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Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Frankreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Bouju , Johanna Links
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einfachen Wein um. Die spontane Anpassung will gelernt sein – oder aber Sie nehmen eine kleine Irritation der »Barkönigin und ihrem Gefolge« in Kauf.

    DasBretonische
    Zwar steht in Artikel zwei der französischen Verfassung, dass die französische Sprache die alleinige Amtssprache Frankreichs ist und Trägerin der französischen Kultur in der Welt, aber die Rückbesinnung auf die regionale Sprachidentität hat in Zeiten der Globalisierung wieder stark an Bedeutung gewonnen. Das Bretonische ist kein französischerDialekt, sondern die einzige moderne keltische Sprache, die auf dem europäischen Festland verbreitet ist. Noch bis ins 12. Jahrhundert war das Bretonische – die Sprache einstiger britischer Einwanderer – eine anerkannte Staatssprache, bis der Adel Französisch als offizielle Landessprache durchsetzte und das Bretonische nur noch vom einfachen Volk gesprochen wurde. Diese Tendenz setzte sich durch und kurz nach der französischen Revolution wurden alle Minderheitensprachen verboten. An den Schulen durfte kein Bretonisch gesprochen werden und wer dagegen verstieß, wurde hart bestraft. Erst 1951 wurde das Verbot der regionalen Sprachen vom französischen Staat aufgehoben. Und seit 1977 darf Bretonisch in Vorschulen unterrichtet werden. Heute existieren bretonische Zeitungen, Radiosender und Fernsehsendungen sowie zahlreiche Sprachkurse zum Auffrischen und Erlernen des Bretonischen. In den Schulen wird Bretonisch sogar als Wahlfach angeboten und an den Universitäten von Brest und Rennes gibt es eigene Lehrstühle für die bretonische Sprache. Von den heute rund 2,8 Millionen Bretonen sprechen allerdings nur noch ungefähr 300.000 Bretonisch und nur weitere 300.000 verstehen die Sprache, ohne sie aktiv anzuwenden. In den wenigsten Familien wachsen die Kinder mit der bretonischen Muttersprache auf. Das Aussterben des Bretonischen als aktive Umgangssprache lässt sich trotz der starken Rückbesinnung nur schwer aufhalten.

    Kleines Bretonisch-Wörterbuch
    Bretonisch: Französisch: Deutsch
    avel: vent: Wind
    bara: pain: Brot
    braz: grand: groß
    brezhoneg:breton: bretonisch
    deiz: jour: Tag
    gwerz: chanson: Lied
    ilis: église: Kirche
    itron: femme: Frau
    kaer: beau: schön
    krampouzec: crêpe: Crêpe
    men: pierre: Stein
    trez: sable: Sand

24. DieZugfahrt
    Warum der schnelleTGV für Paula nicht schnell genug sein kann
    Der Bahnhof von Lamballe war wesentlich kleiner, als Paula gedacht hatte. Der Bahnsteig ein Provisorium, kein Fahrstuhl weit und breit, sodass sie die vielen Stufen mit ihrem dicken Rucksack auf dem Rücken mühsam erklimmen musste. Im Auto war dann plötzlich doch nicht mehr genug Platz dafür, weil Eva ganze Säcke voll Mitbringsel verstaut hatte. Das gute Salz aus der Bretagne in rauen Mengen – als gäbe es keins in Berlin –, alle »echten« Zutaten für die süßen Crêpes und salzigen Galettes und etliche Flaschen Cidre. Mon dieu! Aber Eva wollte eben unbedingt, dass die gesamte Verwandtschaft ihre Reise durch und durch »nachempfinden« konnte. Trotzdem freute sich Paula irgendwie, dass ihre Eltern die Bretagne so mochten. Und sie glaubte auch zu spüren, dass die beiden inzwischen nachvollziehen konnten, warum Paula dieses Jahr unbedingt in Frankreich verbringen musste. Ein niedlicher Regionalzug kam angefahren und hielt nur ganz kurz in Lamballe, sodass Paula sich wahnsinnig beeilen musste. Viele deutsche, englische und belgische Touristen saßen in Paulas Abteil, das rundum nach Urlaub roch. Ihre Eltern waren sicher längst auf der Landstraße, als sich der Zug schleppend in Bewegung setzte. Paula freute sich ein bisschen, endlich wieder allein zu sein, und genoss den weiten Blick auf Felder und Wälder aus ihrem Fenster. Plötzlich spürte sie, wie sehr sie Paris vermisst hatte. Ihre Freundin Juliana, ihre Klasse, Marie und sogar die gemütlichen Abende im Wohnzimmer der Bouchards. Claudine war zwar immer wieder streng mit ihr, aber sie verstand es trotzdem, Paula ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln. » Rennes, ici Rennes. « (Rennes, hier Rennes) Oh Gott, ich muss raus, dachte Paula, hievte sich mit einem Arm den Rucksack auf den Rücken und verließ panisch das volle Urlaubsabteil. » Au revoir! «, hörte sie es noch hinter sich herrufen. Wie nett, diese entspannten Urlauber. Daran konnte man sich wirklich gewöhnen.
    Jetzt hieß es, das richtige Gleis zu finden. Der Bahnhof von Rennes war doch um einiges größer, und auf der Anzeigetafel suchte Paula vergeblich

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