Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
Vom Netzwerk:
Ihre Augen
waren beinahe katzenhaft in ihrer Form, und ihre
Lippen waren voll.
Der Mann trug die Rüstung eines Kriegers, aber
etwas an seinen Zügen bewirkte, dass Pug ihn für sehr
jung hielt. Die Frau sah Magnus an, und ihre Brauen
hoben sich leicht. Sie sagte: »Dieser hier sieht beinahe
wirklich aus wie ein Dasati, mein Sohn. Er sieht sogar
gut aus. Schade, dass er kein Krieger ist.«
Pug warf einen Blick zu seinem Sohn und bemerkte, dass der Schutzzauber auf ihnen lag. Er konnte
sowohl Magnus sehen, wie er ihn kannte, als auch
einen Magnus, der wie ein Dasati wirkte, als lägen
beide Bilder übereinander. Offenbar sprachen Magnus’ Größe, seine schlanke Gestalt und seine lange
Nase den Sinn für Schönheit dieses Volkes an.
Der junge Mann trat vor und sagte: »Ich bin Lord
Valko. Das hier ist mein Zuhause. Ihr seid willkommen, obwohl ich zugeben muss, dass es schwierig
ist, Euch nicht zu töten. Etwas daran, dass Wesen aus
einer anderen Welt hier sind, beleidigt mich. Ich
werde versuchen, diese Abscheu zu beherrschen.«
Pug warf einen Blick zu Martuch, der sagte: »Ein
freundlicheres Willkommen werdet ihr auf keinem
Dasati-Landsitz erhalten, mein Freund.« Er wandte
sich Valko zu. »Ich bin Martuch, Lord der Setwala.
Ich reite mit den Sadharin.«
»Willkommen, Reiter der Sadharin!«, sagte Valko
mit etwas, das Pug als echte Warmherzigkeit begriff.
Sie umarmten einander mit rituellem Schlag auf die
Schultern und einem Umfassen des rechten Handgelenks mit der rechten Hand. Dann warf der junge
Herr der Burg einen Blick auf Bek.
Ralan Bek hatte den Kopf ein wenig gesenkt und
schaute unter schweren schwarzen Brauen hervor.
Seine Augen glühten wie Kohlen in dem reflektierenden Feuerlicht, und sein Gesicht zeigte einen
Ausdruck, den man nur als gierig bezeichnen konnte.
Er sagte: »Martuch, darf ich ihn umbringen?«
Bek war wie ein Dasati-Krieger gekleidet und in
seiner Rolle geübt. Martuch schüttelte den Kopf. »Er
ist unser Gastgeber, Bek.«
Als hätte er diese Worte sein Leben lang gesprochen, rief Ralan: »Ich bin Bek! Ich diene Martuch
von den Setwala und reite mit den Sadharin!« Er
grinste wie ein verblödeter Wolf, als er auf Valko
zeigte. »Mein Herr sagt, ich darf Euch nicht töten
oder diese Frau hinter Euch nehmen. Ich werde seine
Wünsche ehren und mein Begehren beherrschen.«
»Ist er verrückt?«, fragte Valko.
Seine Mutter lachte leise. »Es fehlt ihm an Manieren, aber er spielt die Rolle eines jungen DasatiKriegers recht gut.« Sie tätschelte Valkos Schulter.
»Die meisten jungen Männer im Versteck hatten
nicht jemanden wie mich als ihren Lehrer. Sein Verhalten wird diesen … Personen gut dienen.«
Pug verstand ihre Wahl der Worte. Dasati bedeutete »Volk«, aber das Wort, das sie benutzte, war obskur. Es bedeutete nicht ganz Geringere, aber zweifellos auch nicht Dasati.
»Es ist mitten in der Nacht«, sagte Valko. »Müsst
Ihr ruhen?«
»Nein«, antwortete Martuch, »aber wir brauchen
Informationen. Es steht erheblich mehr auf dem
Spiel, als wir bisher dachten.«
Pug nahm an, dass er sich auf den Talnoy bezog.
Sie hatten nicht weiter über das Geschöpf gesprochen, und als er versucht hatte, das Thema noch einmal aufzubringen, war er abgewiesen worden.
»Dann wollen wir uns in ein privates Zimmer zurückziehen, wo wir über alles sprechen werden, was
besprochen werden muss«, sagte die Frau.
Valko wirkte leicht nervös, und Pug staunte, wie
schnell es ihm gelungen war, die Mienen von Dasati
zu lesen. Er wusste, dass zum Teil ihre Ausbildung
auf Delecordia damit zu tun hatte, aber der Rest war
das Ergebnis kunstvoller Beschwörungen, die der
Ipiliac-Zauberer benutzt hatte.
Der junge Herr der Camareen sagte: »Es ist nur,
dass … sie sehen aus wie Geringere, aber ich muss
sie wie Gäste behandeln!«
Er sagte es auf eine Weise, dass Pug plötzlich die
zugrundeliegende Beleidigung verstand. Aber die
Mutter des jungen Mannes erwiderte: »Lass dich von
ihrem Äußeren nicht täuschen. Jede dieser … Personen ist ein Meister von großer Macht, sonst wären sie
nicht hier. Sie sind alle mächtiger als der mächtigste
Todespriester. Vergiss das nicht.«
Ohne ein weiteres Wort drehte sich Valko um und
ging voraus, als erwartete er, dass alle ohne Fragen
nachkamen. Pug warf einen Blick zu Martuch, der
bedeutete, dass er zusammen mit Bek folgen würde,
dann kam die Herrin der Burg. Pug verstand, dass die
Reihenfolge wichtig war, damit sie sich an ihre

Weitere Kostenlose Bücher