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Fesseln der Unvergaenglichkeit

Fesseln der Unvergaenglichkeit

Titel: Fesseln der Unvergaenglichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Kolb
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wirkte wie ein angespannter Teenager.
    »Ich werde ein Kind bekommen.« Leonardo hatte das Gefühl, in dem Kissen zu versinken. Sein Blut bestand nur noch aus einem rauschenden Strom, der durch seinen Körper schoss.
    »Ich freue mich so für dich.« Leonardo umarmte seine Mutter und zog sie an sich. »Das ist eine unglaubliche Neuigkeit.«
    »Doktor Miller hat es mir bestätigt, in fünf Monaten ist es so weit.« Sie legte ihre Hand auf ihren Bauch und Leonardo ahnte eine Wölbung, die sie geschickt unter ihrem Kleid verbarg. Jetzt verstand er, warum er seine Mutter in letzter Zeit so selten gesehen hatte. Er zog sie erneut an sich.
    »Du musst mir alles erzählen. Seit wann weißt du es?« »Seit gestern. Ich hatte nicht gedacht, dass ich nach deiner schweren Geburt noch ein Kind bekommen könnte. Aber es macht mich glücklich. Es ist ein Zeichen dafür, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.«
    »Was willst du damit sagen?« Leonardo ließ sie los.
    »Du hast es vielleicht nicht bemerkt, Zakhar und ich hatten eine schwierige Phase zu bewältigen. Ich habe herausgefunden, dass er mich vor Jahren betrogen hatte. Ich wollte ihn verlassen. Aber ich liebe ihn zu sehr und habe ihm den Seitensprung verziehen.«
    Leonardo sprang auf. »Wie konntest du?«
    »Zakhar hat einen Fehler gemacht, aber unsere Liebe ist stark genug, um Hindernisse zu überwinden. Ich wünsche dir, dass du mit Helena so glücklich wirst, wie ich es mit Zakhar bin. Wir freuen uns gemeinsam auf das Kind.« Ihre Augen leuchteten.
    Leonardo setzte sich wieder. »Ich werde mir an euch immer ein Vorbild nehmen können. Es ist schön zu spüren, wie stark und unerschütterlich eure Liebe ist.« Er legte den Arm um ihre Schulter, ihr zarter Körper schmiegte sich an ihn. Er blickte durch die hohen Fenster auf die erleuchtete Stadt, hatte das Gefühl, als würden die Lichter nur für ihn blinken. Ein Junge konnte die Familie Visconti retten.
    »Darf ich?« Er strich vorsichtig über ihren Bauch, spürte die leichte Erhebung. Warum hatte dieses Wesen ausgerechnet jetzt beschlossen, das Licht der Welt zu erblicken? Das Schicksal meinte es gut mit ihm.
    »Natürlich wird sich in deinem Leben nichts verändern.« Sie nahm seine Hand und tätschelte sie liebvoll. »Du wirst Helena heiraten, wie wir es dir versprochen haben.«
    Leonardo drückte die warme Hand seiner Mutter. Er durfte sie nicht erschrecken, musste sein Geheimnis vorerst für sich behalten. Ein Schock konnte schlimme Folgen für die Schwangerschaft haben. Er betrachtete ihren Bauch, wünschte sich, von vorn anfangen zu können.
    »Ich bin so erleichtert, dass du dich freust. Du wolltest mir etwas erzählen.«
    Leonardo sprang auf und begann im Zimmer herumzugehen.
    »Es ist unwichtig neben deinen Neuigkeiten. Ich bin so froh für dich und möchte dich nicht mit unwichtigen Sachen belasten.«
    »Ich kann verstehen, dass du dich allein fühlst. Sobald du Helena geheiratet hast, wirst du eine Frau an deiner Seite haben, die immer für dich da ist.«
    »Ich fühle mich nicht allein. Ich habe Iwan versprochen, auf seine Party zurückzukommen.« Seine Mutter lehnte sich zurück, schloss ihre Augen und lächelte.
    »Ich mag Iwan, du solltest ihn nicht warten lassen.«
    Leonardo beugte sich über sie und küsste sie. »Iwan ist für mich wie ein Bruder, den ich nie hatte.«
    »Wenn ich meiner Intuition glauben kann, bekomme ich tatsächlich einen Jungen.«
    »Das wäre schön.« Leonardo blickte auf ihre geschlossenen Augen. Er konnte sich nur mit Mühe von ihrem feinen Antlitz lösen. Er wünschte sich, sie hätte recht mit ihrer Ahnung. Er verließ leise das Wohnzimmer und ging zum Aufzug. Die fünf Monate würden eine harte Prüfung werden. Ein Junge bedeutete für die Viscontis die Rettung. Leonardo betrat den Glaskasten, in dem er vor einer halben Stunde ohne jeglichen Hoffnungsschimmer hinaufgefahren war. Er sah Mutters Gesichtszüge vor sich, sie hatte blühend ausgesehen. Er trat auf die belebte Straße und begann zu rennen.
     
    Leonardo trat durch die Eingangstür von Iwans Gebäude und drückte den Knopf des Aufzuges. Der Schrei bohrte sich in seine Eingeweide. Aiyana. Sie hatte Todesangst. Mit einem Satz lief er nach draußen, sah nach oben und sprang in die Höhe. Er fing den fallenden Körper auf und landete sanft wieder auf dem Boden. Aiyana sah ihn mit schreckgeweiteten Augen an und zitterte am ganzen Körper.
    »Jemand hat mich hinuntergestoßen.« Sie stammelte und hielt sich

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