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Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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Mann, außer dass er Banker war, immerzu arbeitete und die Sekretärin geheiratet hatte, mit der er fremdgegangen war. Diese zweite Ehe war jetzt auch am Ende.
    »Er will für die Betreuung meiner Mutter aufkommen«, erklärte sie, »egal ob in einem Pflegeheim oder bei mir zu Hause.«
    »Auch wenn dein Zuhause in Frankreich ist?«
    »Nein, das ist ja der Haken. Er verlangt im Gegenzug, dass ich zurückkomme und mit ihm in England lebe. Meine Pferde könnte ich mitbringen und meine Mutter auch.«
    »Klingt nach einem Geschäft«, sagte Bruno.
    »Klar, er ist ja auch Banker«, erwiderte Pamela. »Davon versteht er was. Ich muss jetzt Schluss machen. Telefonieren wir morgen wieder?«
    »Natürlich. Den Pferden geht es übrigens gut. Ich habe sie gerade trockengerieben. Fabiola kocht.«
    »Grüß sie schön.« Sie beendete das Gespräch. Bruno hob den Welpen vom Boden auf und ging mit ihm in Fabiolas Wohnung. Sie stand über einen dampfenden Topf gebeugt und versuchte, eine Nudel aus dem siedenden Wasser zu fischen, um zu prüfen, ob die Spaghetti den richtigen Biss hatten. Erst als sie am Tisch saßen, berichtete er von seinem Gespräch mit Pamela.
    »Genau davor hatte sie Angst«, bemerkte Fabiola und streute geriebenen Parmesan über ihre Spaghetti. »Von ihrem Ex in Versuchung gebracht zu werden. Ihm geht es nicht so sehr um ihre Mutter als vielmehr darum, Pamela mit seinem Geld gefügig zu machen.«
    »Aber Pamela geht es um ihre Mutter.« Er öffnete eine seiner Weinflaschen, die er bei Pamela auf Vorrat gelagert hatte, und schenkte ein.
    »Nein, es geht um ihre Schuldgefühle ihrer Mutter gegenüber. Hätte Pamela Kinder, würde er ihr über sie ein schlechtes Gewissen zu machen versuchen, nach dem Motto, sie bräuchten nicht nur eine Mutter, sondern auch einen Vater. Er hat dafür gesorgt, dass sie in jedem Fall unglücklich sein wird, egal, wie sie sich entscheidet. Wenn sie ihrer Mutter zuliebe bei ihm bliebe, wäre sie todunglücklich. Aber seine Hilfe auszuschlagen und nach Frankreich zurückzukommen würde für sie bedeuten, ihre Mutter im Stich zu lassen.«
    »Wie können wir ihr helfen?«, fragte Bruno.
    Fabiola lehnte sich zurück und betrachtete ihn liebevoll. »Sie sind ein seltsamer Mensch, Bruno. Ich kenne niemanden, der so überzeugt ist wie Sie, dass es für alles eine Lösung geben muss. Als Ärztin muss ich Ihnen allerdings sagen, dass es in manchen Fällen keine Heilung gibt und dass man sich dann nur für das kleinere von zwei Übeln entscheiden kann.« Sie legte ihre Gabel hin und berührte wie zur Bekräftigung ihrer Worte mit der Hand seinen Arm. Bruno schaute ihr in die Augen und hörte sie mit fester Stimme sagen: »Wir können nur eins tun, nämlich Pamela versichern, dass wir sie immer unterstützen werden, egal, wie sie sich entscheidet.«
    Abrupt schlug sie einen anderen Ton an. »Und jetzt erzählen Sie mir doch bitte mal, was es Neues über unsere Teufelsanbeter gibt.«
    »Wie bitte?«, stotterte Bruno, in Gedanken noch ganz bei Pamela. »Neues?«
    »Haben Sie kein Radio gehört? Die Nachricht über die Höhle? Über Philippe?«
    Bruno schüttelte den Kopf und geriet plötzlich wieder in Wut auf Philippe Delaron, aber auch auf sich selbst. Er hätte mehr daransetzen sollen, mit dem Fotografen zu reden, als nur in seinem Laden nach ihm zu suchen.
    »Philippe war Teilnehmer einer dieser Gesprächsrunden von France Bleu Périgord im Anschluss an die Nachrichten. Er sagte, es gebe weitere Hinweise auf satanistische Umtriebe, in einer großen Höhle nämlich, wo anscheinend eine schwarze Messe zelebriert worden sei. Mit einem Ziegenkopf. Ich dachte, Sie hätten davon gehört.«
    »Ja, ich weiß Bescheid«, entgegnete er und überlegte, ob er die Redaktion anrufen und über die Täuschung aufklären sollte. Nein, zuerst würde er mit Philippe darüber reden müssen. Das war er ihm schuldig. Vielleicht hatte er eine plausible Erklärung anzubieten. Außerdem musste auf die Jungen Rücksicht genommen werden. »Ich weiß sogar, dass Philippe diese schwarze Messe inszeniert hat.«
    Fabiola war alles andere als schockiert. Sie kicherte und griff wieder zur Gabel. »Wer sich so leicht zum Narren halten lässt, hat nichts anderes verdient.«

15
     
    Bruno hatte sich mit Jean-Jacques und Isabelle zum Frühstück in Fauquets Café verabredet. Weil die beiden noch nicht da waren, borgte er sich von Fauquet dessen aktuelle Ausgabe der Sud-Ouest. Die Titelseite wurde fast vollständig von einem Foto

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