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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Blick zu, doch dann meinte er nur: »Ja,
wir brauchen jemanden, der Obkhar eine Maske
gibt und mit ihm flieht.«
»Wieso wir?«, fragte Gorath. »Wieso nicht ein
Mitglied aus deinem Clan?«
»Es sind nur noch wenige von uns in den
Nordlanden zurückgeblieben, und Moraeulfs
Soldaten kennen unsere Gesichter. Du bist ihnen
zwar vom Namen her bekannt, aber nicht von
Angesicht zu Angesicht. Die Ardanier haben viele
Jahre abseits der anderen gelebt; du könntest behaupten, Mitglied irgendeines beliebigen Clans zu
sein. Wer könnte das bestreiten?«
»Was schlägst du also vor?«, fragte Gorath.
»Geh zum Sklavenhändler, einem Mann namens
Venutris. Er behauptet zwar, aus Lan zu sein, einer Stadt des Königreichs, aber ich weiß, dass er
Queganer ist. Sag ihm, dass du den Jungen verkaufen willst.«
»Was?«, entrüstete sich Owyn.
Gorath hob beschwichtigend die Hand. »Sprich
weiter.«
»Venutris ist so bestechlich, wie man es sich nur
wünschen kann. Er wird natürlich versuchen, dich
gefangen zu nehmen. Hindere ihn nicht daran.
Zwei seiner Wachen werden eingeweiht sein
und dir erlauben, deine Bündel mit in die Minen
zu nehmen; sie werden sie für dich aufbewahren.
Wenn sie dich nach unten bringen, werden sie
dir die Sachen zurückgeben und dich unbewacht
zurücklassen. Obkhar hält sich irgendwo auf der
Ebene westlich der großen Balustrade auf. Mehr
kann ich dir nicht sagen. Wenn du einverstanden
bist und ihn da rausholst, führen wir dich und deinen Kameraden sicher nach Süden.«
Gorath dachte nach. »Bevor ich mich entscheide, möchte ich noch eines wissen: Hast du etwas
von Cullich gehört?«
»Ja, sie wohnt ganz in der Nähe in einer Hütte
zwischen hier und Karne. Wenn du willst, können
wir sie auf dem Weg nach Süden besuchen.«
Gorath schwieg einen Augenblick. »Ja, das will
ich. Wir sind also einverstanden.«
»Dann geht zum Eingang der Mine«, sagte
Irmelyn. »Dort wird man dich zur Rede stellen.
Sag der Wache, dass du Venutris sprechen willst.
Ich werde solange eure Pferde und Waffen nehmen
und euch später an einem Ort wiedertreffen, den
Obkhar kennt.«
»Würdet Ihr uns diesen Ort netterweise verraten?«, fragte Owyn.
»Nein, denn wenn ihr Obkhar nicht befreit, habt
ihr euren Teil der Abmachung nicht erfüllt. Dann
müsst ihr sehen, wie ihr ohne unsere Hilfe durchkommt.«
Gorath wandte sich an Owyn. »Komm mit. Es
ist ein langer Weg bis zur Mine.« Und ohne sich
noch einmal umzudrehen, schritt er davon.
    Venutris war ein gewaltiger Mann, dessen enorme Leibesfülle kaum von dem massiven Gürtel
gehalten werden konnte, den er sich um die Taille
gebunden hatte. Er musterte Owyn prüfend und
meinte: »Wo hast du den denn aufgegriffen?«
    »Ich habe ihn nicht aufgegriffen«, antwortete
Gorath. »Er ist ein ehemaliger Küchenjunge, der
das Königreich verlassen hat, um sein Glück woanders zu versuchen. Nun, er hat beim Spielen verloren und konnte seine Schulden nicht bezahlen.«
    »Er ist etwas hager«, meinte der Sklavenhändler.
»Aber kommt mal mit.« Ohne abzuwarten, ob
Gorath und Owyn ihm folgten, marschierte er in
Richtung Mineneingang.
    Sie betraten die Mine, und Venutris fragte: »Und
wer bist du, Krieger?«
»Ich bin Gorath von … den Balakhar, vom
Grünen Herzen.«
»Also stammst du nicht von hier?«, sagte Venutris.
»Das ist gut. Wir können einen strammen Arbeiter
wie dich gut gebrauchen!«
Wachen senkten die Speere, und plötzlich waren
Owyn und Gorath umzingelt. »Würdest du aus
dieser Gegend stammen, mein Freund, hättest du
gewusst, dass niemals jemand ohne Verbündete
zu mir kommt. Delekhan verlangt von uns unglaubliche Mengen an Naphtha für die Invasion
des Königreichs, und daher kann ich immer neue
Arbeiter gebrauchen.« Er wandte sich an seine
Leute. »Schafft sie runter.«
Gorath und Owyn wurden von den Wachen
zwei Stockwerke nach unten gebracht, genau wie
Irmelyn es vorhergesagt hatte. Dann wurden sie in
eine große, leere Höhle geführt.
Einer der Wächter blieb bei ihnen zurück, während die anderen bereits wieder gingen. »Wartet
hier«, flüsterte er.
Sie blieben eine Zeit lang sich selbst überlassen;
nur das schwache Licht einer Laterne durchdrang
die Dunkelheit. Sie war raffiniert gebaut: Eine dünne, transparente Membran bedeckte die Flamme.
»Ich glaube nicht, dass wir hier viele Fackeln zu
Gesicht bekommen«, bemerkte Owyn.
»Wenn diese Gänge wirklich voller NaphthaSchwaden sind, hast du wahrscheinlich Recht.«
Kurze Zeit später kehrte der

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