. Sie selbst hatte auch schon etwas vor. Sie würde Chris aufsuchen. Wenn jemand wusste, wo Dhalia war, dann bestimmt er.
* * *
Fassungslos wankte Chris zu einem Stuhl und ließ sich schwer fallen. "Sag das noch mal!" forderte er Lenuta auf, die mit einem missbilligenden Naserümpfen neben ihm Platz nahm. Doch angesichts Chris' offensichtlicher Erschütterung verschob sie ihren Kommentar auf später und fasste ihn sanft an der Hand.
"Ich glaube wirklich, dass sie noch lebt, Chris."
"Wie kommst du darauf?" Seine Stimme klang abweisend, doch sie konnte über die Hoffnung, die plötzlich in seinen Augen aufgeleuchtet war, nicht hinwegtäuschen. Er hatte bloß noch Angst, sich dieser Hoffnung hinzugeben.
"Eliza war bei mir, nachdem ..." Lenuta stockte und warf ihrem Enkel einen schnellen Blick zu. "Nachdem sie dich verlassen hatte. Ich denke, sie hat einen Alarmzauber am Floin d'Areel - dem See", fügte sie auf seinen fragenden Blick hin erläuternd hinzu, "hinterlassen, bevor sie von dort fort ging. Es scheint, sie hatte recht daran getan, denn der Alarm ist ausgelöst worden." Lenuta ließ die Worte in der Luft nachklingen.
"Bist du dir sicher?" fragte Chris mit belegter Stimme nach. Seine Augen glänzten vor Aufregung.
Die alte Frau wählte ihre nächsten Worte mit Bedacht. "Ich bin sicher, dass ein Alarm ausgelöst worden ist, ich habe den Signalstein mit eigenen Augen gesehen. Am nächsten Morgen ist Eliza unter einem fadenscheinigen Vorwand sofort aufgebrochen. Ich kann natürlich nicht sicher sein, wo sich der Auslöser befand und wer es gewesen war. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, was Eliza sonst noch in solche Aufregung hätte versetzen können."
Chris musste sich auf die Fingerknochen beißen, um seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Er wollte lachen, schreien und weinen zugleich. Freude, Angst, Hoffnung mischten sich in ihm gleichermaßen und ließen plötzlich seinen auch so schon stark strapazierten Magen rebellieren.
"Ich komme gleich wieder", konnte er gerade noch murmeln, bevor er aus dem Zimmer stürmte.
Kurze Zeit später kam er, mit deutlich gesünderer Gesichtsfarbe, zurück.
"Hier, spül deinen Mund aus", empfahl ihm Lenuta trocken und reichte ihm ein Glas mit Wasser. Während Chris gehorsam zu seiner Waschschüssel herüber ging, konnte sie ihren Unmut nicht mehr zurückhalten. "Wie konntest du dich nur dermaßen gehen lassen?"
Chris grinste sie schuldbewusst über seine Schulter hinweg an. Doch sie ließ sich davon nicht besänftigen. "Was hast du nur hier gemacht? Den schnellsten Weg gesucht, dich zu Tode zu saufen?"
"Und wenn schon", gab er aufbrausend zurück. "Es ist meine Sache. Du bist nicht meine Mutter."
"Ist das der Dank dafür, dass ich meine alten Knochen so weit geschleppt habe, um dir diese Nachricht zu bringen?!" Empört stand Lenuta auf. "Wäre es dir lieber gewesen, ich hätte dich dir selbst überlassen, damit Eliza deine hochgeschätzte Dhalia in Ruhe jagen und zur Strecke bringen könnte? Danke, fürs nächste Mal weiß ich jetzt Bescheid!"
"Jetzt wart doch mal", rief Chris ihr versöhnlich nach. "Es tut mir leid, so habe ich das doch nicht gemeint. Ich bin dir für deine Mühe wirklich dankbar." Er stutzte und blickte sie neugierig an. "Aber wieso
hast
du es überhaupt getan?"
Müde ließ sich Lenuta wieder auf ihren Stuhl sinken. "Vielleicht werde ich es dir eines Tages erzählen. Doch jetzt bist du dran. Was willst du nun tun?"
"Ich werde ihr natürlich folgen", erwiderte Chris, erstaunt darüber, dass das nicht offensichtlich war.
"Und wohin?"
"Na, zum Dunaíi-Gebirge." Er lächelte leicht. "Ich glaube kaum, dass sie ihre Suche - was immer es auch ist - jetzt aufgeben würde. Nicht, wenn sie dafür sogar
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