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Feuer in eisblauen Augen

Feuer in eisblauen Augen

Titel: Feuer in eisblauen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Warren
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du warten, Brodie, denn ich habe mit Annie zu reden.”
    “Hör zu, Mark, das Ganze ist doch meine Schuld. Ich habe nicht an das Tor gedacht. Woher sollte Annie denn wissen, dass sie den Hauptalarm auslösen würde?” Brodie sprach eindringlich zu Mark, aber seine Worte schienen ihn gar nicht zu erreichen.
    Annie wusste zuerst gar nicht, was los war. Dann begriff sie, und ihr wurde flau. Anscheinend war es doch keine so gute Idee gewesen, den Schuh zwischen die Torflügel zu klemmen. Sie sah in Marks versteinertes Gesicht. “Es tut mir leid, ich hätte nicht gedacht …”
    “Genau das ist das Problem, Annie. Du denkst nicht. Kaum drehe ich euch hier den Rücken, dann hast du schon wieder den nächsten haarsträubenden Unsinn angestellt.”
    “Onkel Mark, das ist doch gar nicht wahr …” begann Emily und schluchzte.
    “Geh hoch in dein Zimmer, Emily, das hier geht dich nichts an.” In diesem Ton hatte Mark noch nie zu dem Mädchen gesprochen.
    “Schrei das Kind nicht so an!”, rief Annie.
    “Das Kind ist meine Nichte und nicht deine!”, schrie er zurück.
    “Onkel, Mark, sei nicht so gemein zu Annie!”, stieß Emily schluchzend hervor und rannte nach oben.
    Kitsu der die angespannte Stimmung spürte, fing wütend an zu knurren und stürzte sich auf sein Gummitier. Er nahm es zwischen die Zähne und ließ seinen Unmut daran aus. Dann sah er die Erwachsenen aus seinen klugen braunen Hundeaugen an und folgte Emily mit dem zerrupften Spielzeug in der Schnauze.
    “Diese Runde hat der Hund gewonnen”, bemerkte Brodie.
    Mark starrte seinen Freund an. “Würdest du jetzt bitte verschwinden?”
    “Hm, um nichts in der Welt möchte ich das hier verpassen”, entgegnete Brodie völlig unbeeindruckt.
    Allmählich reichte es Annie. “Ich weiß nicht, was das ganze Theater soll. Das Haus war doch abgeschlossen.”
    Mark kam einen Schritt näher. Annie zwang sich, nicht ihrem Impuls zu folgen und zurückzuweichen, denn so wütend hatte sie Mark noch nicht erlebt. “Erstens hast du das Alarmsystem unterbrochen und so jedermanns Sicherheit gefährdet. Zweitens ist es sehr kostspielig, den Alarm auszulösen, und drittens kommt der Diktator morgen hierher nach Vancouver und …”
    “Will er etwa Unterricht bei dir nehmen?”, unterbrach Annie ihn.
    Brodie lachte amüsiert. “Diese Runde hat Annie gewonnen.” Aber die beiden waren so wütend, dass sie gar nicht darauf achteten, was Brodie sagte.
    “Und viertens …” schrie Annie außer sich vor Zorn und schwieg einen Moment, denn am liebsten hätte sie alles Mögliche an die Wand geknallt, “viertens bist du ein starrköpfiger Neandertaler, der ständig alles und jeden kontrollieren muss”, fuhr sie zornig fort.
    “Es ist völlig egal, was du von mir denkst”, konterte Mark. “Sobald ich mich umdrehe, stellst du wieder irgendetwas Dummes an.”
    “Die größte Dummheit, die ich jemals begangen habe, ist, dass ich diesen Job angenommen habe. Ich habe es satt! Ich kündige.”
    Wütend nahm sie ihre Schultertasche und stürmte zur Tür. Sie hörte noch Brodies Worte, der wie ein Sportjournalist seine Ansage machte: “Match.”
    Annie hörte schwere Schritte hinter sich und drehte sich kurz um. “Was hast du denn jetzt vor?” Bevor sie ihm wieder etwas Verletzendes ins Gesicht schleudern konnte, fühlte sie einen festen Griff am Arm.
    “Sie geht mit mir zum Essen”, antwortete Brodie selbstsicher. Annie hatte eigentlich Nein sagen wollen. Aber als Mark sagte: “Nein, das wird sie nicht tun”, schenkte Annie Brodie ein betörendes Lächeln und antwortete: “Danke, ich komme gern mit, Brodie.”
    Mark rannte wie ein wildes Tier im Käfig hin und her. Er hatte Annie feuern wollen.
    Wie kam sie nur dazu, selbst zu kündigen?
    Mit seinem früheren Freund Brodie würde er auch abrechnen. Der sollte sich gut vorsehen. Wenn er den in die Hände bekam … Am liebsten hätte Mark sich ins Auto gesetzt und wäre den beiden hinterhergejagt. Nur weil er Emily nicht allein im Haus lassen wollte, verzichtete er darauf.
    Wahrscheinlich würde Annie jetzt die Nacht mit Brodie verbringen. Dabei hatte Mark sich nach ihr gesehnt, seit er Annie zum ersten Mal gesehen hatte. Vielleicht hatte sie ja recht, wenn sie sagte, dass er ein Neandertaler war. Aber wenn Brodie sie auch nur mit dem kleinen Finger berührte, dann … Die Strafe würde furchtbar sein!
    Mit Emily hatte er wieder Frieden geschlossen. Er hatte ihr versichert, dass Annie wiederkommen würde, und im

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