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Fesseln der Leidenschaft

Fesseln der Leidenschaft

Titel: Fesseln der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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da er ein Mann von solch ungewöhnlicher Größe ist, daß ein Hieb von ihm mich töten könnte.«
    Aller Augen richteten sich auf Ranulf, dessen Gesicht hochrot anlief. Diese letzte Bedingung war unerhört, denn ein Mann hatte das Recht, seine Frau zu schlagen, ob sie es verdiente oder nicht. Der Mönch würde als erster darauf hinweisen. Allerdings hatte sie hier einen Punkt erwähnt, den Ranulf bisher nicht beachtet hatte. Sie war tatsächlich so zart, daß er es nicht wagte, die Faust gegen sie zu erheben, denn er hätte die winzige Person wirklich dabei töten können.
    Aber Kinder! In einem Vertrag festzuhalten, daß er, Ranulf, seine Frau nicht vernachlässigen durfte! Dachte sie, er habe die Absicht, alles zu nehmen, was sie besaß, und sie dann in die Ecke zu stellen? So verlockend die Vorstellung auch war – das würde er nicht tun. Bei Gott! Er bekam so viel, daß es die Ehre gebieten würde, Reina mit höchster Rücksicht zu behandeln!
    »Sind Sie … äh … damit einverstanden, Sir Ranulf?« fragte der Mönch zögernd.
    »Ja.« Er nickte grimmig. »Aber ich muß mit der Lady reden, ehe der Text endgültig festgelegt wird.«
    Er erhob sich, packte Reinas Hand und zog die junge Frau aus dem Raum, ehe sie widersprechen konnte. Sie dachte, er wolle sie nun verprügeln, ehe der Vertrag abgeschlossen und die Chance vertan war. Dafür, daß sie sich in einer aussichtslosen Lage befand, hatte sie viel gewagt.
    Doch sie hatte ihre Wünsche durchgesetzt. Ranulf hatte zugestimmt, ehe er sie aus dem Zimmer geholt hatte.
    Sie hielt den Atem an, als er direkt hinter der Tür stehenblieb. Am liebsten hätte sie auch die Augen geschlossen, aber sie wollte nicht, daß er ihre Furcht bemerkte. Falls er sie schlug, hatte sie es redlich verdient, weil sie ihn als ›Herrn und Gebieter‹ akzeptiert hatte. Es war Wahnsinn, sich unter die Knute eines solchen Mannes, eines völlig Fremden, zu begeben; ihm nicht widersprechen zu können, selbst wenn er ihr Land verkaufte; keine Rechte mehr zu haben, nicht einmal vor Gericht ohne ihn erscheinen zu können; ihm solche Macht über sie einzuräumen – einem Menschen, der offen zeigte, daß er sie absolut nicht mochte. Aber wie sah die Alternative aus? Ein alter, habgieriger Mann, den Clydon nicht kümmerte, der nur seinen Reichtum vermehren wollte!
    Sie schauderte jedesmal, wenn sie an Rothwell dachte – nach allem, was sie von ihm gehört hatte. Und sie hatte einige seiner Männer befragt, nachdem sie Sir Walter nicht über den Weg traute. Dieser Ranulf würde wenigstens das Land zu schätzen wissen. Daß er so lange gespart hatte, um eigenes Land zu besitzen, war ein Beweis dafür. Und er war mehr als fähig, Clydons Herr zu sein. Dies war der entscheidende Faktor gewesen – und der Grund, warum sie den Mönch nicht um seine sowieso sehr fragwürdige Hilfe gebeten hatte. Wenn es auf Schloß Clydon Kämpfe gäbe, würden weder John noch Richard so viel ausrichten können wie dieser Riese. Aufgrund seiner Größe lag es nahe, daß überhaupt niemand ihn schlagen konnte.
    »Was war der Grund, Lady, für diese lächerlichen Forderungen?« fragte Ranulf leise und ungehalten. »Glauben Sie, ich kann Sie und die Ihrigen nicht beschützen?«
    Reina atmete tief aus. So sanft hatte er noch nie zu ihr gesprochen, und es verhieß Gutes, jedenfalls, daß er sie nicht gleich niedertrampeln würde.
    »Durchaus nicht. Ich denke, Sie werden sehr gut in der Lage sein, Clydon vor Unheil zu bewahren.«
    Er traute seinen Ohren nicht. Ein Kompliment? Von ihr? Unglaublich!
    »Vorher im Lager waren Sie aber anderer Ansicht«, wandte er ein.
    »Reden Sie keinen Uns … « Sie biß sich auf die Lippe. Himmel, sie mußte lernen, bei diesem Mann ihre Zunge zu hüten. »Ah, ich bitte Sie wegen meiner früheren Bemerkungen um Entschuldigung. Ich war nervös und habe alles nicht so gemeint.«
    »Wenn Sie also glauben, ich sei fähig, warum dann die schriftliche Fixierung?«
    »Diese Bedingung und die anderen waren sozusagen nur ein Kissen, um die Wirkung der letzten zu mildern.«
    Nun furchte er die Stirn. »Sie spielen mit dem Feuer, indem Sie überhaupt Forderungen stellen.«
    »Das ist wahr«, gab sie zu und senkte den Blick. »Aber Sie haben zugestimmt. Was die Erwähnung von Kindern betrifft, weiß ich, daß es überflüssig war. Mich zu schwängern wird Ihre eigene Position stärken, sollte Rothwell oder sonst jemand immer noch denken, er könne mich haben, wenn er Sie töten würde.«
    »Sie

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