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Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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gleich fertig sein.«
    Sie nickte und drückte seine Hand. »Tut mir leid, wenn ich dir heute Abend keine gute Gesellschaft bin. Ich habe mich in der Höhle ziemlich unwohl gefühlt. Mir war zwar klar, dass du irgendwann kommen wirst, aber irgendwie hat mich dieser Ort schaudern lassen. Nicht, dass ich Angst gehabt hätte, aber mir war richtig unwohl. Als würde eine fremdartige Kraft auf mich einwirken. Etwas Böses wäre vielleicht zu viel gesagt, aber es war auf jeden Fall ziemlich irritierend.«
    Bruno stocherte in der Glut und warf Isabelle einen fragenden Blick zu. Was sie sagte, hörte sich gar nicht nach Isabelle an. Und dass sie zaghaft oder gar ängstlich war, kannte er auch nicht an ihr.
    »Schon immer sind Höhlen mit unheimlichen Kräften in Verbindung gebracht worden«, sagte er. »Ich finde es bemerkenswert, dass unsere frühzeitlichen Ahnen ihre Gemälde und Zeichnungen in Höhlen hinterlassen, aber selbst nie darin gewohnt haben.«
    »Den Grund kann ich mir gut vorstellen«, erwiderte sie und zitterte wieder.
    Er befühlte ihre Stirn. »Du hast Fieber. Vielleicht fühlst du dich deshalb ein bisschen angeschlagen.«
    »Ja, ich bin nicht ganz auf dem Posten«, sagte sie. »Aber von deinem Risotto möchte ich trotzdem probieren. Übrigens, das Buch auf dem Tisch – liegt das dort, weil ich meinen Besuch angekündigt habe, oder liest du tatsächlich darin?«
    Er warf einen Blick auf Jacques Préverts Gedichte, die sie ihm geschenkt hatte.
    »Damit scheinen wir gemeint zu sein«, sagte sie und fuhr mit dem Finger über seinen Handrücken. »In seinem Gedicht über voneinander getrennt Liebende, in dem das Meer deren Fußabdrücke im Sand löscht.«
    »Aber immerhin haben wir was zu essen«, entgegnete er und brachte die leeren Suppenschalen in die Küche. Das Wasser, das er aufgesetzt hatte, kochte fast. Er goss es in eine Wärmflasche und legte sie im Schlafzimmer auf Isabelles Bettseite unter die Decke. Dann schwitzte er die Schalotten und den Knoblauch in einem Löffel Gänseschmalz an und spülte das benutzte Geschirr und die Töpfe. Er schüttete eine Tasse Reis mit einer Prise Salz in die Pfanne, verrührte sie mit den inzwischen glasigen Schalotten. Als der Reis ebenfalls glasig gedünstet war, gab er die Pilze und einen Spritzer Wein hinzu und rührte, bis der Reis die Flüssigkeit aufgesogen hatte. Nach und nach mengte er den Entenfond unter und schließlich den Rest des Weins. Er wartete, bis der Reis aufgequollen und alle Flüssigkeit verdampft war, und probierte ein paar Körner, um zu sehen, ob sie gar waren. Das Risotto servierte er schließlich auf zwei vorgewärmten Tellern und kehrte damit ins Wohnzimmer zurück.
    Sie schien zu dösen, regte sich aber, als er Holz nachlegte. Sie nahm ihren Teller entgegen, begann zu essen und gab anerkennende Laute von sich, die tief aus der Kehle kamen. Einen Moment später fragte sie: »Darf Balzac davon probieren?« Er nickte und brachte ihr einen Löffel. Sie reichte dem Welpen einen kleinen Happen, den er mit Vergnügen aufschlabberte.
    »Ich habe für ihn eine Extraportion vorbereitet«, sagte Bruno. »Ohne Pilze. Ich gebe ihm schnell mal was davon in seinen Napf, damit er sich daran gewöhnt.«
    Er ging in die Abstellkammer, wo seine Waschmaschine, die Tiefkühltruhe und der Schrank standen, in dem er unter anderem seine Jagdflinte und Munition aufbewahrte. Daraus holte er Gigis Futternäpfe hervor, die er tieftraurig am Tag seines Todes dort abgestellt hatte. Es war auch der Tag, an dem er Isabelle das letzte Mal gesehen hatte. Er wusch die Näpfe über der Küchenspüle aus und füllte den einen mit Wasser, den anderen mit einem Rest Risotto.
    »Mir ist nicht mehr kalt, aber dafür bin ich umso müder«, sagte Isabelle, als beide, ein Glas Wein in der Hand, dem Hund beim Fressen zusahen. Als Balzac den Napf leergeschleckt hatte, brachte Bruno ihn in die Küche und legte ihn auf Gigis altes Kissen, nachdem er eine Zeitung darunter ausgebreitet hatte. Danach führte er Isabelle nach oben.
    »Ich habe nur ein sehr romantisches Nachthemd dabei«, sagte sie auf dem Weg ins Badezimmer. »Es verspricht leider mehr, als ich heute Abend halten kann.«
    »Versuch’s hiermit.« Er reichte ihr eins seiner Rugbytrikots, das er in kalten Nächten statt eines Schlafanzugs trug.
    »Perfekt«, sagte sie und verschwand. Als sie wieder auftauchte, war sie abgeschminkt und duftete nach Zahnpasta. Das Trikot reichte ihr bis über die Knie.
    »Eine Wärmflasche! Wie

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