Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
Vom Netzwerk:
im Wasser stand und das Mädchen zu erreichen versuchte.
    »Ich habe sie«, rief Jean-Jacques und zog sie ans Ufer. Sie spuckte Wasser und hustete, war aber immerhin am Leben.
    »Bringen Sie sie aus der Schusslinie«, sagte Bruno. »Da vorn hin, auf die rechte Seite. Und dann helfen Sie Jules.«
    Der Sergeant kam über den Damm und zog den treibenden Körper hinter sich her. Die Strömung hatte ihn offenbar vor den Felssims gespült. Er schleifte ihn in den Tunneleingang. Bruno richtete den Lampenstrahl auf das Gesicht des Grafen und legte die Fingerspitzen auf die Halsschlagader. Er lebte noch, aber sein Puls war schwach.
    »Wie geht es dem Mädchen?«, fragte Bruno.
    »Keine Ahnung. Sie sagt nichts«, antwortete Jean-Jacques. Das Mädchen keuchte und schluchzte hysterisch.
    »Augenblick.« Bruno eilte in die kleine Felskammer, die Isabelle ihm gezeigt hatte, und kehrte mit den Kerzen, dem Kerzenständer und dem Feuerzeug zurück, um für mehr Licht zu sorgen.
    »Kommen Sie, wir ziehen den beiden die feuchten Sachen aus, sonst unterkühlen sie noch!«, sagte er und machte sich bereits an dem Grafen zu schaffen, der eine Schusswunde am Knie und eine zweite dicht unter dem rechten Schlüsselbein hatte. Die Kugel war auf der anderen Seite wieder ausgetreten, aber das kalte Wasser hatte die Blutung gehemmt. Bruno verstopfte das Loch im Rücken mit einem Zipfel des Hemdes und wrang die nasse Hose aus, die er als Druckverband um die Schulter wickelte. Der Gürtel des Grafen diente als Aderpresse am Knie. Er zog sich die Jacke aus, deckte den Oberkörper des Grafen damit zu, dessen Gesicht kreidebleich war.
    Das Mädchen stand unter Schock, schien aber nur von einem Streifschuss am unteren Rippenbogen getroffen worden zu sein. Als er sie nach weiteren Verletzungen fragte und sie nicht antwortete, redete er ihr, so gut es ging, gut zu und wiederholte noch einmal, dass er Polizist sei. Im Kerzenlicht sah er, dass sie brutal zusammengeschlagen worden war: ein Auge war zugeschwollen war, aus ihrer Nase tropfte Blut, und mehrere Zähne fehlten. Sie war offenbar schwer misshandelt worden. Bruno und Jean-Jacques trockneten sie mit Jean-Jacques’ Pullover ab und zogen ihr Jules’ Uniformjacke und -hose über, die ihr beide viel zu groß waren.
    »Was nun?«, fragte der Commissaire.
    »Sie bleiben hier und kümmern sich um die beiden Verwundeten. Jules holt die Rettungssanitäter, und ich gehe weiter Richtung Gouffre«, antwortete Bruno, ohne recht zu wissen, warum er so entschied. Es drängte ihn einfach, zum Abschluss zu kommen. »Ich habe acht Schüsse abgegeben und brauche jetzt Jules’ Magazin.«
    Kaum hatte er seine Waffe nachgeladen, dröhnten Schüsse in dem Tunnel, der zur Höhle führte, ein Kreuzfeuer zwischen einer automatischen Waffe und schwererem Geschütz. Offenbar waren die Mobiles angerückt. Rufe hallten von den Wänden wider, jemand kam herbeigerannt. »Polizei, lassen Sie Ihre Waffen fallen!«
    »Hier ist auch Polizei. Keine Gefahr«, antwortete Bruno. Er legte seine Pistole auf den Boden, hob die Arme in die Höhe und stand auf. Die beiden anderen taten es ihm gleich. Im Schein der vielen Kerzen war zu erkennen, dass sie unbewaffnet waren. Wie Polizisten sahen sie allerdings nicht aus, da Brunos und Jules’ Uniformjacken inzwischen die Verwundeten wärmten.
    »Wer sind Sie?«, rief die Stimme aus dem Tunnel.
    »Commissaire Jalipeau, police nationale. «
    »Sergeant Jules Ranquin von der Gendarmerie nationale. «
    »Bruno Courrèges, police municipale, Saint-Denis. Außerdem sind hier zwei Verwundete, die dringend versorgt werden müssen. Eine Geisel und ihr Entführer. Wir haben unsere Waffen abgelegt und die Hände erhoben. Können Sie uns sehen?«
    Auf Kniehöhe schob sich die charakteristische Silhouette eines PAMAS -Sturmgewehrs in den Tunnelausschnitt, gleich darauf eine doppelläufige Flinte in Schulterhöhe. Zwei schwarzgekleidete Männer der Gendarmes Mobiles mit Helm und schusssicherer Weste traten ins Licht. Ihnen folgte ein dritter, der eine PAMAS umgehängt hatte. Er schaute sich im Felskessel um und brüllte in den Tunnel zurück: »Sanitäter!« Als Bruno und Jean-Jacques die Arme senkten, stellte er sich vor.
    »Capitaine Moravin, les Jaunes. « Er salutierte vor Jean-Jacques und meldete: »Wir haben einen Toten in der Haupthöhle, Monsieur le Commissaire. Er kam aus dem Schacht und hat trotz meines Befehls, die Waffe fallen zu lassen, das Feuer eröffnet. Vor dem Höhleneingang haben wir

Weitere Kostenlose Bücher