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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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lenkte sein Pferd von der Straße und trieb
es über ein brachliegendes Feld, das mit Gras
bewachsen war. Da das Gras den Pferden bis zur
Brust reichte und die schwarz gekleideten Gestalten ihre Aufmerksamkeit auf die Scheune richteten, konnten sie den Rand des Feldes erreichen,
ohne gesehen zu werden.
Der erste Attentäter, der sie sah, stieß einen so
lauten Warnruf aus, dass sich zwei andere umwandten. James trieb sein Pferd zum Angriff. Einer der
schwarz gekleideten Männer trug ein Schwert und
rannte auf James zu, während ein anderer ihm aus
dem Weg sprang. Ein dritter stand an der Ecke der
Scheune; in einer einzigen, fließenden Bewegung
hob er einen Bogen, legte einen Pfeil an die Sehne
und zielte. Plötzlich wurde die gesamte Seitenwand
der Scheune von dunkler Energie getroffen. Sie
verfehlte den Bogenschützen, doch er taumelte
rückwärts und wurde genügend abgelenkt, dass er
den Pfeil nicht abschießen konnte.
Gorath sprang von seinem Pferd und kämpfte
mit dem zweiten Mann, während James sich um
den ersten kümmerte. Owyn fluchte, als er begriff,
dass es ihm zwar gelungen war, das Geheimnis des
Zaubers zu entwirren, den Nago ihm entgegengeschleudert hatte, und dass er seine Kraft auch verdoppeln konnte, aber dass er Schwierigkeiten hatte, ihn unter Kontrolle zu bringen. Er schwenkte
den Stab wie eine Kriegskeule über dem Kopf und
preschte auf den Bogenschützen zu. Er wollte ihn
niederschlagen, bevor er sich wieder erholt hatte
und doch noch dazu kam, den Pfeil abzuschießen.
Gorath zerquetschte seinem Gegner mit der
flachen Seite der Klinge die Kehle; als er sich erhob, sah er, dass James gerade von dem zweiten
Nachtgreifer bedrängt wurde, während Owyn, den
Stab in den Händen, auf den dritten Mann zuritt.
Der Bogenschütze war viel zu sehr damit beschäftigt, Owyns Hieben auszuweichen, als dass er noch
hätte schießen können. Schließlich warf er Pfeil
und Bogen beiseite und versuchte, sein Schwert zu
ziehen.
James sah, wie Gorath unschlüssig dastand.
»Such den vierten Mann!«, rief er ihm zu.
Ohne eine Entgegnung eilte Gorath davon. Als
er um die Ecke bog, fand er die Scheunentür geöffnet. Im Innern herrschte eine Schwärze, die für
das menschliche Auge verwirrend sein musste,
nicht aber für einen Dunkelelben; ihm bot sich
ein Muster aus Dunkelheit und Licht, aus hellen und dunklen Grautönen. Gorath sah aus den
Augenwinkeln Bewegungen in den Dachsparren
und an der linken Wand. Er wartete.
Einen Augenblick später rutschte die Gestalt
in den Dachsparren aus, und Heu fiel herunter.
Sofort wirbelte der Mann in der Nähe der Wand
herum und schickte einen Pfeil in die Richtung,
aus der das Geräusch gekommen war. Gorath
stürmte los. Noch bevor der Nachtgreifer einen
neuen Pfeil an die Sehne legen konnte, war der
Dunkelelb über ihm.
Der Kampf dauerte nur wenige Sekunden, dann
hatte Gorath den Mann getötet. Auch Jimmy hatte
sich inzwischen gegen seinen Gegner durchgesetzt
und kam jetzt Owyn zu Hilfe.
Als der Kampf vorbei war, kamen James und
Owyn ebenfalls in die Scheune. »Was ist hier los?«,
fragte James.
Gorath deutete zu den Dachsparren hinauf.
»Jemand versteckt sich da oben«, verkündete er.
»Kommt da runter!«, rief James daraufhin. »Wir
werden Euch nichts tun.«
Ein Mann ließ sich langsam von den Sparren herunter, hielt sich noch einen Augenblick fest, bevor
er losließ. Er landete geschickt auf den Fußspitzen
und blickte seine Retter an. »Danke«, sagte er.
Der Mann ging auf sie zu und blieb kurz vor ihnen stehen. »Götter«, meinte Owyn erstaunt.
James blickte den Mann an, der ihm so ähnlich
sah, dass er genauso gut auch sein Zwillingsbruder
hätte sein können. »Ihr müsst Lysle sein«, vermutete James.
»Wie kommt Ihr darauf?«, fragte der Mann.
»Weil die Leute mich immer wieder mit Euch
verwechseln«, erklärte James, während er sich so
drehte, dass der schwache Lichtschein, der durch
die Tür fiel, sein Gesicht erhellte. »Vor einigen
Monaten hätten mich ein paar äußerst unzufriedene Männer deswegen sogar fast getötet.«
Der Mann lachte. »Das tut mir leid, aber sie
warten darauf, dass ich mit den Sachen zurückkehre, die ich in ihrem Auftrag besorgen sollte. Ich
bin leider aufgehalten worden und habe es nicht
geschafft, rechtzeitig zurück zu sein.« Er hielt einen Augenblick inne. »Ihr seht mir aber wirklich
verdammt ähnlich, so dass ich verstehe, wenn die
Leute verwirrt sind. Ich bin Lysle

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