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Feenzorn

Feenzorn

Titel: Feenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Scheibenwischer surrten hin und her. An einer Ampel fragte er schließlich: »Worum geht es eigentlich?«
    »Verrückte, aber sehr gefährliche Schurken mit guten Absichten wollen uns in die Pfanne hauen«, sagte ich. »Die Feenhöfe führen Krieg, und das wird eine unangenehme Sache. Die Sommerlady ist die Böse, und der Winterritter ist ihr Liebling. Sie hat ein magisches Tuch, das sie benutzen wird, um eine Statue in ein Mädchen zu verwandeln, das sie um Mitternacht auf einem großen Tisch aus Feuerstein töten will.«
    Hinter mir grunzte es einige Male, als Meryl sich nach vorn durchboxte. »Ein Mädchen? Etwa Lily?«
    Ich warf ihr einen kurzen Blick zu und nickte. »Wir müssen Aurora finden, sie aufhalten und das Mädchen retten.«
    »Was passiert sonst?«, wollte Billy wissen.
    »Etwas Übles.«
    »Ein großer Knall?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Etwas mit langfristigen Auswirkungen.«
    »Was denn zum Beispiel?«
    »Wie denkst du über die Eiszeiten?«
    Billy pfiff durch die Zähne. »Oh. Darf ich noch ein paar Fragen stellen?«
    »Nur zu.« Ich behielt den Stein im Auge.
    »Also«, begann Billy, »soweit ich weiß, versucht Aurora, beide Feenhöfe gleichzeitig zu vernichten.«
    »Richtig.«
    »Warum? Wieso schießt sie nicht den Winter einfach ab, damit ihre Seite gewinnt?«
    »Das kann sie nicht. Ihre Macht ist begrenzt, sie hat nicht genug Kraft, um auf sich allein gestellt einen Wandel herbeizuführen. Die Königinnen und die Mütter könnten sie leicht aufhalten. Deshalb beschreitet sie den einzigen Weg, der ihr offensteht.«
    »Sie stört das Gleichgewicht der Kräfte«, sagte Billy. »Aber dabei gibt sie dem Winter viel Macht.«
    »In beschränktem Maße«, erklärte ich. »Sie kann die Kraft des Winters nicht so nutzen wie die des Sommers. Deshalb musste sie ihren eigenen Ritter töten. Seine Macht konnte sie dann auf irgendjemand anders übertragen.«
    »Auf Lily«, knurrte Meryl.
    Ich sah mich über die Schulter um und nickte. »Auf jemanden, der ihr vertraute und nicht fähig war, sich gegen Auroras Zauber zur Wehr zu setzen.«
    »Warum hat sie dann das Mädchen in Stein verwandelt?«, wollte Billy wissen.
    »Das war ihre Tarnung«, sagte ich. »Die Königinnen hätten einen aktiven Ritter leicht finden können. Sobald Lily in Stein verwandelt war, steckte auch der Umhang des Ritters im Zwischenreich fest. Aurora wusste, dass alle Mab verdächtigen würden, etwas Raffiniertes ausgeheckt zu haben, und dass Titania daraufhin gezwungen wäre, sich auf den Kampf vorzubereiten. Mab wiederum würde entsprechend reagieren, und dann würden die beiden rings um den Steintisch aufs Schlachtfeld ziehen.«
    »Wozu dient der Tisch?«
    »Er schenkt jeweils einem der Höfe die Macht«, erwiderte ich. »Bis heute um Mitternacht gehört er dem Sommer. Danach geht jegliche Kraft, die in ihn hineingegeben wird, auf den Winter über.«
    »Und dorthin fahren wir jetzt«, überlegte Billy.
    »Äh«, sagte ich. »Da an der Ampel müssen wir links abbiegen.«
    Billy nickte. »Also stiehlt Aurora die Macht und versteckt sie, was die Königinnen zwingt, am großen Tisch gegeneinander zu kämpfen.«
    »Genau. Aurora will Lily dorthin bringen und den Auflöser einsetzen, um sie von dem Steinfluch zu befreien. Dann will sie Lily töten und im Feenland eine Art Weltuntergang veranstalten. Sie muss nach Mitternacht, allerdings bevor Mabs Kräfte das Gelände tatsächlich eingenommen haben, den Tisch erreichen. Das heißt, dass sie nur ein kleines Zeitfenster hat. Wir müssen verhindern, dass sie es nutzt.«
    »Ich kapier’s immer noch nicht«, wandte Billy ein. »Was will sie denn damit eigentlich erreichen?«
    »Wahrscheinlich glaubt sie, sie könne den großen Krieg überleben. Danach will sie vermutlich alles wieder aus der Asche zusammensetzen, wie sie es sich vorstellt.«
    »Ein Glück, dass sie nicht größenwahnsinnig ist«, knurrte Billy. »Mir scheint, Mab hat in diesem Krieg einen großen Vorteil. Warum hat Aurora nicht gleich mit Mab zusammengearbeitet?«
    »Wahrscheinlich ist ihr dieser Gedanke nicht gekommen. Sie gehört zum Sommer, Mab zum Winter. Die beiden tun sich nicht zusammen.«
    »Immerhin etwas«, sagte Billy. »Wie können wir dabei helfen?«
    »Ich muss mich auf dem Schlachtfeld bewegen, und dazu brauche ich Begleitschutz. Ich will nicht aufgehalten werden und kämpfen müssen. Wir bleiben in Bewegung, bis ich den Steintisch erreichen und Aurora aufhalten kann. Ihr solltet euch tarnen, bevor wir dort

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