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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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– sie verdienten den Tod. Schon spürte Drake den gewohnten Schmerz in den Knochen und das Zucken der Muskeln.
    »Nein.« Saria drehte sich auf den Rücken, schlang beide Arme um ihn und klammerte sich fest, als könnte sie auf diese Weise verhindern, dass das Fell aus ihm herausplatzte und sein Mund sich füllte. Die dicken Muskelstränge, die sich über seinen Körper zogen, drohten bereits, sein Hemd zu sprengen. Trotzdem weigerte sich Saria, ihn loszulassen, selbst als sie spürte, wie heißer Atem ihren Hals streifte. Sie schloss die Augen, weil sie nicht sehen wollte, wie sein Gesicht sich veränderte, ließ aber nicht eine Sekunde los.
    Drake war an einem Punkt, an dem er nicht mehr wusste, ob er seinen Leoparden noch aufhalten konnte. Nadelspitze Krallen schossen aus seinen Fingern, und alles, was er tun konnte, war, sie rechts und links von Sarias Kopf in die weiche Erde zu bohren und tief durchzuatmen, um das Tier zu bändigen.
    Da nahm Saria sein Gesicht in beide Hände und sah ihn an. Ihre Augen schwammen in Tränen. Drake war bewusst, dass sie dem Blick eines Raubtiers begegnete.
    »Bitte, Drake«, flüsterte sie. »Lass dich nicht reizen. Bleib bei mir. Wir können sie abwehren.«
    Er hatte keine Wahl. Nicht, wenn sie anfing zu weinen. Die Tränen seiner Frau waren wie Stiche ins Herz. Zärtlich küsste er jede einzelne fort. »Dann lass uns abhauen. Kriech los, halt dich unten und bring das Gebüsch dabei nicht in Bewegung.«
    Auf dem feuchten Boden waren sie beide nass geworden, und Saria zitterte leicht, obwohl sie ihn nach wie vor umklammert hielt.
    Plötzlich hörten sie hinter sich einen lauten Tumult, wildes Gebrüll und den spitzen Angstschrei eines Mannes.

9
    Z entimetertief in Schlamm und Matsch versunken, erstarrte Saria unter Drake und sah mit schreckgeweiteten Augen zu ihm auf. Die Laute, die aus den Wäldern drangen, waren fürchterlich. Es hörte sich an, als kämpfe eine Meute von Raubtieren um Beute. Die Vögel stoben wieder auf und ihr Kreischen vermischte sich mit dem wütenden, immer lauter werdenden Brüllen und Fauchen. Zweige brachen und Büsche erzitterten unter dem Aufprall kräftiger Körper.
    Drake rollte von Saria herunter und half ihr auf. Das Gewehr fest in der Hand, folgte sie ihm auf dem Weg zurück zum Schauplatz des Kampfes, wobei er sich vorsorglich schon das Hemd aufknöpfte. Durchnässt und dreckig liefen sie durch die dichte Vegetation, quer durch die Spinnennetze, die sich über einen schmalen Pfad spannten, an Löchern und Treibsand vorbei zu einem Nadelwald.
    Fünf schwer bewaffnete Männer hatten zwei goldene und einen riesigen schwarzen Leoparden eingekreist. Drake zog sofort seine Pistole, doch Saria drückte sie wieder herunter.
    »Nicht schießen. Das ist Elie Jeanmard mit vier von meinen Brüdern«, flüsterte sie mit bebender Stimme. »Und der schwarze Panther ist mein ältester Bruder, Remy. Ich habe ihn einmal so gesehen.«
    Das war ein Schlag für Drake. Er hatte zwar damit gerechnet, es mit Sarias Brüdern zu tun zu bekommen, aber nicht gleich mit allen zusammen.
    Überall lagen Stofffetzen. Am Geruch erkannte Drake, dass es sich bei den beiden goldenen Leoparden um Armande und Robert handeln musste. Sie hatten sich hastig ihrer Kleidung entledigt, um nicht in menschlicher Gestalt von dem wütenden Panther angegriffen zu werden. Remy hatte sich so überraschend auf sie gestürzt, dass Armande sich noch gar nicht richtig verwandelt hatte, als er bereits rückwärts in das dunkle, schilfübersäte Wasser gestoßen wurde. Dann hatte der Panther sich im Sprung gedreht, Robert die Krallen über die Schnauze gezogen und sich mit solcher Wucht auf ihn geworfen, dass ihm die Rippen brachen und beide in einem wüsten Knäuel über den Boden rollten.
    Es regnete Fellhaare und Blut spritzte auf das Schilf. Obwohl die beiden goldenen Leoparden aus reiner Todesangst schnell wieder aufsprangen, war der schwarze Panther schneller, er holte sie gnadenlos wieder von den Füßen, teilte dank seines überaus biegsamen Rückgrats nach allen Seiten aus und zerfleischte beiden Kontrahenten Flanken und Bauch. Die Verletzungen, die er den goldenen Leoparden zufügte, würden eine Weile brauchen, um zu heilen – und Remy war noch lange nicht fertig.
    Ein schwarzer Panther war schon in freier Wildbahn eine Seltenheit, bei den Leopardenmenschen aber noch viel seltener. Unter den Gestaltwandlern waren sie meistens größer und stärker als ihre Artgenossen, und in diesem Fall

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