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Feenring (German Edition)

Feenring (German Edition)

Titel: Feenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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in einem Topf Wasser für die Pasta kochte, wusch ich die grünen Paprikaschoten ab.
    Der Protrepticus meldete sich mit Gounods »Trauermarsch für eine Marionette«, der Erkennungsmusik von »Alfred Hitchcock präsentiert«.
    »Hallo?«
    »Ich habe hier einen Anruf von Xerxadrea«, sagte Samson.
    »Keine Beleidigung heute?«
    »Natürlich nicht, gnädige Frau«, sagte er honigsüß.
    Gnädige Frau? Nicht »kleines Mädchen«? Das ließ all meine inneren Alarmsirenen schrillen.
    »Hallo?«, sagte Xerxadrea.
    »Hallo. Kann ich offen sprechen?«
    »So offen, wie du dich traust.«
    Also hörten nicht nur wir zwei zu … Mist. Ich musste Ort und Zeit finden, um mir eine Strategie zu überlegen.
    »Du verstehst wahrscheinlich, dass alles, was passiert ist, unabwendbar war, Persephone.«
    »Ich werde morgen Abend zur EV gemacht werden, also ja.« Ich nahm Brokkoli und Sellerie aus dem Kühlschrank.
    »Hast du die Nachrichten gesehen?«
    »Ja. Du auch, nehme ich an.« Ich hatte nicht vor, ihr und was weiß ich noch wem sonst unsere Sicht der Dinge zu erläutern. Ich nahm die Selleriestangen und spülte sie ab.
    »Übrigens tut es mir leid, dass es so weit kommen musste, Persephone. Aber wir können immer noch alles ordnen. Ich bin sicher, du kannst den Zwist rückgängig machen, wenn du das Richtige tust.«
    »Ich werde seine Erus Veneficus.«
    »Ich habe Neuigkeiten, die deine Meinung möglicherweise ändern. Der WEC hat Kontakt mit den Feen aufgenommen.«
    »Ja und?«
    »Ihre Forderungen sind simpel: Sie wollen Menessos’ Vernichtung. Nicht verhandelbar.«
    Das war uns nicht neu. Ich schüttelte das Gemüse über dem Spülbecken aus und legte es neben die Paprikaschoten auf die Arbeitsplatte. »Wie hat der Hexenältestenrat reagiert?« Ich nahm das Messer.
    »Er ist einverstanden.«
    »Was?« Ich legte das Messer weg. Hatte keinen Sinn, ausgerechnet jetzt das Risiko einzugehen, mein Blut in der Zuflucht zu vergießen, hm? »Wie kann er damit einverstanden sein?« Ich lieferte ihr ein einfaches Argument. »Doch schade niemandem.«
    »Wenn du jemandem schadest, tu, was du musst«, erwiderte sie. »Er ist längst tot. Was bleibt den Hexen also übrig? Sie haben nichts, das sie in die Waagschale werfen könnten, und wenn es zum totalen Krieg kommt, verlieren am Ende beide Seiten.«
    Wenn ich noch Zweifel gehabt hatte, dass uns jemand belauschte, waren sie nun beseitigt. Sie wusste, dass er noch existierte. »Da beide Seiten verlören, bluffen natürlich auch beide.«
    »Die Rote Fee blufft nicht. Ich fürchte eher, sie ist durchgedreht.«
    Ich holte tief Luft. Ich fühlte mich von Minute zu Minute unbehaglicher, tiefe Schatten verdunkelten meinen Blick auf die Lage. In letzter Zeit wurde es einfach zu viel. Was sich zwischen dem WEC und den Feen abspielte, ließ sich nicht vermeiden. Beide Seiten brachten sich in Stellung und sagten, was zu sagen war. »Der WEC schindet Zeit, um sich vorzubereiten?«
    »Die Feen auch.«
    »Warum rufst du mich an?«
    »Um dich zu überzeugen, ihn uns auszuliefern.«
    »Aaah ja.«
    »Wir wissen, dass du als angehende Erus Veneficus schon jetzt an ihn gebunden bist und dass dieses Ansinnen nicht ganz leicht umzusetzen ist. Allerdings verfügst auch du über außergewöhnliche Kräfte. Wir sind zuversichtlich, dass du eine Gelegenheit finden wirst, die Kontrolle zu übernehmen und erwarten, dass du diese Gelegenheit, sobald sie sich dir bietet, beim Schopf packst. Ich habe dich hiermit offiziell davon unterrichtet, dass der WEC dir befiehlt, uns den Vampir Menessos im Morgengrauen des kommenden Sonntags an einem Ort namens Headlands Dunes am Eriesee auszuliefern.«
    Das war weit östlich von Cleveland. »Was bekomme ich dafür?«
    »Der Hexenältestenrat wird die Vollstreckung dieses Befehls als Beweis dafür werten, dass du die Lustrata bist.«
    »Was, wenn ich mich weigere? Vielleicht ist es ja in meinem Interesse, den Beweis schuldig zu bleiben. Selbst ohne die Erus-Veneficus-Angelegenheit wären nicht alle Hexen auf meiner Seite.«
    »Richtig. Wenn das deine Entscheidung ist, wird der Rat sich beraten und die Risiken abwägen, das Vampire Executive International Network dadurch zu erzürnen, dass er sich Menessos auf eigene Faust schnappt.«
    Als wäre der Rat dazu in der Lage. »Hört sich an, als wollte er einen Krieg durch einen anderen vermeiden.«
    »Mit den Blutsaugern könnte der WEC leichter verhandeln.«
    »Durch Blut.«
    »Exakt. Damit ließe sich höchstwahrscheinlich der

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