Fesseln des Herzens
habt Ihr mich schon beobachtet?«
Ravencroft lächelte und kam dann langsam auf sie zu. »Lange genug, um deine Schönheit zu genießen, Aimee.«
Unter der Berührung seiner Worte begannen ihre Wangen zu glühen.
»Du brauchst dich nicht zu schämen«, sagte er, als sie den Blick senkte. »Wir sind alle nur Menschen. Du hast doch gewiss schon mal einen nackten Mann gesehen, oder?«
Aimees Herz pochte ihr bis zum Hals. Was sollte sie ihm darauf antworten?
Am liebsten hätte sie ihre Brüste bedeckt, deren Spitzen sich durch den Stoff abzeichneten, doch ihre Arme versagten ihr den Dienst.
Der Baron schien sie mit seinem Blick zu bannen.
»Außerdem habe ich schon einige Frauen so gesehen«, fügte er mit einem Lächeln hinzu und trat näher an sie heran. »Nur war keine so schön wie du.«
Es lag ihm auf der Zunge, die Schäferin mit seiner Gemahlin zu vergleichen, aber die Worte brachte er nicht über sich. Aimee war eine ganz andere Art Frau, so natürlich und sinnlich, wie er es sich bei Nicole nicht vorstellen konnte.
»Lasst uns besser wieder reingehen«, sagte sie, während sie sich verlegen abwandte.
»Warte«, erwiderte Ravencroft, ergriff ihre Hand, zog sie an seine Brust und küsste sie.
Der Kuss war dem vor der Jagd ähnlich, und dennoch ganz anders. Sanft und zugleich fordernd öffnete George ihre Lippen und begann mit seiner Zunge ihren Mund zu erkunden. Aimee stöhnte auf und tat es ihm schließlich gleich, während ein wahrer Sturm von Gefühlen durch ihren Körper wallte.
Erst als sie Atem schöpfen mussten, ließen sie wieder voneinander ab, und bevor Aimee etwas sagen konnte, hob Ravencroft sie auf seine Arme und trug sie in den Turm.
»Werde ich nicht zu schwer für Euch?«, fragte sie und schmiegte sie sich an seine muskulöse Brust. »Bedenkt, Eure Wunde.«
»Sie schmerzt nicht, wenn du bei mir bist«, entgegnete er und küsste ihren Scheitel.
Das Feuer in der Esse war beinahe erloschen, nur noch ein schwacher Schein erleuchtete das Turmzimmer.
Ravencroft stelle Aimee wieder auf dem Boden ab, doch er ließ sie nicht aus seinen Armen.
Sie stützte ihre Hände auf seine Schultern und sah in seinen Augen, dass es kein Zurück für sie beide gab. In dieser Nacht würde er sich holen, was er schon so lange begehrte. Und ihre Sehnsucht würde endlich gestillt werden.
»Eines sollst du wissen«, sagte er so leise, dass ihn der Nachtwind beinahe übertönt hätte. Trotzdem verstand Aimee jedes einzelne Wort. »Du bist die Frau, die ich liebe.«
Die Schäferin schüttelte den Kopf und legte ihm einen Finger auf den Mund. »Sprecht nicht von Liebe, Mylord. Liebe bürdet Euch eine Verantwortung auf, die Ihr vielleicht nicht tragen könnt.«
»Warum sollte ich sie nicht tragen können?«, gab Ravencroft zurück, und Aimee wusste, dass es die Wahrheit war. »Für dich würde ich alles riskieren, alles in Kauf nehmen. Ich würde sogar in deinen Turm ziehen, wenn ich dadurch bei dir sein könnte.«
»Auch das solltet Ihr nicht sagen«, entgegnete Aimee. »Ich habe gesehen, wie Ihr auf dem Gerichtstag gehandelt habt. Die Menschen hier brauchen einen weisen und gütigen Herrn. Keinen Schäfer von edler Geburt.«
Ravencroft blickte ihr tief in die Augen. »In diesem Augenblick wünsche ich mir nichts sehnlicher, als in der Wiege eines Bauern gelegen zu haben, nur um dir ebenbürtig zu sein.«
»Wir sind beide Menschen, Mann und Frau«, antwortete sie und ergriff die Hand des Barons. Sanft zog sie ihn mit sich zu ihrer Schlafstelle, wo sie sich auf das Schaffell sinken ließen.
Ihre Lippen trafen sich erneut, und nachdem der Baron eine Weile mit ihrer Zunge gespielt hatte, schob er ihr mit einem verlangenden Seufzen das Hemd hoch. Ihre Haut war warm und schien jede seiner Berührungen bereitwillig zu empfangen. Schließlich zog er ihr das Hemd über den Kopf und labte sich einen Augenblick an dem Anblick ihres nackten, vor Leidenschaft und Erwartung glühenden Körpers.
Dieses Weib war einfach vollkommen! Ihre Brüste waren groß, aber nicht schwer und von dunklen Spitzen gekrönt. Ihr Bauch war flach, ihre Schenkel waren straff, und auf dem Venushügel trug sie einen rötlich schimmernden Haarflaum. Gegen seine gebräunte Haut wirkte ihre bleich wie Sahne, und alles drängte Ravencroft, sie zu kosten.
Mit einem erregten Stöhnen senkte er den Kopf auf sie und küsste Hals, Schultern und endlich ihre Brüste, während sie mit vor Aufregung kühlen Händen seinen Rücken umfasste.
»Es ist
Weitere Kostenlose Bücher