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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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ein Ort?«, wollte Owyn
wissen.
    »Du würdest es eine Schenke nennen. Es zählt
zu den Gepflogenheiten, die wir von deiner Rasse
übernommen haben. Mein Volk hätte sich so etwas
nie von allein ausgedacht, aber inzwischen wissen
wir den Nutzen solcher Einrichtungen zu schätzen.«
    Sie gingen hinein und fanden sich in einem
dunklen, kleinen Raum wieder, in dem etwa zwanzig Menschen und Moredhel herumstanden. An
der hinteren Wand bildeten ein paar lange Bretter
auf einigen Fässern eine Art Theke. Gorath schob
sich zwischen zwei Männern hindurch darauf zu.
»Bier und etwas zu essen.«
    Der Schenkenwirt, ein Mensch, brachte eine
Platte mit Käse und Brot darauf – angesichts der
schäbigen Umgebung sogar einigermaßen gut aussehend und, wie sich herausstellte, auch genießbar.
Owyn vertraute darauf, dass Gorath wusste, wie sie
sich in der Schenke verhalten sollten, und imitierte
ihn so gut es ging. »Wo sind wir eigentlich?«, fragte
er mit gedämpfter Stimme.
    »In der Nähe von Sar-Isbandia. Ihr Menschen
nennt diese Stadt Armengar. In dieser Gegend
gibt es sehr viele Städte und Dörfer. Es wird viel
Handel mit dem Süden getrieben.«
»Die meisten im Königreich halten die Zähne
der Welt für eine Art Mauer, die unsere beiden
    Völker trennt«, meinte Owyn.
»Möglicherweise sind sie eine Barriere für Wohl
stand, aber unternehmungsfreudige Menschen
finden immer einen Weg für den Handel. Es gibt
Dutzende von Wegen, die durch die Berge südlich
von hier führen.«
Hinter ihnen erhob sich eine tiefe Stimme. »Und
alle sind sehr gut bewacht, Gorath.«
Gorath wirbelte herum, die Hand am Schwertgriff. »Zieh die Klinge und stirb«, sagte der andere
Moredhel, »oder iss deinen Käse und lebe.«
Gorath lächelte nicht, aber sein Gesicht entspannte sich. »Ich sehe, du trägst deinen Kopf
noch immer auf deinen Schultern, Irmelyn.«
»Sicher nichts, was ich Delekhan zu verdanken
hätte«, erwiderte Goraths Gegenüber. Er deutete
mit einem Nicken auf einen kleinen Tisch in der
Ecke. Owyn nahm den Käse und das Bier und
folgte den beiden.
»Delekhan wird nur eines erreichen: dass die
Flüsse Pisse führen und die Hühner zu Staub
zerfallen sind, wenn das alles vorbei ist«, meinte
Irmelyn. »Also trink, solange du noch kannst, mein
guter alter Feind.«
»Was tust du hier, Irmelyn? Ich habe gehört,
dass Obkhars Stamm geflohen ist.«
»Es stimmt, die meisten von uns sind weg. Ein
paar aber sind in der Hoffnung, unseren Anführer
befreien zu können, hier geblieben.«
»Er lebt?«, fragte Gorath so leise wie möglich.
Irmelyn nickte. »Er lebt, und zwar ganz in der
Nähe. Er wird in den Naphtha-Minen unterhalb
der zerstörten Stadt gefangen gehalten.«
»Er wird gefangen gehalten?« Gorath blickte verwirrt drein. »Wieso ist er nicht tot?«
»Weil Delekhan ihn nicht erkannt hat. Er arbeitet als Sklave in den Minen. Sie halten ihn
für einen Mann namens Okabun, von Liallans
Schneeleoparden.«
»Also seid ihr noch hier, weil ihr ihn befreien
wollt?«
»Ja. Aber wir brauchen Hilfe. Würdest du uns
diese Hilfe gewähren?«
»Als Tausch gegen was?«
»Als Tausch gegen einen sicheren Weg nach
Süden. Wie ich schon sagte, die Pässe werden
streng bewacht, aber ich weiß, wie man durchkommen kann.«
»Was müssen wir tun?«, fragte Gorath.
»Kommt mit nach draußen.«
Sie erhoben sich und verließen die verhältnismäßig warme Schenke. Sobald sie draußen waren,
meinte Irmelyn: »Wir haben einen Weg gefunden,
der aus den Minen herausführt. Er ist unbewacht.«
»Warum spaziert Obkhar dann nicht einfach
raus?«, fragte Owyn.
»Wenn ich von dir etwas hören will, Hund, werde ich mich schon bemerkbar machen …«
»Dann frage ich dich«, unterbrach ihn Gorath,
»warum Obkhar nicht einfach rausspaziert.«
»Wegen der Dämpfe, die in den Tunneln hängen. Als die Menschen die Stadt anzündeten und
flohen, sind mehrere Tunnel des alten Burgfrieds
zusammengebrochen. Bis auf einen, aber der ist
klein, und die Dämpfe, die dort hängen, können
sich schon beim kleinsten Funken entzünden und
machen es unmöglich, ihn zu passieren.«
»Aber du hast einen Plan?«, fragte Gorath.
»Wir haben Masken gefunden, die die Menschen
früher getragen haben. Sie bestehen aus Knochen
und den Membranen von Drachenlungen und
sind luftdurchlässig, aber sie halten die tödlichen
Dämpfe ab.«
»Ihr braucht also jemanden, der hineingeht und
Obkhar eine Maske bringt«, meinte Owyn.
Der große Moredhel warf dem jungen Mann einen kurzen

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