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Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Nachricht von der Affäre die Runde machte und dieses reiche Luder von Mrs. Dennison ihren betrügerischen Ehemann vor die Tür setzte, würde Dougs Karriere keinen dauerhaften Schaden nehmen. Man konnte in den Staaten keinen Stein werfen, ohne einen Politiker zu treffen, der seine Frau betrog. Wenn sie erwischt wurden, lagen sie erst einmal eine Weile platt am Boden, dann rappelten sie sich auf und machten wieder weiter, wo sie aufgehört hatten.
    Wenn Doug sich letztlich scheiden lassen würde … Taite war sich sicher, dass sie eine tolle Senatorengattin abgeben würde. Und wenn nicht, auch gut, ihr derzeitiges Leben war so übel nicht. Was auch passierte, sie würde jedenfalls mit Leib und Seele an Doug festhalten. Er war ihre Eintrittskarte zu einem besseren Leben, und sie wollte ihn behalten.
    »Carrie und ich waren Busenfreundinnen«, sagte sie mit aufgesetzt rührseligem Blick. Loszuweinen stand außer Frage, wäre aber wohl auch zu viel des Guten gewesen. »Wir sind Freundinnen geblieben. Sie war letzte Woche hier zu Besuch. Die Hochzeit mit all ihren Einzelheiten hat ihr arg zugesetzt, und sie wollte einfach mal abschalten. Ach, ich weiß, dass sie manchmal eine Nervensäge war, aber mir war sie immer eine gute Freundin. Sie wird mir fehlen.« Nun denn. Ein klein bisschen Wahrheit in einige Riesenlügen gemixt. Besser hätte es nicht laufen können.
    Nachdem sie ins Präsidium zurückgekehrt waren, lehnte sich Eric in seinem Stuhl zurück, verschränkte die Hände über dem Kopf und starrte an die Decke. Jedes Detail dieses Falles wirbelte ihm durch den Kopf. Sein Schreibtisch war mit Berichten und Notizen übersät, aber er hatte alles auch im Kopf, und dort würden sich die Mosaiksteinchen schließlich zusammenfügen.
    Wenn nur alle Zeugen so gut wie diese Hochzeitsausrichter wären. Jeder von den Selbstständigen, die am Mittwochnachmittag im Empfangssaal gewesen waren, hatte ihm dieselbe Geschichte erzählt. Augenzeugen waren eigentlich erstaunlich unzuverlässig, aber diese Leute waren ausgebildet, Details Aufmerksamkeit zu schenken, zu sehen, was um sie herum passierte. Ihre Geschichten hatten alle zueinandergepasst – nicht exakt, aber in sämtlichen wichtigen Punkten. Wären alle Details identisch gewesen, dann läge es auf der Hand, dass sie sich abgesprochen hatten.
    Jeder hatte ihm die Geschichte von der Auseinandersetzung zwischen Jaclyn und Carrie Edwards auf seine Weise erzählt – mit subtilen Unterschieden in der Wortwahl und beim Ablauf des Geschehens. Aber ihre Erinnerung an die Ereignisse ähnelte sich mit ausreichender Übereinstimmung, um jedem von ihnen Glauben zu
schenken.
    Oberflächlich betrachtet hatte Jaclyn das beste Motiv, doch kein Beweismittel sprach dafür. Sie war einfach als Verdächtige nicht denkbar – zum Glück.
    Der Senator … Nun, er machte sich gut als Täter, aber seine Freundin hatte ihm ein solides Alibi geliefert. Wenn sie nicht irgendwelche greifbaren Beweise aus seinem Auto erhielten, was aufgrund seines Alibis ja nun nicht sehr wahrscheinlich war, dann standen ihre Aussichten gleich null.
    Taite Boyne hingegen konnte er nicht so recht einschätzen. Mehreren Zeugen zufolge hatte sie mit Carrie eine Auseinandersetzung gehabt. Auseinandersetzung, meine Güte, die beiden waren richtig aneinandergeraten, und wenn die zwei nicht super Schauspielerinnen waren, wäre diese Szene schwer vom Stapel zu lassen, sodass sie glaubwürdig wirkte. Wenn aber Taite wirklich eine so tolle Schauspielerin war, dann ließ ihn das an ihrer kleinen Vorstellung heute zweifeln.
    Sie hatte ein wenig geweint und ihre angeblich aufrichtige Bestürzung zum Ausdruck gebracht. Sie hatte nicht übertrieben, und sie hatte auch nicht so getan, als sei ihr die Affäre mit dem Senator peinlich. Mit ihr hatte er einen recht zähen Köder am Haken.
    Es war der Streit mit Carrie, der nicht ins Bild passte; irgendwie wollte das einfach nicht passen. Nun, für sie war es also okay, dem Senator mehrmals die Woche das Hirn herauszuvögeln, doch dann blieb sie nicht bei der Stange, wenn er und seine Frau bei der Hochzeit ihres Sohnes mit dabei waren? Das kaufte er ihr nicht ab.
    Garvey kam vorbei, seine allgegenwärtige Kaffeetasse in der Hand, und stützte sich auf Erics Schreibtisch auf. »Interessant. Nur eine einzige Person hat etwas Gutes über Carrie zu sagen, und ausgerechnet sie fickt den künftigen Schwiegervater zur Tatzeit – welch ein Zufall! Hört sich an, als hätte sich jemand für uns

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