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Fesselndes Geheimnis

Fesselndes Geheimnis

Titel: Fesselndes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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mich nicht einmal mehr daran erinnern konnte, wie groß der Mann gewesen war oder ob er überhaupt die richtige Haarfarbe gehabt hatte.
    Sah ich Gespenster? Mein Verstand und meine Paranoia sagten ja, einzig mein wild klopfendes Herz behauptete das Gegenteil.

Kapitel 18
    Ich wollte nur eins: zurück in mein Zimmer und nachdenken.
    Folglich durchquerte ich rasch das Foyer. Dabei streifte ich die Lederfauteuil-Sitzgruppe mit einem flüchtigen Blick, ignorierte das Gefühl, erneut beobachtet zu werden und hetzte Richtung Treppe. Da erhob sich ein Mann und vertrat mir den Weg.
    »Hallo, Kleines.«
    Einen Augenblick lang nahm ich nur Bruchstücke war: athletische Figur, gebräuntes Gesicht mit smaragdenen Augen, schwarzer Schnurrbart, schwarzes Haar. – Ich hatte eines Tages herausbekommen, dass er es sich färbte, weil er zu den Männern gehörte, die früh ergrauen … bei diesem Gedanken setzten sich die Stücke zu einem Ganzen zusammen. Zu einem Ganzen, dessen piratenhaftes Grinsen immer noch so war wie an dem Tag, an dem wir uns kennengelernt haben.
    »Felix!«, stieß ich verblüfft hervor. »Was machst DU denn hier? Ich hatte dir doch gesagt, du musst nicht kommen! Wieso bist du trotzdem da?«
    »Ich freue mich auch dich zu sehen«, erwiderte er spöttisch und verneigte sich leicht vor mir. »Bin seit zwei oder drei Stunden hier, habe einen Flieger von Frankfurt nach Brüssel genommen und dann ein Mietauto. – Gut siehst du aus! Ich habe ja keine Ahnung, was im Zuge eurer Nachforschungen so alles passiert ist und was du erlebt hast, aber …« Er ließ den Satz vielsagend verklingen, und ich fühlte mich auf einmal auf unbestimmte Art und Weise schuldbewusst. Ein Umstand, der mich sehr ärgerte.
    »Entschuldige, ich habe nun mal gar nicht mit dir gerechnet«, sagte ich verdrossen. »Du hättest dich ankündigen können. Wieso hast du hier auf mich gewartet wie … die Katze auf die Maus, anstatt dich per Handy bei mir zu melden?«
    Felix lachte. »Das klingt, als hätte ich bei dir um Audienz nachsuchen müssen. Ihre königliche Hoheit, Prinzessin Christine, gibt sich die Ehre …«
    »Hör schon auf«, brummte ich verärgert.
    »Na komm. Du wirkst wirklich ein bisschen so. Was hattest du denn gerade vor?«
    »Ich wollte auf mein Zimmer. Mich ausruhen.«
    Er starrte mich an, als hätte ich gegen eine ungeschriebene Regel verstoßen, und tadelte: »Wieso denn das? Es ist heller Nachmittag! Komm, ich lade dich zum Kaffee ein …!« Plötzlich wandelte sich sein Gesichtsausdruck, seine Stirn legte sich in Falten und er fragte besorgt: »Oder fühlst du dich nicht wohl? Bist du krank? Soll ich dich lieber zu einem Arzt begleiten?«
    Ergrimmt schaute ich ihn an. Im Moment hatte ich keine Lust darauf, mich mit meinem Ex abzugeben, geschweige denn zu erklären, wo ich gerade herkam oder warum ich müde war. Ich wollte meine Ruhe, meine Gedanken ordnen und die vielen Informationen sortieren, die ich bis jetzt gesammelt hatte. Gerade im Moment hatte ich das Gefühl, eine Menge Puzzlestückchen zu haben, doch sie wollten sich ums Verrecken nicht zu einem sinnvollen Muster ordnen!
    Ich fasste Felix genauer ins Auge. War ER es am Ende, der sich nicht ganz wohl fühlte? Unter seiner Sonnenbräune wirkte er blass. Ich erinnerte mich, dass er sich Sorgen gemacht hatte. Und das gar nicht mal zu Unrecht. Im Grunde genommen hatte er von allen Menschen – als Marks und mein Freund – am ehesten das Recht zu erfahren, was geschehen war. Bei dem Gedanken daran und von meinen Schuldgefühlen unterstützt, wurde mein Gesichtsausdruck weicher.
    Felix registrierte die Veränderung und passte seinen Ton sofort an.
    »Na komm, lass dich mal kurz drücken!« Er umarmte mich und lächelte mich entwaffnend an.
    »Ich würde wirklich gern mit dir Kaffee trinken, Kleines …«
    Ich lächelte, obwohl ich es nicht mochte, »Kleines« genannt zu werden. Ich war 1,70 groß und 24 Jahre alt und nicht mehr klein. Aber es war vielleicht gar nicht so schlecht, dass mein Ex-Dom Felix hier war. Ich konnte allmählich Hilfe gebrauchen – und jemanden, dem ich trauen konnte!

    Wenig später saßen wir uns in dem angenehmen Bistro von Bredene – es hieß zweisprachig »Bij Ons – Chez Nous« – im Freien gegenüber. Die sehr schöne Terrasse war durch die durchsichtigen Paravents windgeschützt, wirkte ruhig und anheimelnd, so dass ich doch dazu kam, mich zu entspannen. Sogar in der Sonne!
    Als der Milchkaffee und die Croissants kamen, überraschte

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