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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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voller Härten, und viele
Male wirst du dich für weit geringer halten, als du
wirklich bist.«
»Kann ich diesem Moredhel Gorath wirklich
trauen?«
»Er ist mehr, als sogar er selbst weiß. Vertraue
ihm, auch wenn er sich nicht immer selbst vertraut.
Er wird ein großer Held werden, selbst für jene, die
seinen Namen verfluchen und niemals von seiner
Größe erfahren werden.«
Plötzlich fühlte Owyn seine Beine wacklig werden, und er taumelte. Starke Hände fingen ihn auf
und stützten ihn. Er blinzelte und stand wieder vor
der Statue. »Was?«
»Geht es dir gut?«, fragte Gorath. »Du hast die
Statue berührt, und es sah aus, als würdest du stolpern.«
»Ich war ganz woanders«, sagte Owyn. »Wie lange war ich weg?«
»Weg?«, fragte Gorath. »Du warst nicht weg. Du
hast nur die Statue berührt und leicht geschwankt,
dann habe ich dich am Arm gepackt.«
»Es kam mir länger vor«, sagte Owyn.
»Das passiert manchmal«, erklärte James und
berührte ebenfalls den Stein. Einen Augenblick
später zog er seine Hand wieder zurück. »Wer mit
dem Orakel sprechen darf, obliegt allein der Wahl
des Orakels. Was hat sie zu dir gesagt?«
Owyn blickte Gorath und James an. »Nur dass
ich euch vertrauen muss … euch beiden.«
»Hat das Orakel auch noch etwas richtig Sinnvolles gesagt?«, fragte James und griff nach Owyns
Arm.
»Nur, dass die vor uns liegende Zeit voller
Härten sein wird.«
Gorath schnaubte verächtlich. »Dafür hätten wir
kein Orakel gebraucht.«
»Kehren wir zur Abtei zurück und sehen nach,
ob die Pferde bereit sind. Wir haben immer noch
einen weiten Weg vor uns.«
»Wohin reiten wir? Salador?«, wollte Owyn wissen.
»Nein, die Hochstraße nach Süden. Sie ist weniger bereist und so gesehen gefährlicher, aber ich
vermute, dass alle, die nach uns suchen, noch in
Krondor sind und darauf warten, dass wir unsere
Köpfe aus dem Palast strecken. Mit etwas Glück
werden wir schon längst auf der Straße nach
Romney sein, wenn unsere Feinde bemerken, dass
wir nicht mehr im Palast sind.«
Owyn nickte, und als sie den Rückweg zum ehemaligen Wirtshaus und künftigen Kloster antraten,
warf er einen Blick über die Schulter zurück auf
die Lichtung, auf der die Statue der Drachin lag.
Er hatte in seinem Traumzustand etwas gespürt,
das er nicht erwähnt hatte. Das Orakel hatte Angst
gehabt.
Sechs

Die Reise
    Der Abt winkte schon von weitem, als sie von der
Statue zurückkehrten;er wartete vor der umgebauten Schenke auf sie. »Du solltest in der Stadt vorbeischauen, bevor du weiterreist, James.«
    »Wieso?«, fragte James, während er den Abt neugierig musterte.
»Ihr wart gerade zur Statue unterwegs, als hier
einige Reiter vorbeigekommen sind, die zur Stadt
wollten.«
James blinzelte in die Richtung, in der die Stadt
lag, als glaubte er, die Reiter noch erkennen zu
können. »Es muss etwas Besonderes an ihnen gewesen sein, sonst wären sie dir wohl kaum so aufgefallen. Was war es denn?«
»Sie tragen die Farben des Königs. Und so wahr
ich mich noch an meine Tage als Dieb in Krondor
erinnere – der alte Guy du Bas-Tyra höchstpersönlich hat sie angeführt.«
»Das ist in der Tat etwas, dem wir nachgehen
sollten«, sagte James. Er bedeutete Gorath und
Owyn, ihm zu folgen, während er sich zur Stadt
aufmachte. »Wir sind bald wieder zurück, Ethan.«
Der Abt winkte zum Abschied und ging ins
Gebäude zurück.
Sie beeilten sich, die Stadt zu erreichen, und
marschierten geradewegs zum Marktplatz. Ein
Trupp Reiter war gerade damit beschäftigt, vor
einer Schenke die Pferde abzusatteln. Vor der
Schenke hing ein Schild, auf dem eine Schachfigur
prangte – eine weiße Dame. Die Soldaten trugen
die Livree des Königlichen Hauses: Stiefel und
Hosen in Schwarz, eine graue Tunika, darüber
einen scharlachroten Überwurf mit einem weißen
Kreis, in dem sich ein ebenfalls scharlachroter
Löwe zum Sprung erhob, auf dem Haupt eine
goldene Krone und in der Pranke ein Schwert.
Es war der Waffenrock der Königlichen Soldaten.
Die purpurne Linie entlang des Kreises deutete
darauf hin, dass es sich um Palastwachen handelte – also um Soldaten, deren oberste Pflicht der
Königlichen Familie galt. Zwei Wachen standen an
der Tür. »Halt, Freund«, sagte einer der Männer zu
James. »Der Herzog von Rillanon ist gerade in der
Schenke und ruht sich aus, und solange er nicht
wieder fort ist oder es ausdrücklich gestattet hat,
geht niemand hier herein.«
»Dann müsst Ihr zu

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