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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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entweder mit einem Bediensteten oder
mit einer Wache. Pug hatte lange mit der Frage
gerungen, wie er seinen ehemaligen Brüdern begegnen sollte. Er war sich ziemlich sicher, dass
Makala ihnen nicht die ganze Geschichte erzählt
hatte; und selbst wenn er es getan haben sollte, so
war es nicht die Wahrheit, sondern nur Makalas
verzerrte Vision.
Doch er war schließlich zu dem Schluss gekommen, dass sie wissentlich ihre Fähigkeiten für
Geschehnisse eingesetzt hatten, durch die Tausende zu Tode gekommen waren – Menschen, Moredhel, Trolle, Goblins. Das konnte nicht unbestraft bleiben. Pug nickte, deutete auf sich und
machte dann ein Zeichen nach links; dann deutete
er auf Owyn und machte ein Zeichen nach rechts.
Er deutete auf Locklear und seine Armbrust und
hielt drei Finger in die Höhe, zum Zeichen, wer die
dritte Person sein sollte.
Er behielt die Hand einen Augenblick oben,
und als alle nickten, machte er eine abgehackte
Bewegung und betrat den Raum.
Owyn und Pug intonierten bereits ihren Zauberspruch, als die drei Gestalten aufschauten. Zwei
trugen schwarze Gewänder, und der Dritte war ein
Moredhel-Krieger.
Locklear hob seine Armbrust und atmete tief
ein und aus, dann hielt er die Luft an, zielte, wie
er es gelernt hatte, und betätigte schließlich den
Auslöser.
Der Bolzen surrte durch die Luft und traf den
Moredhel mitten in die Brust. Die Wucht des
Aufschlags schleuderte den Dunkelelben quer
durch den Raum; er prallte mit einem hässlichen
Geräusch gegen die Wand, stand einen Augenblick
wie erstarrt da und rutschte dann langsam hinunter, eine tiefrote Spur auf den Steinen hinterlassend.
Die zwei Tsuranis waren förmlich erstarrt; sie
waren nicht darauf vorbereitet, hier unten mit
Gefahren und Überraschungen umgehen zu müssen. Die Wirkung des Zaubers ließ nach, und die
beiden stöhnten vor Schmerzen, als die anderen sie
umzingelten. Gorath hielt sein Schwert bereits in
der Hand und trat vor, um sie zu töten.
Wenige Augenblicke später war es vorbei.
Pug blickte sich um, hob ruhegebietend die
Hand und lauschte angespannt.
Alles blieb still.
»Das heißt, es sind noch vier übrig;und Makala«,
sagte Pug.
James schaute sich um. »Das hier sieht aus wie
ein Schlafzimmer.« Er deutete auf zwei Pritschen.
»Hier schlafen sie, während ihre Brüder die Barriere
um den Stein des Lebens aufrechterhalten.«
Pug schloss die Augen und schickte seine
Sinne aus. Er spürte die Anwesenheit von etwas
Vertrautem in der Ferne. Er griff danach, aber
es gelang ihm nicht, einen Kontakt herzustellen.
»Noch nicht«, flüsterte er.
»Was noch nicht?«, fragte James. In seinem
Gesicht begann sich allmählich die Müdigkeit der
vergangenen Wochen widerzuspiegeln.
Pug schaute erst ihn, dann Locklear an. »Wie
habt ihr für euch gesorgt, seit ihr Nordwacht verlassen habt?«
»Aruthas Heiler gab uns ein Pulver, das wir
nachts trinken mussten. Auch nach wenigen Stunden Schlaf sind wir morgens vollkommen erfrischt
aufgewacht.«
»Das funktioniert eine kurze Zeit«, erklärte Pug.
»Aber wenn sie vorbei ist, müsst ihr mehrere Tage
ruhen. Seid vorsichtig. Eure Sinne sind betäubt,
und ihr seid nicht so schnell, wie ihr glaubt.«
Locklear warf James einen Blick zu. »Wenn er
uns damit sagen will, dass wir müde sind, verrät er
uns nicht gerade ein Geheimnis.«
James grinste und gab seinem Freund einen
leichten Klaps auf die Wange. »Er fordert uns nur
auf, nicht allzu übermütig zu werden, Locky.«
»Jimmy die Hand, übermütig? Der Himmel bewahre!«, erwiderte Locklear trocken.
»Kommt«, meinte Pug. »Ein Bann, der die Macht
besitzt, diese Barriere zu errichten, ist keine einfache Sache. Er ist so ähnlich wie die Barriere, die
der Gott von Timirianya um mich herum errichtet
hatte.«
Sie schlichen weiter den Gang entlang und
betraten eine andere große Kammer. In einiger
Entfernung bewegte sich etwas, und Pug bedeutete seinen Kameraden, sich zu verteilen.
Plötzlich wurde es in der Höhle hell.
Zwei schwarz gewandete Gestalten näherten
sich, und eine Stimme erfüllte den Raum. »Wir
haben dich erwartet, Milamber.«
»Stell dich mir nicht in den Weg, Zatapek.
Makala hat euch angelogen, und ihr steht bis zum
Hals im Blute Unschuldiger. Seht zu, dass ihr nicht
darin ertrinkt.«
»Milamber, es gibt außer Makala auch noch andere in unserer Versammlung, die dich für einen
falschen Erhabenen halten – für einen, der mehr
an seiner Heimatwelt als am Wohl des Kaiserreichs

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