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Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Titel: Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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gerichtet. Wie durch einen dicken Nebelschleier hindurch hörte sie die erstaunten Ausrufe der zwei Männer hinter sich. Noch immer nahm sie ihre Hand nicht von dem Mantikor. Auch wenn sie ihre Gabe nie eingesetzt hatte, wusste sie von ihrer Mutter, dass sie tief in ihr schlummerte. Durch die bewusste Berührung ihrer Hand löste sie die alten Zauber, die das Böse in diesem Tier zusammenhielten. Gewissermaßen brachte sie dem Mantikor Frieden. Als Nola merkte, dass ihre Beine zu zittern anfingen und ihre Kraft bereits fast versiegt war, trat sie einen Schritt zurück und unterbrach den Kontakt. Der Mantikor stieß ein letztes zufriedenes Seufzen aus, ehe er die Augen schloss und seinen letzten Atemzug tat. Nola war so geschwächt, dass sie erst mit Verzögerung bemerkte, dass sie von dem toten Mantikor weggezerrt wurde. Sophie? War das ihre Tochter, die die Arme um ihre Taille geschlungen hatte?
    „Mutter, nun komm. Noch ein kleines Stück. So ist es gut.“ Sophie versuchte, die Panik in ihrer Stimme zu unterdrücken. Als sie aus ihrer Ohnmacht erwachte, war das Erste, was sie hörte, die Stimme ihres einstigen Geliebten.
Mein Engel
. Wieder diese Worte. Dann sah sie, wie ihre Mutter einem riesigen Ungeheuer mit riesigen Zähnen die Hand auf die Schnauze legte. Und zwei fremde Männer standen hinter ihr und bestaunten das Schauspiel, als sei gerade ihre Weltanschauung auf den Kopf gestellt worden. Als Sophie ihre Mutter endlich weit genug von dem toten Tier weggebracht hatte, sprang ein zweites dieser seltsamen Wesen von einem Felsen herab in die Schlucht. Nola schien sich langsam wieder zu fangen, denn sie schüttelte den Kopf und blickte nun wieder mit klarem Blick zu der Stelle, an der sie eben noch gestanden hatte. Die beiden Männer, die sich nun einer weiteren Gefahr ausgesetzt sahen, hoben erneut ihre Schwerter, um sich auf einen Angriff vorzubereiten. „Halt, wartet!“ Nolas energische Worte zeigten Wirkung und die Männer hielten in der Bewegung inne.
    „Sie ist nur hier, um sich zu ihren Gefährten zu gesellen. Lasst sie in Frieden ihr Vorhaben beenden.“ Conlan schaute erstaunt zu dem zweiten Mantikor und der seltsamen Frau.
    „Sie?“, fragte er.
    „Schaut nur hin. Sie besitzt nur eine kleine Mähne und hat sich bereits neben ihrem Gefährten niedergelassen. Er stand unter dem Einfluss eines mächtigen Zaubers und wollte nichts weiter, als seine ewige Ruhe zu finden.“ Nolas Stimme brach ein wenig. Ihre Kraft reichte gerade so noch aus, um auf ihrer Tochter gestützt zu stehen.
    Ich danke dir, weise Frau, dass du uns unsere Erlösung gebracht hast. Bevor auch ich dieses Leben verlasse, hört meine Worte. Die Göttin wird nicht mehr lange schlafen und ist die Macht erst entfaltet, wird die Welt, wie ihr sie kennt, nicht länger existieren.
    Mit diesen Worten schloss auch der zweite Mantikor die Augen, atmete einmal tief ein und aus, dann bewegte sich nichts mehr. Der Wind frischte auf und umwehte die beiden Tiere. In weiter Ferne hörte man ein Glockenspiel, das im Takt des Windes erklang. Conlan, der die beiden vermeintlich toten Tiere nicht aus den Augen ließ, verfolge erstaunt, wie die Mantikors langsam zu Staub zerfielen und vom Wind davon getragen wurden. Als nur noch die vier Lebenden und die zwölf Toten übrig waren, drehte sich Conlan zu den Frauen um und wurde wieder überrascht. Nola, die den entgeisterten Gesichtsausdruck des Gestaltwandlers bemerkte, drehte sich fragend zu Sophie.
    „Was ist?“
    Ihre Tochter schaute sie jedoch auch nur mit offenem Mund und aufgerissenen Augen an. So langsam machte dieses Gegaffe sie unruhig, also ging Nola ein wenig von ihrer Tochter fort, um ohne Unterstützung stehen zu können. Dann sah sie an sich hinunter, konnte aber nicht feststellen, was diese seltsamen Reaktionen ausgelöst haben könnte. Doch dann fiel ihr eine Haarsträhne vor die Augen. Eine graue Haarsträhne. Tief aufseufzend nahm Nola die Strähne zwischen die Finger und rieb ihr Haar hin und her.
    „Na ja, so ist es vielleicht besser. Es hätte doch komisch ausgesehen, wenn das Rot rausgewachsen wäre.“ Sophie, überrascht von Nolas verhältnismäßig ruhigem Umgang mit der Situation, schaute ihre Mutter abwartend an. Eigentlich hätte Nola jetzt einen Anfall bekommen müssen, so sehr hasste sie ihre grauen Haare. Aber vielleicht war das eben Erlebte genug der Aufregung gewesen. Nola, noch immer ganz vertieft in ihre Haarfarbe, warf einen kurzen Blick auf den Krieger, der nicht

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