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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Stamm auszulöschen.«
»Aber wieso?«, fragte Gorath. »Wir haben niemals zu Delekhans Rivalen gezählt, auch wenn wir
ihm nur zögernd dienten.«
»Wieso? Weil du klein warst und weil dein Stamm
sich schon seit langer Zeit abseits gehalten hat. Als
dein Vater starb, bist du mit deinen Leuten in die
kalten Berge des Nordens geflohen. Das war weise, aber es machte dich auch verdächtig. Du hast
dich gerächt, wie man erwarten konnte, aber unter
denen, die du getötet hast, waren auch welche,
die mit Delekhan blutsverwandt waren. Er konnte
deine Handlungen nicht ignorieren, denn er wurde
beobachtet, und er wurde von der Notwendigkeit
getrieben, mächtige Verbündete zu finden. Kurz
und gut, du hast einen erbitterten Feind abgegeben, und die Zerstörung deines Stammes war eine
wirkungsvolle Lektion. Wie auch Narabs Tod eine
sein wird.«
»Haben die Sechs das angeordnet?«
Liallan zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es
nicht, aber ich wäre nicht überrascht, wenn mein
Mann in den letzten paar Monaten vor Narab und
Nago gewarnt worden wäre. Du hast Delekhan einen Gefallen erwiesen, als du Nago getötet hast. Er
selbst zögerte noch, gegen den einen Bruder vorzugehen, solange der andere noch am Leben war.
Zusammen waren sie die mächtigsten Zauberer
unseres Volkes, und ihr Clan gehört nicht gerade
zu jenen, die man so einfach ignorieren kann.«
Gorath aß eine Zeit lang stumm weiter, dann
fragte er: »Woher kommen die Sechs?«
»Das weiß niemand. Es weiß auch niemand, welcher Rasse sie angehören. Sie sind Zauberwirker
und besitzen eine Macht, die der unserer eigenen
Rasse bei weitem überlegen ist. Einige vermuten,
dass sich wieder Pantathianer unter uns aufhalten.«
»Murmandamus«, sagte Gorath leise.
»Ja«, sagte Liallan. »Dieselben wie jene, die dem
Gezeichneten gefolgt sind.«
»Wohnen sie in Sar-Sargoth?«
»Wenn sie Delekhan beraten. Gegenwärtig sind
sie mit seinem Sohn Moraeulf in Harlik. Sie suchen weitere Flüchtlinge aus deinem Clan – jene,
die versucht haben, zu fliehen und zum Grünen
Herzen nach Süden zu gelangen.«
»Dann habe ich noch einen Grund mehr, Prinz
Arutha zu warnen. Wenn ich Delekhan schon
selbst nicht die Kehle zudrücken kann, werde ich
dem helfen, der ihn vernichten wird.«
»Sei vorsichtig«, sagte Liallan.
Owyn hatte den Eindruck, als wäre sie ehrlich
besorgt um ihn.
»Möglicherweise tragen unsere Pläne ja einmal
Früchte. Sollte ich mein Banner über die Mauern
von Sar-Sargoth tragen, lade ich dich und die anderen Ardanier, die dann noch existieren, aufrichtig ein, in das Herz ihres Volkes zurückzukehren.«
Gorath blieb weiterhin wachsam, wie seine
Miene verriet. »Dich muss man genauso fürchten
wie Delekhan, Liallan.«
Sie lächelte und sah wieder gefährlich aus. »Nur,
wenn man mir oder meinem Stamm Schaden zufügen will, Gorath. Wenn der Tag kommt, kehre
in Frieden in deine Berge in den Norden zurück.«
Sie stand auf. »Und jetzt ruht euch etwas aus. Bei
Sonnenaufgang werden Pferde draußen stehen.«
Als sie die Tür erreicht hatte, warf sie noch einmal
einen Blick über die Schulter. »Du musst dich gut
verstecken und schnell sein, Gorath. Wenn du mir
das nächste Mal begegnest und Delekhan noch
nicht gestürzt ist, werde ich ihm deinen Kopf als
Friedensangebot bieten.«
»Ich verstehe, Liallan. Du bist sehr großzügig zu
einem, den das Schicksal so erniedrigt hat.«
Sie ging, und Gorath wandte sich an Owyn. »Sie
hat Recht. Wir müssen etwas schlafen.«
    Owyn lag satt und zufrieden beim Feuer; er war
glücklich darüber, dass er endlich diese Droge
los war, die seine Sinne so viele Tage umnebelt
hatte. Dennoch war ihm, als wäre nur ein kurzer
Augenblick vergangen, als Gorath ihn schüttelte.
»Es ist soweit.«
    Er stand auf und zwang seine steifen Muskeln,
ihm zu gehorchen, während er einen schweren, pelzgesäumten Moredhel-Umhang um sich
schlang und anschließend eines der bereitstehenden Pferde bestieg. Falls die Wachen sich wunderten, wer Liallans Gäste waren, so sagten sie jedoch
nichts, sondern sahen lediglich zu, wie die beiden
Fremden davonritten.
    Das Gebäude sah heruntergekommen aus, aber
ein Dutzend Pferde standen davor. »Wir könnten
drinnen etwas essen«, meinte Gorath.
    Der Beutel, den Owyn mitgenommen hatte,
enthielt ein paar Münzen, einige davon aus dem
Königreich, aber auch queganische sowie ein keshianisches Silberstück und ein paar Edelsteine. Sie
stiegen ab. »Was ist das für

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