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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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die zu
dem Vortrag kommen sollen?«
Guy seufzte. »Ein paar werden von den umliegenden Gütern herkommen, denke ich. Deshalb bin
ich ja die ganze Nacht durchgeritten. Wegen des
verfluchten Wetters ist mein Schiff erst zwei Tage
später als geplant in Salador eingetroffen, und so
musste ich die ganze Nacht im Sattel verbringen,
damit niemand dem König vorwerfen kann, er hätte sein Wort nicht gehalten.« Er nahm noch einen
Schluck Bier. »Und deshalb möchte ich, dass du
heute Abend ebenfalls an dem Vortrag teilnimmst.
Er findet in einem Haus am östlichen Stadtrand
statt. Du kannst es nicht verfehlen; es ist das, vor
dem die Königliche Garde steht.« Er stand auf,
und James erhob sich gleichfalls, genau wie Owyn
und Gorath. »Lyam hat mich darum gebeten – als
einen Gefallen gegenüber dem Tempel von Ishap
und weil ich ohnehin hier beschäftigt bin. Loyal,
wie ich nun mal bin, konnte ich meinem König die
Bitte kaum abschlagen. Und du, loyal, wie du nun
mal bist, kannst mir meine Bitte nicht abschlagen.
Du dienst mir heute Abend als Claqueur, Junker
James. Aber jetzt werde ich mich erst einmal um
meine Männer kümmern, und dann hoffe ich, ein
bisschen Schlaf zu kriegen.«
Der Herzog verließ sie und ging nach oben zu
den Räumen, die für ihn und seine Männer vorbereitet worden waren. Gorath wandte sich an James.
»Was meint er mit Claqueur?«, fragte er.
James lachte. »Damit meint er Leute, die von
Theaterbesitzern angeheuert werden, um bei den
Vorstellungen laut Beifall zu klatschen und den unwissenden Zuschauern einzureden, dass das Stück
außerordentlich gut ist. Manchmal ist das richtig
witzig. Fünf oder sechs Leute jubeln laut, während
die übrigen Zuschauer die Schauspieler ausbuhen
und vergammeltes Gemüse auf die Bühne werfen.«
Gorath trank sein Bier aus und schüttelte entsetzt den Kopf. »Menschen.«
Der Schenkenwirt kam herbei. »Haben die
Herren noch einen Wunsch?«
Er betrachtete James’ Gesicht eine Zeit lang und
meinte dann: »Oh, Entschuldigung. Ich habe Euch
für jemand anderen gehalten.« Er räusperte sich.
»Noch etwas?«
»Wenn ich nach all dem Bier nicht gleich was zu
essen kriege, bin ich in einer Stunde eingeschlafen«, sagte Owyn. »Ich war um diese Zeit noch nie
so betrunken.«
Gorath stieß ein missbilligendes Grunzen aus,
sagte aber nichts.
James wandte sich an den Schenkenwirt. »Irgendwas zu essen, äh …?«
»Ivan ist mein Name, Herr«, sagte der Wirt und
verneigte sich, bevor er sich umdrehte und wegging.
Die Tür zur Schenke öffnete sich, und drei
Männer traten herein. James, Gorath und Owyn
blickten gleichzeitig auf; ihr Auftrag hatte sie misstrauisch werden lassen. Die drei Männer stammten
aus der Gegend, und einer hatte ein Schachspiel
bei sich. Sie stellten es auf den Tisch, und zwei begannen zu spielen, während der dritte zuschaute.
Ivan kehrte zurück und trug das Essen auf – kaltes Fleisch, Käse, gewürztes grünes Gemüse und
gesüßte Äpfel. Er stellte die Platte auf den Tisch.
»Noch etwas Bier?«
James nickte. Zwei weitere Männer kamen und
stellten ebenfalls ein Schachspiel auf, und James
fragte: »Ist das hier üblich?«
Ivan nickte. »Dass in der Schenke Zur weißen
Dame Schach gespielt wird? Die Figur auf dem
Schild ist nicht umsonst da drauf. Der alte Bargist,
der diese Schenke vor etwa dreißig Jahren eröffnet
hat, ist selbst ein guter Spieler gewesen, und seitdem wissen alle, ob Reisende oder Ortsansässige,
dass dies genau der richtige Ort ist, wenn man im
Schachspiel seine Kräfte messen will. Spielt Ihr
auch, Herr?«
»Nicht gut«, antwortete James. »Mein … Herr
spielt aber sehr gut, und er hat mir einmal die
Grundlagen beigebracht.«
»Ihr findet hier immer jemanden, der Lust hat,
mit Euch zu spielen«, sagte Ivan, während er wegging, um sich zu erkundigen, was die Soldaten haben wollten.
Die Tür öffnete sich erneut, und eine alte Frau
in zerrissener Kleidung schlüpfte herein. Sie
schloss die Tür hinter sich, durchquerte den Raum
und blieb genau vor James stehen. »Ich dachte, du
wärst nach Lyton gegangen, Lysle. Und wo hast du
diese Sachen her?« Sie griff James an die Schulter,
um den Stoff anzufassen und zu prüfen, wie er sich
anfühlte. »Die hast du wohl einem Baron geklaut,
so wie sich das anfühlt.« Sie blinzelte James an, als
hätte sie Probleme, ihn zu erkennen.
»Ich glaube, du verwechselst mich mit jemandem. Mein Name ist James …«
»James, ja?«,

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