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Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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und Blut übergegangen, dass es ihm gar nicht mehr auffiel.
    Sie kam ihm nicht zickig vor, aber er kannte sie nicht gut genug, um das wirklich beurteilen zu können. Aus irgendeinem Grund wollte sie jedenfalls nicht, dass er zum Frühstück blieb. Nun gut, er würde sich ihrem Willen beugen. Eigentlich wollte er es ja selbst so haben.
    Er warf einen Blick auf die verschlossene Badezimmertür und murmelte: »Ich komme mir benutzt vor.« Dann grinste er, schnappte sich den Kaffee und ging die Treppe nach unten.
    Als Eric das Haus verließ, vergewisserte er sich, dass die Tür auch wirklich zu war. Es fiel leichter Regen, und die Straßenbeleuchtung schimmerte auf dem nassen Pflaster. In der Morgendämmerung war die Luft kühl, es wehte eine schwüle Brise aus dem Westen. Vielleicht würden sich die Wolken ja halten und der Tag nicht so schrecklich heiß werden. Er hatte die Wettervorhersagen nicht gehört, deshalb war er über den Regen dann doch überrascht, allerdings angenehm. Die Beamten, die den Verkehr regelten, würden seine Meinung wohl nicht teilen – er selbst hatte Regen immer gehasst, wenn er so einen Einsatz hatte –, aber ansonsten kam ihm immer jede Unterbrechung der Hitze gelegen.
    Er blieb einen Augenblick auf ihrer kleinen überdachten Veranda vor dem Haus stehen und sah sich um, ob alles normal wirkte – keine verdächtigen Autos, keine verdächtigen Personen –, dann ging er das kurze Stück den Gehsteig hinunter zu seinem Auto. Das war eine gute Gegend hier, somit würde ein alter Klapperkasten von Auto unangenehmes Aufsehen erregen. Es war noch niemand unterwegs, aber in einigen der Häuser brannte schon Licht, was auf weitere Frühaufsteher schließen ließ.
    Sobald er in seinem Auto saß, nahm er von seinem Kaffee-to-Go den Deckel ab, kippte beide Päckchen Zucker hinein und eines der Milchdöschen und rührte mit dem Löffel alles um. Er hob den Becher an, um einen ersten Schluck zu probieren. Als der Kaffee seine Geschmacksnerven erreichte, spuckte er das Gebräu schaudernd in den Becher. Heiliger Himmel, was war denn das für ein Zeug?
    Ein aromatisiertes Gebräu, aber scheußlich. Warum mussten die Frauen immer den Kaffee versauen? Was war falsch an einem Kaffee, der auch nach Kaffee schmeckte? Wer brauchte ein Ahorn-Erdbeer-Erdnuss-Gebräu oder so was? Und was noch schlimmer war: Nicht nur das Aroma war seltsam, sondern es war auch eine Labberbrühe. Diese Frau hatte tolle Beine, aber einen anständigen Kaffee konnte sie jedenfalls nicht kochen.
    Aus irgendeinem seltsamen Grund mochte er sie deshalb aber nur noch lieber. Hätte sie einen wirklich guten Kaffee gekocht, wäre das schon zu viel der Perfektion gewesen. So war es besser. Er war weiß Gott nicht perfekt, und somit brachte sie diese fürchterliche Brühe eher auf Augenhöhe.
    Aber er brauchte wirklich eine Tasse Kaffee, denn von diesem Gebräu brachte er nicht einen Schluck hinunter. Ein Stück die Straße hinunter befand sich ein Krämerladen, der rund um die Uhr offen hatte, da gab es auch Kaffee – vielleicht nicht gerade den frischesten auf Erden, aber bitteren, abgestandenen Kaffee war er ja gewohnt; deshalb nahm er ja Zucker und Milch – damit er genießbar wurde. Zu schade, dass der Zucker und die Milch nicht halfen, um Jaclyns fürchterliches Gebräu trinkbar zu machen. Falls sie wirklich so eine Art Beziehung eingingen, dann würde er das Kaffeekochen übernehmen, weil er diese Brühe beim besten Willen nicht hinunterkriegte.
    Als er den Laden erreichte, tankte ein Bursche in Klamotten wie ein Bauarbeiter gerade einen Ford Pick-up auf. Ein zehn Jahre alter schwarzer Kleinwagen war seitlich geparkt – wohl der fahrbare Untersatz des Angestellten. Als Eric auf den Parkplatz einbog, beendete der Bauarbeiter die Auftankaktion und stand einen Moment da; er wartete, dass die Zapfsäule den Kreditkartenausdruck ausspuckte. Er riss ihn ab, faltete ihn sorgfältig und steckte ihn in die Brieftasche, dann stieg er in seinen Ford und fuhr davon.
    Auf dem Weg in den Laden nickte Eric dem Angestellten zu, einem hageren Burschen mit fliehendem Kinn, der durchs Fenster beobachtet hatte, wie der Bauarbeiter tankte. Eric ging schnurstracks zur Kaffeetheke hinten, wo Motorenöl, Kraftstoffadditive und Windschutzscheibenflüssigkeit in Regalen standen. Der Angestellte wirkte irgendwie alarmiert und verzog sich hinter die Theke.
    Eric warf in den spiegelnden Kaffeemaschinen einen flüchtigen Blick auf sich und schnitt eine Grimasse.

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