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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Silberfalke
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einem brennenden Scheit und hielt es mit der linken
Hand hoch.
Die Hand des Geschöpfs zuckte auf ihn zu, und Talon
duckte sich nach rechts. Schmerz glühte in seiner linken
Schulter. Das Geschöpf zog die Hand zurück, und einen winzigen Augenblick glaubte Talon, eine schnippende Bewegung
in der Luft zu sehen, als würde ein Peitschenende zurückgezogen. Talon brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, dass
ihn eine unsichtbare Waffe getroffen hatte. Er konnte das
Brennen an seiner Schulter spüren und Feuchtigkeit, die sich
ausbreitete, als das Blut aus der Wunde strömte.
Dann gab es ein Flackern nahe der Tür, und Talon wusste,
dass der andere unsichtbare Angreifer die Hütte betreten hatte.
Ein weiteres Flackern, das er nur aus dem Augenwinkel
wahrnahm, warnte ihn, und er ließ sich nach rechts fallen.
Wieder diese Schmerzen im Arm, aber er wusste, wenn er
sich nicht bewegt hätte, wäre es seine Kehle gewesen und
nicht sein Arm.
Er fiel gegen die schmiedeeiserne Halterung des Kessels
über dem Feuer und rollte sich dann am Boden von der Stelle
weg, wo er den Attentäter vermutete. Der Kessel schwang
wieder zur Feuerstelle zurück und kippte um; der Rest des
Eintopfs ergoss sich im Feuer, und plötzlich war die Hütte
voller Rauch und Ruß.
Dann konnte Talon ein Bein vor sich sehen, das sich in der
raucherfüllten Luft abzeichnete. Ohne zu zögern, schlug er
mit dem Schwert zu, und der gellend trillernde Schmerzensschrei, den er schon einmal draußen gehört hatte, erklang
abermals, und diesmal lauter.
Im Rauch konnte Talon deutlich die Umrisse von zwei
Gestalten erkennen. Sie hatten in etwa die Form eines Menschen und wirkten unbewaffnet, aber er wusste, dass dies ein
falscher Eindruck war. Er huschte zurück an die Wand.
Die anderen schienen nach ihm zu tasten, ihn aber nicht
sehen zu können. Talon packte sein Schwert, ignorierte das
Feuer in seiner linken Schulter und stemmte sich mit dem
Rücken an der Wand in eine stehende Position. Er war zum
Teil verborgen von einem vom Boden bis zur Decke reichenden Regal, das Magnus ihn für die Bücher hatte bauen lassen.
Die beiden Geschöpfe bewegten sich wieder, eines blockierte die Tür, das andere kam auf Talon zu. Dieses Geschöpf hinkte eindeutig, und Talon wusste instinktiv, dass er
es mit der Klinge getroffen hatte.
Nun, da er sein Schwert in der Hand hielt, war Talon auch
bereit, es zu benutzen. Dazu sollte er am besten draußen sein,
aber direkt vor der Tür, so dass seine Gegner nur einer nach
dem anderen angreifen konnten. Die Gestalt, die ihm am
nächsten war, hob den Arm und bewegte ihn nach hinten, als
wollte sie wieder mit einer Art Peitsche angreifen, und Talon
sprang vor und versuchte, das Geschöpf mit dem Schwert
abzuwehren. Er sprang über den umgestürzten Tisch, senkte
die unverletzte Schulter und rammte sie in die Mitte des Wesens, das in der Tür wartete.
Schmerzen zogen sich über seinen Rücken und die linke
Hüfte. Er keuchte gequält. Das Geschöpf links von ihm hatte
ihn getroffen, und Talon spürte, wie seine Knie weich wurden.
Als er zu Boden fiel, riss er das Schwert abwärts und wurde mit einem tiefen, fleischigen Geräusch und einem unmenschlichen Schrei belohnt, der abrupt endete.
Er rollte sich weg und versuchte gerade, wieder auf die
Beine zu kommen, als etwas durch die Tür huschte. Es gab
tatsächlich noch einen dritten Angreifer! Er versuchte einen
Rückhandschlag in Richtung der Tür, und es war ihm beinahe
gelungen, sich aufzurichten, als brennende Schmerzen über
seine linke Wange, Schulter und Brust zuckten.
Atemlosigkeit, ein klatschnasses Hemd und zitternde Knie
sagten ihm, dass er zu viel Blut verlor. Sein Herz klopfte laut,
und er wusste, falls er diese Geschöpfe nicht tötete, wäre sein
Schicksal besiegelt.
Es gab ein weiteres Flackern an der Tür, und Talon wusste,
dass nun beide wieder draußen waren. Er blinzelte und drehte
den Kopf, versuchte die dunklen Gestalten zu erkennen, aber
inzwischen waren sie wirklich wieder unsichtbar.
Er spürte eine Bewegung von rechts und ließ sich nach
links fallen. Er hatte vorgehabt, den Sturz abzufangen und
sich wieder aufzurichten, aber sein linkes Bein gehorchte ihm
nicht, und er stürzte zu Boden. Er spürte einen stechenden
Schmerz in seinem rechten Bein. Er hatte sein Schwert verloren, und so sehr er sich auch dazu zwingen wollte, sich wegzurollen, sich von den beiden Geschöpfen zu entfernen, er
konnte seinen Körper nicht

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