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Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Titel: Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Carey
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weigerten sich zu rennen. Nach drei Stunden begann ich zu begreifen, weshalb sie mir den Gürtel abgenommen hatten. Wäre er in meinem Besitz geblieben, hätte ich mich damit erhängt. Wäre andererseits die Pritsche mit einem Laken bezogen gewesen, hätte ich geschlafen.
    Basquiat erschien irgendwann gegen Morgen mit Fields im Schlepptau, damit er ihren Mantel festhielt und ihr Stichworte und Informationen lieferte. Der diensthabende Wärter schloss für sie die Tür auf und trug sie ins Besucherbuch ein, dann stellte er eins der Tonbandgeräte auf den Fußboden und ging, wobei er ihr respektvoll zunickte.
    Sie ließ das Tonbandgerät jedoch wo es war, forderte mich auf, mich auf meine Pritsche zu setzen, während sie die Tischkante nahm und Fields, von niemandem beachtet, an der Tür stehen blieb.
    »So«, sagte sie.
    Ich wartete auf etwas Greifbareres, um mich zu äußern.
    »Wir haben eine brennende Kirche voller Toter in schwarzen Gewändern. Dann einen weiteren Toten in rotem Gewand draußen vor der Kirche. Und wir haben Sie neben einer Frau kniend, die mit Klebeband gefesselt wurde.«
    »Ich gebe zu, dass es auf den ersten Blick ein wenig verdächtig aussieht«, sagte ich.
    Basquiat lächelte eisig. »Nur ein wenig, ja. Aber dann sollten wir uns mal das Kleingedruckte ansehen. Der Typ in Rot entpuppt sich als Anton Fanke, daher vermute ich, dass es ihm in Belgien langweilig geworden ist.«
    »Jemand, dem es in Belgien langweilig wird …«
    »Riskieren Sie bloß keine dicke Lippe, Castor. Ich mag Sie viel lieber, wenn sie verängstigt und verzweifelt sind. Und außerdem bin ich noch gar nicht bis zum guten Teil der Geschichte gekommen. Wir fanden bei Fanke eine Pistole, die meine Freunde in der Ballistik wie eine gute alte Freundin begrüßt haben. Es ist die Pistole, die Melanie Torrington getötet hat. Und eine der Leichen in der Kirche hatte ein Messer mit Abigail Torringtons Blut an der Klinge bei sich. Sowie zahlreiche Fingerabdrücke inklusive Fankes – aber nicht Ihre.
    Demnach steht mein Tatvorwurf gegen Sie wegen der früheren Morde auf wackligen Füßen. Ich halte Sie natürlich noch immer wegen Peace fest – Sie waren am Tatort, und Ihre Fingerabdrücke waren an der Waffe, durch die er den Tod fand. Aber diese mit Klebeband gefesselte Frau hat uns alle möglichen Dinge über den verstorbenen Mister Fanke erzählt. Dinge, die Sie niemals glauben würden.«
    Die Erwähnung Pens verursachte mir beinahe körperliche Schmerzen. »Ich denke, das Meiste würde ich glauben«, sagte ich.
    »Ja, vielleicht würden Sie das. Wie dem auch sei, es sieht so aus, als suchte er bereits vor Ihnen nach Peace und zwar an denselben Orten wie in diesem Club im Soho Square. Daher könnte es sein, dass Ihre Geschichte, von ihm angeheuert worden zu sein, um ihm die Laufarbeit abzunehmen, ein wenig an Sinn gewinnt.«
    Das Erste, das Bourbon Bryant zu mir sagte, als ich ihn nach Peace fragte, war: »Es scheint, als sei er plötzlich in Mode gekommen.« Weshalb, zum Teufel, hatte ich die Verbindung nicht hergestellt und ihn gefragt, wer sonst noch hinter ihm her schnüffelte?
    »Und er hatte wirklich ein Motiv, denn er und Peace hatten vor ein paar Jahren eine Art Rechtsstreit, und wie sich jetzt herausstellte, hat Peace ihn seitdem quer durch Europa gejagt. Es hatte irgendetwas mit elterlichen Besuchsrechten bei einem kleinen Mädchen namens Abigail Jeffers zu tun. War das …?«
    »… Abigail Torrington. Ja, das war sie.«
    »Das dachte ich mir. Anderenfalls hätten wir es mit einer Reihe höchst sonderbarer Zufälle zu tun. Demnach hat Fanke Abbie ermordet, aber Peace … was? Da ist mir einiges schleierhaft.«
    »Der Plan ging weiter, als sie nur zu töten, Basquiat. Sie sollte aufgezehrt werden, mit Leib und Seele, Haut und Haar, um den Dämon Asmodeus auf die Ebene der Sterblichen zu rufen. Aber Peace griff ein, ehe Fanke das Ritual abschließen konnte – er durchbrach den Kreis und holte Abbie heraus und nahm sie mit. Ihren Geist, meine ich. Das war es, was Fanke suchte. Und das war es auch, was er an sich nahm, nachdem er Peace getötet hatte.«
    »War demnach das, was letzte Nacht in der Saint Michael’s Church ablief, so etwas wie ein Action Replay, eine Wiederholung?«
    »So könnte man es nennen.«
    »Ich nenne es so, Castor. Die Frage ist, wie würden Sie es nennen?«
    »Nun, da beide Versionen mit einem blutigen Fiasko und einer Menge Toten endeten, denke ich, dass die Bezeichnung ›Action Replay‹ so gut

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