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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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deutete mit der Kinnspitze auf
Gorath – »sich dort zu bewegen, ohne gesehen zu
werden. Es gibt einen alten Schmuggler namens
Cedric Rowe, der mittlerweile ein Bauer geworden
ist und dort lebt. Die einzige Art von Loyalität, die
er kennt, gilt dem Gold. Er hat seine Scheune ei
nem Dunklen Bruder namens Nago vermietet.«
»Nago!«, sagte Gorath. »Wenn wir uns ihn
schnappen, haben wir die Möglichkeit, seinen
Untergebenen zu entkommen. Ohne ihn sind sie
blind, und wir könnten es bis Krondor schaffen.«
»Vielleicht«, sagte Locklear nachdenklich. »Sicher
ist nur eines: Wenn wir ihn dort lassen, wird es für
seine Agenten umso leichter sein, uns zu finden, je
mehr wir uns Krondor nähern.«
»Wieso denn das?«, fragte Owyn.
»Er zieht die Schlinge enger, mein Freund«,
sagte Isaac, »weil seine Leute ein kleineres Gebiet
überwachen müssen.«
»Jetzt ergibt auch die Sache mit den Queganern
Sinn«, meinte Locklear. »Dieser Rowe hat bestimmt sein ganzes Leben lang mit den queganischen Piraten Geschäfte gemacht und einfach an
irgendjemanden in Sarth eine Botschaft geschickt.
Das erste Schiff, das mit dem Ziel Queg ausgelaufen ist, hat diese Botschaft überbracht – und
innerhalb eines Monats hat er so viele erfahrene
Seeräuber, wie er braucht. Und wenn Nago mit
genügend Gold um sich wirft, gibt es entlang der
Straßen nach Krondor mehr Queganer, als ein
Bettler Läuse hat.«
»Queganer werden auch kaum zu den Soldaten
des Königs rennen, wenn etwas schief geht. Im
schlimmsten Fall verdrücken sie sich in den nächsten Hafen und suchen ein Schiff, das demnächst
ausläuft. Es ist unwahrscheinlich, dass dich jemand betrügt, der leicht kalte Füße bekommt«,
fügte Isaac hinzu.
»Was weißt du sonst noch?«, forschte Locklear.
»Nichts mehr.« Isaac stand auf und nahm einen
Umhang vom Kleiderhaken. »Sowie ich meinem
Cousin eine kurze Notiz hinterlassen habe, mache ich mich auf nach Kesh. Ich habe mir gerade
Nagos Assassinen auf den Hals gehetzt, aber davon
weiß er noch nichts. Jede Stunde, die verstreicht,
bevor er es erfährt, erhöht meine Chancen, Kesh
auch wirklich zu erreichen.«
»Ich habe gesagt, ich würde dir entgegenkommen, Isaac, und ich halte mein Versprechen. Ich
werde dich nach Kesh fliehen lassen – um der
alten Zeiten willen und weil du deinen Teil des
Handels erfüllt hast … aber nur, wenn du uns alles
erzählst!«
»Wie kommst du auf die Idee, dass da noch irgendwas sein könnte?«
Mit einer blitzschnellen Bewegung zog Locklear
sein Schwert und setzte Isaac die Spitze an die
Kehle. »Weil ich dich kenne. Du hältst immer etwas in der Hinterhand, allein schon für den Fall,
dass du plötzlich ein Hintertürchen brauchst. Ich
vermute, dieses Theater soll dir die Möglichkeit
verschaffen, vor uns die Stadt zu verlassen, nur für
den Fall, dass du einem von Nagos Agenten über
den Weg laufen solltest, denn dann kannst du ihn
uns auf den Hals hetzen, bevor sie herausfinden,
dass du sie verraten hast. Irgendwas in der Art.«
Isaac grinste. »Locky! Warum sollte ich …«
Locklear verstärkte ein wenig den Druck auf die
Schwertspitze, und Isaac verstummte so plötzlich,
dass er fast seine Zunge verschluckt hätte. »Erzähl
uns alles.« Obwohl Locklear nur flüsterte, schwang
eine unüberhörbare Drohung in den Worten mit.
Langsam hob Isaac die Hand und schob vorsichtig die Schwertspitze beiseite. »Es gibt da eine
Schlosstruhe …«
»Eine was?«, fragte Locklear.
»Eine Kiste, in der man wertvolle Gegenstände
einschließt«, mischte sich Gorath ein. »Mein Volk
verwendet sie, um wichtige Dinge zu transportieren.«
»Weiter«, forderte Locklear Isaac auf.
»Es gibt da also diese Schlosstruhe außerhalb der
Stadt. Wenn du die Straße in Richtung Questors
Sicht fünf Meilen entlanggehst, siehst du am rechten Straßenrand einen Baum, in den der Blitz eingeschlagen hat. Dahinter ist ein dichtes Gebüsch.
Dort drin befindet sich die Truhe. Ich soll den
Rubin heute Nacht dort hinterlegen, und wenn
ich morgen wieder hingehe, müsste mein Gold auf
mich warten.«
»Du hast deine Kontaktperson aus Krondor also
nie gesehen oder getroffen?«
»Niemals. Das gehörte zu Nagos Anweisungen.«
»Aber du hast Nago gesehen?«, fragte Locklear.
»Ich bin ihm begegnet«, erwiderte Isaac. »In
Gelbau. Er ist ein großer, kräftiger Kerl, genau wie
dein Freund hier, nicht so schlank wie viele andere
Moredhel. Er hat meist schlechte Laune und überhaupt keinen Humor. Und seine Augen haben einen merkwürdigen

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