Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
Vom Netzwerk:
wie wir das ignorieren
können, nicht für … nun, wie lange wir auch immer
hier sein sollen.«
»Wie lange ihr hierbleiben werdet, gehört zu den
Dingen, über die wir sprechen werden.« Der Abt
kniff die dunklen Augen ein wenig zusammen und
sah ihnen ins Gesicht. »Sagt mir, was ihr erwartet
habt, als ihr herkamt«, forderte er Jommy und die
beiden anderen auf.
»Vater«, begann Jommy, »um ehrlich zu sein, man
hat uns nicht viel gesagt, nur, dass wir hierherkommen sollen aus –«
»Ich weiß, dass man euch aus Olasko hergeschickt
hat, trotz dieser farbenfrohen Geschichte über die
Karawane aus dem Tal der Träume. Ich weiß auch,
dass ihr nicht mit dem Schiff gekommen seid.«
»– also aus Olasko«, fuhr Jommy fort. »Man teilte
uns einfach mit, wir sollen uns bereitmachen, hierherzukommen und alles zu lernen, was man uns beibringt.«
Der Abt schwieg einen Moment und trommelte in
einer zerstreuten Geste mit den Fingern auf den
Tisch, was Jommy schrecklich nervös machte.
Schließlich sagte er: »Wir haben eine besondere Beziehung zu euren … Gönnern.« Wieder sah er ihnen
ins Gesicht. »Wir akzeptieren zwar nicht vollkommen, dass all ihre Ziele auch die unseren sind, aber
wir wissen, dass sie im Namen des Guten handeln,
und daher geben wir ihnen die größtmögliche Freiheit, was unser Vertrauen angeht.« Er lehnte sich zurück und hörte mit dem Trommeln auf, wofür Jommy ihm ausgesprochen dankbar war. »Ich nehme an,
wenn ich einen Mann namens Pug erwähnte, hättet
ihr Jungen nie von ihm gehört.«
Tad schüttelte den Kopf, ebenso wie Zane, und
Jommy sagte: »Ich glaube nicht, Vater.«
Der Abt lächelte. »Also gut. Wir werden die Scharade fortsetzen, und wie so vieles, was den Mann betrifft, von dem ihr nie gehört habt – und den ich für
euren Adoptiv- oder Pflegegroßvater halte, wenn ich
es recht verstanden habe –, werden wir die Dinge
weiter im Schatten lassen. Aber eins hätte er euch
sagen sollen, oder zumindest Turgan Bey hätte es tun
sollen: Das hier ist die beste Institution ihrer Art auf
der Welt, und hier bilden wir die Söhne Roldems und
des Rests der Welt aus, um Anführer zu sein. Die
meisten unserer jungen Männer gehen zur Marine –
wir sind immerhin ein Inselvolk –, aber andere treten
auch den Dienst in unserer Armee und in anderen
Einrichtungen an. Wir diskriminieren allerdings auch
Jungen, die nicht aus Roldem stammen, nicht. Einige
der besten Geister aus Nationen, die zu anderen Zeiten vielleicht unsere Feinde waren, haben hier studiert. Wir unterrichten sie gern, denn die Menschen
fürchten Dinge nicht, mit denen sie vertraut sind. Wir
sind sicher, dass im Lauf der Jahre mächtige Männer
Roldem gegenüber nachgiebiger waren, weil sie hier
Zeit verbrachten, und das hat das Gleichgewicht zuungunsten von Kriegen kippen lassen oder die Menschen einfach nur bereiter gemacht, uns zuzuhören.
Aus diesem Grund werdet ihr die gleiche Ausbildung
erhalten wie die anderen Jungen, und ganz gleich,
wie lange ihr hier seid, eine Woche, einen Monat, ein
Jahr, ihr werdet die Fächer meistern, die man euch
jeden Tag vorlegt. Und darüber hinaus werdet ihr
eure Feindseligkeit gegenüber den anderen Jungen
aufgeben. Ich werde einige Veränderungen vornehmen. Ihr werdet alle von nun an bei den älteren Jungen untergebracht. Drei in einem Zimmer ist die übliche Regel.«
Das überraschte sie. Die älteren Jungen waren jene, die ihre Studien im kommenden Jahr abschlossen, oder vielversprechende jüngere wie Grandy, von
denen man glaubte, sie könnten Nutzen aus der Gesellschaft von Älteren ziehen. Die drei grinsten einander an, aber ihre Freude war nicht von langer Dauer.
»Ihr beiden«, sagte Vater Elias zu Tad und Zane,
»werdet ein Quartier mit Grandy teilen.« Zane warf
Tad einen Blick zu.
»Und du, Jommy«, fuhr der Abt fort, »wirst dich
Servan und Godfrey in ihrem Quartier anschließen.«
Jommy konnte ein Stöhnen kaum unterdrücken.
»Vater, warum hängt Ihr mich nicht lieber gleich?«
Der Abt lächelte dünn. »Du wirst dich anpassen.
Das werdet ihr alle, denn von heute an werdet ihr alle
sechs bestraft, wenn einer von euch eine Strafe verdient. Wenn einer von euch die Rute erhält, ergeht es
allen so. Ist das klar?«
Jommy brachte kein Wort heraus. Er nickte nur.
»Gut, dann geht jetzt und bringt eure Sachen in die
neuen Räume. Eure neuen Verpflichtungen liegen in
Bruder Kynans Händen, und er wird es nicht gerne
sehen, wenn ihr spät

Weitere Kostenlose Bücher