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Fesseln der Unvergaenglichkeit

Fesseln der Unvergaenglichkeit

Titel: Fesseln der Unvergaenglichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Kolb
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den Tote n an und schüttelte sich. »Wir müssen diesen Mann verschwinden lassen.«
    »Ich übernehme das.« Er erhob sich. »Hast du Silberbesteck?«
    »Ja, in der Küche. Was genau willst du damit?«
    Leonardo antwortete nicht. Er ging in die Küche und kam mit einem Messer und Plastikhandschuhen zurück, die er über seine Hände gezogen hatte. Er sah sie unsicher an. »Ich bin mir nicht sicher, ob ihr zusehen wollt, wie sich ein Vampir in Staub auflöst.«
    Aiyana stand auf, taumelte kurz, und setzte sich neben Moira auf das Sofa.
    Er nahm das Messer und beugte sich über den Rumpf des Mannes. Mit der Klinge schnitt er ein großes Kreuz in die Brust. Die Stelle rund um das Kreuz zerfiel zu Staub. Moira stieß einen spitzen Schrei aus.
    Leonardo wiederholte die Prozedur, bis nichts mehr von dem Vampir übrig blieb. Das Gleiche wiederholte er bei dem abgetrennten Kopf. Er hob seinen Blick erst, als nur ein Haufen Staub vor ihm lag.
    Sein Blick kreuzte sich mit Aiyanas. Er sah das Entsetzen in ihren Augen.
    Leonardo erhob sich. »Ich hätte euch das gern erspart, aber es gibt keinen anderen Weg, den Mann unauffällig aus der Wohnung zu bringen.«
    Moira nickte schweigend.
    Aiyana stand auf und verschwand in der Küche. Sie kam mit einem Putzeimer zurück und begann die Überreste des Mannes, ohne mit der Wimper zu zucken, aufzuwischen.
    Er legte das silberne Messer auf den schmalen Tisch an der Wand. »Danke Aiyana.«
    Moira blieb sitzen und strich sich über die Schläfen. Sie schien Kopfschmerzen zu haben.
    Aiyana entfernte grimmig die letzten Spuren des Vampirs. Sie prüfte am Ende genau, ob der blaue Teppich wieder überall den gleichen Farbton zeigte.
    Moira ließ ihren Arm sinken. »Der Mann hat die Tür aufgedrückt und ist hier hereingestürmt.«
    Leonardo nickte. »Ich habe die Spuren gesehen.«
    Aiyana setzte sich neben Moira.
    Leonardo näherte sich dem Sofa. »Todeszellen sind immer gut informiert.«
    »Bin ich noch in Gefahr?« Moira zitterte, als ob sie fröstelte.
    »Das kommt darauf an, wie schnell der Arzt bemerkt, dass die Todeszelle tot ist.«
    »Leonardo, würde es dir etwas ausmachen, heute Nacht hierzubleiben?«
    Leonardo zögerte. »Ich werde vor eurer Tür Wache stehen.«
    Moira erhob sich. »Danke, Leonardo. Ich weiß, dass du nicht schlafen wirst. Aber nimm dir so viele Kissen mit, wie du brauchst, um es dir gemütlich zu machen.« Sie massierte sich ihre Stirn. »Wenn ihr nichts dagegen habt, gehe ich mich hinlegen. Mein Schädel brummt und ich bin erledigt. Fühlt euch wie zu Hause.«
    Aiyana drehte sich zu Moira. »Du solltest eine Tablette nehmen.«
    »Ja, das werde ich tun.«
    Aiyana erhob sich. »Soll ich dir die Wunde auswaschen?«
    Moira schüttelte den Kopf. »Danke, ich komme klar.«
    »Erhol dich gut Moira. Es tut mir leid, dass ich dich da hineingezogen habe«, sagte Aiyana mit belegter Stimme.
    »Mach dir keine Vorwürfe, du kannst nichts dafür, dass du Vampire anziehst. Sie scheinen alle ganz wild auf dich zu sein.« Sie lächelte Leonardo zu. »Du bist der einzig nette Vampir, den ich kenne. Danke, dass du uns beschützt.« Ihr Blick glitt zuerst über Aiyana, dann über Leonardo, bevor sie im Badezimmer verschwand.
    Aiyana wandte sich ihm zu. »Wie konntest du wissen, dass Moira in Gefahr war?«
    »Sie hat mich am Abend angerufen und ich habe ihr versprochen, sie zu beschützen. Vom Theater aus bin ich direkt hierher gekommen.«
    »Du warst im Theater?« Aiyana rutschte bis an den Rand des Sofas.
    »Du hast wunderschön getanzt.« Leonardo sah sie an.
    »Es bedeutet mir sehr viel, dass du gekommen bist«, sagte Aiyana und klammerte sich am Sofa fest, so, als ob sie am liebsten aufgesprungen wäre. Ihre Mundwinkel zuckten, verrieten ihre versteckte Freude.
    »Ich wusste nicht, ob es dich noch interessiert.« Erregung ergriff ihn.
    Aiyana schnaubte. »Du bist das Wichtigste in meinem Leben und das wird sich niemals än dern, auch wenn du nichts mehr von mir wissen willst.«
    Leonardo erhob sich. Mit unruhigen Schritten ging er hin und her. Sie ahnte nicht, wie sehr er gelitten hatte. »Ich habe dich verlassen, weil ich dich liebe und weil ich nicht will, dass du stirbst.«
    Aiyana drückte ihren Rücken durch. »Was du heute Abend auf der Bühne gesehen hast, war der verzweifelte Versuch, nicht vollkommen unterzugehen. Nur wenn ich tanze, fühle ich deine Nähe und das allein hält mich im Moment noch am Leben.«
    »Sag das nicht.« Er war mit einem Satz bei ihr, zog sie in

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