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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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Entscheidung«, sagte Royos.
    »Also, was ist nun bei Haldenkopf los, dass man so abergläubisch werden könnte?«, kam Bruder Solon noch einmal auf das Thema zurück.
    Royos gluckste. »Nun, es gibt Leute, die behaupten, das Gebiet würde von den Geistern der toten Seeleute heimgesucht.« Er schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich ist es nur der Nebel, der auf dem Meer vor der Küste aufsteigt.«
    »Und das ist alles?«, hakte Solon nach.
    Royos runzelte ernst die Stirn. »Nun, vor kurzem habe ich gehört, dass dort Leute verschwunden sind und dass das Vieh krank geworden ist. So was in der Art.« Seine fröhliche Stimmung kehrte zurück. »Aber es wird immer mal wieder Vieh krank, denke ich, und von Zeit zu Zeit gehen auch Leute weg.«
    »Wir suchen auch noch nach einem Burschen namens Alan«, sagte Kendaric.
    »Alan sitzt da drüben, in der Ecke rechts von Euch«, sagte Royos. »Er macht hier immer Halt, wenn er vorbeikommt.« Der Wirt senkte die Stimme. »Ich glaube, dass er gelegentlich für die Krone arbeitet, obwohl er nur wenig spricht.« Er lehnte sich wieder zurück und fuhr fort:
    »Aber er ist ein wunderbarer Zuhörer. Ich habe noch nie erlebt, dass er weggegangen wäre, wenn eine gute Geschichte erzählt wird.«
    James warf Kendaric einen bösen Blick zu, drehte sich um und schlängelte sich zwischen den Leuten hindurch zur gegenüberliegenden Ecke. Ein einzelner Mann saß mit dem Rücken zur Wand an einem kleinen Tisch und ließ seine Blicke durch den Raum schweifen. »Alan?«, sagte James.

    »Ich bitte um Entschuldigung. Musste ich Euch kennen?«
    »Ich glaube nicht, dass Ihr mich oder meine Begleiter kennt. Wir kommen von der ›Zitadelle‹.«
    Alan winkte James ein Stückchen näher zu sich heran.
    »Freut mich zu hören. ›Onkel Arthur‹ hat mir eine Nachricht geschickt, dass Ihr vorbeikommen würdet.«
    James setzte sich auf den einzigen anderen Stuhl, der noch am Tisch stand; Kendaric und Jazhara stellten sich hinter ihn, während Bruder Solon sich im Gastraum umschaute, um sicherzustellen, dass sie nicht belauscht wurden.

»Wie kommt William mit seiner Suche voran?«
    »Er macht sich gut. Er und seine Freunde jagen oben in den Bergen. Es heißt, sie hätten ›Bärenspuren‹ gefunden.«
    James senkte die Stimme. »Was habt Ihr von Haldenkopf gehört?«
    »Ich bin schon eine Zeit lang nicht mehr dort gewesen.
    Auf dieser Stadt scheint irgendein Fluch zu lasten. Ich habe etwas von kranken Leuten und kranken Tieren gehört
    – Vieh vor allem –, von verschwundenen Kindern und dunklen Kreaturen, die nachts umherstreifen. Ich weiß nicht, was davon wahr ist, aber ich habe unterwegs eine Menge Leute getroffen, die zusehen, dass sie von dort wegkommen. Sie sagen, es hätte etwas mit Zauberei zu tun.«

    »Ich hasse dieses Wort!«, sagte Jazhara. »Was genau meint Ihr damit?«
    Alan richtete den Blick auf Jazhara, und auch wenn er sie noch nie zuvor gesehen hatte, musste er zu dem Schluss gekommen sein, dass sie die neue Magierin des Prinzen war. Zumindest deuteten seine nächsten Worte darauf hin.
    »Ich bitte um Entschuldigung, Mylady. Bei der Witwenspitze lebt eine alte Frau, die die Einwohner von Haldenkopf wegen ihrer gewöhnlichen kleinen Krankheiten und Wehwehchen aufsuchen. Sie haben sie stets geduldet, sie sogar bei sich empfangen, wenn sie krank waren. Aber seit in letzter Zeit diese seltsamen Dinge geschehen, haben sie angefangen, sie als Hexe zu bezeichnen.«
    »Vielleicht können wir ihr helfen, wenn wir nach Haldenkopf kommen«, sagte Jazhara.
    »Wohin geht Ihr als Nächstes?«, fragte James.
    »Ich werde mich schleunigst zur Garnison nach Sarth begeben. Es heißt, dass Goblins im Osten von dort Raubzüge unternehmen. Wahrscheinlich haben sie ganz in der Nähe ein Lager.«
    »Könnten sie uns Probleme bereiten, wenn wir versuchen, Haldenkopf zu erreichen?«, fragte James.
    »Das glaube ich eigentlich nicht, aber es wäre sicher am besten, wenn Ihr nur am Tage reisen und auf der Straße bleiben würdet. Bis jetzt habe ich nur gehört, dass sie Bauernhöfe überfallen haben, um sich von den Tieren ernähren zu können.« Er schaute sich in dem überfüllten Raum um und sagte: »Ich verschwinde jetzt am besten wieder. Ein Stück weiter die Straße entlang lagert die kleine Patrouille, die mich begleitet. Ich wollte so wenig Aufmerksamkeit wie möglich erregen und sollte mich jetzt wohl wieder zu ihnen gesellen, damit wir im ersten Morgengrauen gen Süden aufbrechen können.« Er stand

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