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Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Titel: Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeißler
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funkelte nun nicht nur, sondern schien regelrecht zu fließen und schillerte in allen Farben des Regenbogens, wobei mal rote, mal blaue Töne überwogen. So weit, so gut. Dhalia verstopfte die Phiole wieder sorgfältig - man konnte nie wissen, wozu sie noch gut sein konnte. Dann sah sie sich konzentriert um, wobei sie es nicht wagte, ihre Hand von der Plakette zu nehmen. All das hätte sie auch schon vorher tun können, bevor sie den Vulkan bestiegen hatte. Wie sollte sie nun an das Feuer im Innern des Berges herankommen? Ob sie es wagen konnte, einen der beiden Hebel zu betätigen? In dem Wissen, dass sie genug Zutaten für einen weiteren Schlüssel hatte, falls dieser erste irgendwie zerstört wurde, griff sie nach dem Hebel, der ihr am nächsten war, und legte ihn entschieden um. Es ertönte ein lautes Quietschen, als würde ein alter Mechanismus in Gang gesetzt, und die Halterung mit Dhalias unfertiger Skulptur begann erst ruckartig, dann immer gleichmäßiger auf die Schachtöffnung zuzufahren. Direkt darüber stockte sie kurz und senkte sich dann langsam in den Schacht hinab.
Irgendwann schien die Halterung unten einzurasten und Dhalia wartete unsicher. Sie hatte keine Ahnung, wie lange es dauerte, die Skulptur zu brennen. Schließlich entschied sie, dass genug Zeit verstrichen war, und legte den Hebel in seine Ausgangsposition zurück. Als nichts geschah, zog sie, von ihrem bisherigen Erfolg ermutigt, an dem zweiten Hebel. Und tatsächlich kam ihre Skulptur bald wieder aus dem Schacht hervor. Vor Begeisterung über ihren Anblick hielt Dhalia den Atem an. Das Buch hatte ihr zwar eine Abbildung gezeigt, doch die Realität sah noch unendlich schöner aus. Ihr fiel einfach kein anderer Ausdruck dafür ein als flüssig gewordenes, reines Licht. Vorsichtig streckte die junge Frau ihre Hand aus und berührte die Skulptur mit einer Fingerkuppe. Sie hatte Angst, dass das Licht sie verbrennen würde oder dass die Form unter ihrer Berührung zerfiel. Doch es geschah nichts dergleichen. Es fühlte sich an wie dünnes mundgeblasenes Glas. Da war jedoch ein Pulsieren unter der glatten Oberfläche und Dhalia war überzeugt, dass, sollte die Figur zu Boden fallen, sie auf dem nackten Fels nicht in Tausend Stücke zerspringen würde. Zögernd umschloss sie den zierlichen Stiel mit ihrer Hand. Die Blume schien über der sechseckigen Scheibe zu schweben, ließ sich jedoch ohne Widerstand pflücken. Einen Moment lang konnte Dhalia gar nicht fassen, was sie da in ihrer Hand hielt. Sie hatte es tatsächlich geschafft! Ein unkontrollierbares breites Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus und sie lachte lauthals los, vor schierer Erleichterung und Freude.
"Ich habe es geschafft, ich habe es tatsächlich geschafft!" jauchzte sie und hielt die magische dreiblättrige Blume hoch, um sie sich im Schein der untergehenden Sonne noch einmal anzusehen.
Plötzlich hörte sie ein wütendes Schnauben hinter sich und etwas Gewaltiges traf sie an der Schulter. Ihr schwerer Mantel fing Feuer und Dhalia stürzte mit einem schmerzerfüllten Aufschrei zu Boden. Der Schlüssel flog ihr aus der Hand und schlitterte über den glatten Fels, bis er mit einem Klirren irgendwo liegen blieb. Die junge Frau wälzte sich auf ihre schmerzende Schulter, um das schwelende Feuer ihres Mantels zu ersticken. Panisch blickte sie sich um. Ein Feuersturm schien in der kleinen Kuppel zu toben. Der Vulkan bricht aus! schoss es ihr durch den Kopf, doch im nächsten Augenblick erkannte sie ihren Irrtum - da war eine Gestalt inmitten der Flammen. Sie versuchte verzweifelt, sich aufzurappeln, doch plötzlich zischte eine Feuerzunge wie eine Peitsche über sie hinweg, legte sich um ihren Knöchel und riss sie wieder von den Beinen. Dhalia schrie und roch ihr eigenes verbranntes Fleisch. Mit schreckensgeweiteten Augen starrte sie die Kreatur an, die nun langsam auf sie zukam. Ein Grollen ertönte in den Eingeweiden des Monsters, das an ein Lachen erinnerte.
Dhalia drehte sich vor Schmerz und Angst der Magen um. Noch einmal knallte die Feuerpeitsche und ihr Ende traf die junge Frau hart am Kopf. Eine Welle des Schmerzes explodierte hinter ihrer Stirn. Dann wurde es schwarz um sie herum.

Eliza flog mit aller Macht gegen den Wind an. Sie spürte nicht einmal mehr die Kälte. Alles, was zählte, war, dass sie rechtzeitig ankam.
Da sie Dhalia nicht folgen konnte, ohne entdeckt zu werden, war sie ihr auf Geistreise gefolgt. Fasziniert hatte sie Dhalias Treiben mit der Statue

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