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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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ihm gehen, Soldat, und ihm
sagen, dass Junker James von Krondor hier ist. Ich
bin im Auftrag des Prinzen unterwegs.«
Der Soldat warf James und seinen Kameraden
einen prüfenden Blick zu und beschloss, die
Angelegenheit dem Herzog selbst zu überlassen.
Er verschwand in der Schenke.
Kurz darauf erschien ein großer Mann, dessen
graue Haare bis zu den Schultern reichten und der
eine schwarze Klappe über dem linken Auge trug.
Er blieb einen Moment in der Tür stehen, dann
winkte er sie ins Innere der Schenke.
Als James und die anderen den Schankraum betraten, waren die Soldaten der Königlichen Garde
noch dabei, die Räumlichkeiten genauer unter die
Lupe zu nehmen.
Guy du Bas-Tyra, Herzog von Rillanon und
Erster Berater des Königs der Inseln, winkte sie
zu einem Tisch, an dem er sich schwerfällig niederließ. »Bringt mir was zu trinken!«, rief er, und
ein Soldat – der persönliche Bursche des Herzogs
– eilte zu dem ängstlich dreinblickenden Wirt, der
hinter der Theke stand. Der Mann riss sich beinahe an der Thekenkante die Hand auf, als er ein
Tablett mit Zinnbechern hervorholte. Rasch füllte er die Becher und brachte sie zum Herzog. Er
stellte den ersten vor Bas-Tyra ab, dann bediente
er die anderen am Tisch. »Möchtet Ihr auch etwas
zu essen haben, Mylord?«, fragte er.
»Später«, erwiderte Guy, während er langsam die
Handschuhe abstreifte. »Bringt uns irgendetwas
Warmes. Kocht ein Stück Rind.« Der Schenkenwirt
verbeugte sich und ging rückwärts wieder davon;
dabei stieß er einen Stuhl um, den er jedoch rasch
wieder aufstellte. Guy nickte James zu.
Der Junker runzelte die Stirn, nickte aber ebenfalls. »Arutha hat euch also hierher geschickt,
damit ihr ein bisschen herumschnüffeln könnt?«,
fragte der Herzog.
»Das ist die eine Weise, es zu sehen, Euer Gnaden«, sagte James.
Guy deutete auf Gorath. »Erklär mir doch bitte, wieso ich nicht einfach dem da das Herz herausschneiden und dich aufknüpfen sollte – mit
der Begründung, dass du ein boshafter Schurke
bist und noch dazu ein Verräter gegenüber der
Krone?«
Goraths Hand schloss sich fester um den Griff
seines Schwerts, aber er rührte sich nicht. Owyn
wurde leichenblass, doch zu seiner Überraschung
lächelte James nur.
»Vielleicht, weil Ihr dadurch Aruthas Zorn auf
Euch ziehen würdet?«
Guy lachte. »Du hast noch immer deine große
Klappe, was, Jimmy?«
»Das wird wohl auch so bleiben«, antwortete
der Junker. »Wir haben zu viel gemeinsam durchgemacht, als dass Ihr meine Loyalität ernsthaft in
Frage stellen könntet. Ich nehme also an, Ihr habt
Eure schlechte Laune nur deshalb an mir ausgelassen, weil Arutha nicht da ist. Aber wieso hat er
Euch denn so verärgert?«
Der Herzog von Rillanon, nach der Königsfamilie
der mächtigste Adlige im Königreich, lehnte sich
auf dem schlichten Holzstuhl zurück und machte
eine ausschweifende, allumfassende Handbewegung. »Wieso er mich so verärgert hat? Weil ich
mich hier in einer Stadt aufhalten muss, deren
einzige Existenzberechtigung sich darin erschöpft,
genau zwischen Krondor und Salador zu liegen,
und weil Lyam sich Sorgen macht. In der letzten
Zeit sind Berichte zum Hof gedrungen, die von abtrünnigen Moredhel«, – bei diesen Worten heftete
er den Blick seines gesunden Auges auf Gorath
– »und einigen anderen unangenehmen Burschen
künden, die sich zwischen hier und Romney herumtreiben.«
»Wieso hat er gerade Euch geschickt?«
»Aus einer ganzen Reihe von Gründen«, erklärte
der Herzog. Er nahm einen großen Schluck von
seinem Bier. »Gewöhnlich trinke ich nicht so früh
am Tag, aber gewöhnlich reite ich auch nicht die
ganze Nacht hindurch.«
»Diese anderen unangenehmen Burschen
– könnte es sich dabei zufällig um Nachtgreifer
handeln?«, fragte James.
»Könnte sein«, meinte Guy. »Hat Arutha etwas
gehört?«
»Nichts, bis ich zurückkehre und ihm Bericht
erstatte«, sagte James. »Aber auf dem Weg nach
Krondor haben Locky und diese beiden hier zwei
Schwindler getroffen, die die Rolle der Gilde des
Todes übernommen haben.«
Guy blickte einen Augenblick in die Ferne, als
wollte er seine nächsten Worte abwiegen. »Wenn
man vorhat, die Nachtgreifer wiederzubeleben«,
meinte er zu James, »und gleichzeitig andere in
dem Glauben wiegen will, dass man es nicht tut
– wie nützlich wären da ein paar Stümper, die sich
als falsche Nachtgreifer herausstellen?«
James riss die Augen auf. »Das ist ja brillant!

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