Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
Vom Netzwerk:
Raum zu sehen
war. Als er und Gorath den Korridor durchschritten hatten, traten sie in ein Zimmer, das von einem
großen Quadrat aus vier langen Tischen beherrscht
wurde. In der Ecke saßen fünf Zwerge. Einer von
ihnen stand auf. »Ich bin Dolgan.«
Owyn verneigte sich unbeholfen. »Eure Majestät.«
Dolgan wischte den Titel mit einer lässigen
Handbewegung beiseite. »Einfach nur Dolgan.« Er
stopfte eine Pfeife und zündete sie mit einer glimmenden Kerze an. »Nun, was bringt Euch zwei
nach Caldara?«
»Lady Katala, die Frau des Magiers Pug, bat
uns, dem Kriegsführer Tomas in Elbenheim eine
Nachricht zu überbringen«, sagte Owyn.
Dolgan wölbte eine Braue. »Tomas ist ein alter
und teurer Freund von mir.« Er lächelte. »Ein außergewöhnlicher Bursche.« Mit einem Blick auf
Gorath fügte er hinzu: »Ihr habt Euch einen ungewöhnlichen Begleiter ausgewählt.«
»Gorath hat dem Prinzen die Warnung überbracht, dass ein Moredhel-Führer namens Delekhan eine Invasion vorbereitet«, antwortete Owyn.
Er begann, dem Zwergenkönig alles zu erzählen,
und wurde dabei nicht ein einziges Mal unterbrochen.
Nachdem Owyn geendet hatte, blieb der Zwerg
eine Weile still sitzen und bedachte das, was er gehört hatte. Dann blickte er Gorath an. »Nun, mein
alter Feind, beantwortet mir eine Frage. Wieso
warnt Ihr Eure Feinde und fordert sie auf, Eure
Verwandten zu töten?«
Gorath schwieg einen Augenblick und dachte
über seine Antwort nach. »Ich möchte nicht, dass
meine Verwandten sterben müssen«, sagte er dann.
»Ich möchte, dass Delekhan gestürzt wird. Er ist
zu weit gegangen, und zu wenige von uns stellen
sich ihm entgegen. Aber sollte das Königreich ihn
besiegen, wird er seine Macht über mein Volk verlieren. Dann werden viele von uns sich erheben
und ihn absetzen.«
»Und dann?«, fragte Dolgan. »Kommt dann ein
anderer Kriegsherr, der wieder Gefolgsleute um
sich schart? Werdet Ihr dann seinen Platz einnehmen?«
Gorath blickte den alten König an. »Ich glaube
nicht, dass ich die Nordlande jemals wiedersehen
werde. Ich habe zwei Frauen, zwei Söhne und eine Tochter verloren. Alle meine Blutsverwandten
sind tot. Dort hält mich nichts mehr. Aber was
auch immer in der Zukunft geschehen mag, kann
ich Euch nicht sagen; alles, was ich weiß, ist, dass
Delekhan aufgehalten werden muss.«
Dolgan nickte kurz, aber nachdrücklich. »Gut
gesprochen. Wir werden Euch helfen. Während
des Spaltkriegs ist mein Volk jedes Jahr nach
Elbenheim gegangen, um mit Tomas und den
Elben zu kämpfen. Wir kennen einen sicheren
Weg, der Euch nahe an ihre Grenze führen wird.
Von dort kommt Ihr gefahrlos bis zum Hof der
Königin. Ich werde ein paar Jungs vorausschicken,
die sicherstellen, dass Euch weder welche vom Volk
der Moredhel noch Goblins zusetzen, die uns seit
kurzem etwas Ärger bereiten.« Er stand auf. »Und
jetzt ruht Euch aus und esst etwas. Morgen könnt
Ihr dann aufbrechen.«
»Ich danke Euch … Dolgan«, sagte Owyn.
Der Zwergenkönig lächelte. »Genau.«
Ein anderer Zwerg, eine junge Frau, sofern
Owyn ihre Erscheinung richtig deutete, führte sie
in einen der Räume, die von dem langen Flur abgingen. Gorath, der gerade eintreten wollte, zögerte plötzlich. »Irgendetwas …«
»Was ist?«, fragte Owyn.
»Ein Gefühl von … nenn es eine Erinnerung.
Große Mächte haben hier einst gewirkt.«
»Tomas hat gewöhnlich hier gewohnt, wenn er
in Caldara überwintert hat«, sagte die junge Frau.
»Ich kann es manchmal auch spüren. Wenn Ihr etwas braucht, streckt einfach den Kopf aus der Tür
und ruft mich; mein Name ist Bethlany«
»Danke, Bethlany«, sagte Owyn.
Owyn setzte sich auf eines der Betten, während
Gorath das andere anstarrte. »Dann stimmt also
das, was sie über Tomas sagen, denn ich spüre die
Macht der Valheru noch zehn Jahre, nachdem er
hier gewesen ist.«
»Möglich ist alles«, erwiderte Owyn. Er legte
sich hin. »Aber im Augenblick möchte ich nichts
als schlafen.«
Der Junge fiel rasch in tiefen Schlaf, aber Gorath
hatte nicht das Bedürfnis, sich hinzulegen. Er verließ den Raum kurze Zeit später wieder und trat
nach draußen.
Dolgan stand auf der Veranda des Langhauses
und ließ seinen Blick über das Dorf schweifen. Es
bestand aus einem Dutzend Gebäuden von verschiedener Größe; ein paar waren offensichtlich
Wohnhäuser, während es sich bei den anderen um
Läden handelte: ein Schmied, ein Zimmermann,
ein Bäcker.
»Hübsch, nicht wahr?«,

Weitere Kostenlose Bücher