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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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eines Moredhel gegeben hatte. Er griff nach dem Schloss und öffnete es mit
dem Schlüssel, den er Navon abgenommen hatte.
Das Schloss klackte, und James drückte die Falltür
nach oben.
Die Tür schwang weit auf, und James kletterte die Stufen hinauf. Er fand sich in einem
Privatgemach mit einer einzigen Tür wieder. Ein
rascher Blick zeigte ihm, dass dort noch andere
Unterkünfte waren, die jedoch – anscheinend
schon seit Jahren – leer standen. Dafür gab es in
diesem Zimmer Kisten, die voller Gold, Edelsteine
und Dokumente waren.
James schenkte dem Gold und den Edelsteinen
keine Beachtung, überflog nur hastig die Dokumente.
»Verflucht!«, rief er plötzlich.
»Was ist?«, fragte Owyn.
»Nordwacht. Delekhan plant, über Nordwacht
zu kommen.«
»Wieso?«, fragte Gorath.
James schwieg einen Augenblick und hob abwehrend die Hände. Er wollte in Ruhe nachdenken.
»Ja, das macht Sinn. Deshalb all dieser tödliche
Wahnsinn. Wenn Delekhan Nordwacht überrennt,
kann er den Vosna benutzen;der Fluss führt an den
nördlichen Gebirgsausläufern der Calara-Berge
entlang und durch die Mastak-Schlucht. Von dort
ist es nur ein kurzer Weg bis zum Oberlauf des
Rom. Und dann ist er nur noch wenige Tage von
Romney entfernt. Romney!« Er blickte Owyn und
Gorath an. »Deshalb also all diese Unruhen in
Romney. Er braucht eine Stadt, die sich im Chaos
befindet, damit sie keinen Widerstand leisten
kann.«
»Wieso gerade Romney?«, fragte Owyn.
»Weil er von dort erst einmal den Rom nach
Süden nimmt, bis zu der Stelle, wo er sich wieder
nach Südosten wendet. Von dort marschiert er
über Land weiter nach Sethanon.«
»Und da sie den Burgfried bei Cavell zerstört
und die Tunnel besetzt haben …«
»… verhindert er, dass jemand hinter den Linien
eine starke Position einnehmen könnte«, beendete
James den Satz.
Er stand auf und eilte die Stufen hinunter. »Wir
müssen sofort aufbrechen.«
Owyn und Gorath folgten ihm rasch. »Wohin
gehen wir denn?«
»Ich gehe nach Nordwacht«, antwortete James.
»Ich muss Baron Gabot vor dem bevorstehenden
Angriff warnen. Ihr beiden müsst zu Arutha gehen
und ihm diese Dokumente überbringen.« Er reichte Owyn drei zusammengerollte Pergamente.
»Arutha?« Owyn schüttelte den Kopf. »Wenn wir
nicht dein tsuranisches Gerät benutzen können,
werden wir Wochen brauchen, bis wir Krondor
erreichen.«
»Der Prinz ist nicht in Krondor, also würde euch
das Gerät gar nichts nützen«, sagte James, als sie
den Ausgang hinter dem Wasserfall erreichten.
»Er lagert mit einem großen Teil seiner Armee am
nördlichen Rand des Hogewalds und wartet auf
eine Nachricht, wo der Angriff stattfinden wird,
damit er weiß, wohin er mit seinen Truppen marschieren soll. Von dort braucht er nicht mehr als
eine Woche, um in Sichtweite von Tyr-Sog, Hohe
Burg oder Nordwacht zu sein.«
»Wir sollen ihm also sagen, dass er nach Nordwacht kommen soll.«
»Ja«, bestätigte James, während er die nassen
Felsen bis zu der Stelle hinabkletterte, wo sie die
Pferde angebunden hatten.
»Was ist, wenn er uns nicht glaubt?«, fragte
Gorath. »Er hat meine Behauptungen sehr skeptisch aufgenommen, als ich bei ihm war.«
»Viel weniger skeptisch, als es den Anschein hatte«, sagte James. »Aber wenn er doch große Zweifel hegt, sagt ihm: ›Mutter gibt eine Gesellschaft‹.
Dann weiß er, dass die Nachricht von mir stammt.«
»Das klingt zwar seltsam, aber wir werden es
tun«, sagte Owyn.
»James«, meinte Gorath, »wenn der Prinz sich
im Hogewald aufhält, sind auch schon Teile von
Delekhans Streitmacht dort. Falls wirklich Sethanon das eigentliche Ziel ist, sind bereits große
Gruppen von meinem Volk durch die kleinen Pässe
in den Zähnen der Welt geströmt und dabei, alles
für die im nächsten Frühling zu erwartende Armee
vorzubereiten.«
»Das ist mir nur zu bewusst«, sagte James. »Ich
erinnere mich noch gut daran, wie wir Hohe Burg
evakuiert haben und über die Hochebene und
durch den Hogewald reiten mussten.«
»Was ist, wenn wir gefangen genommen oder
getötet werden?«
James stieg auf. »Dazu kann ich nur eines sagen.«
»Und das wäre?«, fragte Owyn.
»Seht zu, dass ihr es verhindert«, sagte James,
wendete sein Pferd und ritt davon.
Owyn stieg ebenfalls auf. »Wir sollten noch bei
meinem Onkel anhalten, damit ich Ugyne auf den
Weg zu meinen Eltern schicken kann. Außerdem
könnten wir etwas zum Essen mitnehmen.«
»Das wäre nicht dumm«, meinte

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