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Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Titel: Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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Tisch?«
    Es gelingt ihm tatsächlich, unbefangen zu antworten. Himmel, zumindest ist er kein schlechter Schauspieler! Beiläufig hebt Andrew die Schultern. »Ich wollte das immer schon mal ausprobieren. Weshalb nicht heute?«
    Damit platziert er sie auf einen der weißen flauschigen Läufer und nimmt seinen Platz in sicherer Entfernung ihr gegenüber ein. »Ich hoffe, du magst Shrimps?«
    Sie nickt.
    »Greif zu!«
    »Ich habe keinen Teller.« Das kommt mit einer gehörigen Portion Sarkasmus.
    »Ja, ist mir aufgefallen. Es wäre wohl am besten, wenn du direkt aus der Schüssel isst.«
    Ihr Blick ist witzig, Andrew wagt jedoch nicht, zu lachen. Dann denkt er sich allerdings, dass es schlimmer kommen könnte. Okay, ihm ist im Moment nicht ganz klar, wie das gehen soll, aber hey! Genau das Gleiche hätte er auch vor einer Woche behauptet. Zu diesem Zeitpunkt war er der Überzeugung, dass alles, wirklich alles in seinem Leben verdammt mies läuft.
    Was ist er doch naiv gewesen!
    Sie rührt sich nicht, bis er den ersten Shrimp aus der Schüssel geangelt, sich zwischen die Lippen geschoben hat und genüsslich die Augen verdreht. »Hmmm. Koste!«
    Argwöhnisch folgt sie seinem Beispiel. Aber wenigstens protestiert sie nicht.
    Fünf Minuten später ist Andrew der Ansicht, nie zuvor besser gespeist zu haben. Er kann sich auch nicht daran erinnern, irgendwann einmal seine guten Manieren vergessen zu haben. Weder aß er jemals am Boden noch mit den Fingern und schon gar nicht ruinierte er dabei sein Hemd mit Butter – Josies Top nimmt übrigens dasselbe Schicksal. Am besten ist, dass er sich grandios fühlt!
    Der DS steht in seiner Ecke und starrt ihn mit offenem Mund an – fassungslos und inzwischen jenseits aller Worte. Einige Male zuvor hat er ihn angebrüllt. Doch da Andrew ihn konsequent ignoriert, gab sein ewiger Schleifer auf. Andrew kommt sich wie ein kleiner Junge vor, der sich heimlich in die Küche geschlichen hat, um vom Kuchen zu naschen.
    Ha!
    Wenn das sein Dad sehen könnte! Oder Julia und Claudia! Sarah! Andrew Norton benimmt sich wie ein Schwein und fühlt sich sauwohl dabei!
    Mit angewinkelten Ellbogen liegt er auf der Seite, in einer fettigen Hand das Weinglas, in der anderen noch ein Shrimp, von dem er gerade genüsslich abbeißt. Dann schaut er zu Josie, deren Lippen von dem Fett glänzen. Scheiß Effekt, verdammt! Nur mit Mühe widersteht er dem irren Wunsch, zu ihr zu krabbeln und es abzulecken. Stattdessen erkundigt er sich mit leichtem Interesse: »Was war es?«
    Sie hat soeben ihr Glas zum Trinken erhoben und senkt es wieder. »Hmmm?«
    Er schnappt sich einen neuen Shrimp und betrachtet ihn aufmerksam. Erst dann visiert er sie an – beiläufig. »Was habe ich falsch gemacht? Vorhin?«
    Als wie erwartet keine Antwort erfolgt, isst Andrew den Shrimp und fährt kauend fort. »Weißt du, wenn du es mir nicht sagst, wird sich nie etwas ändern ...«
    Sie nickt und holt den Schluck nach. »Dein Blick.«
    Verbissen ignoriert er das sinkende Gefühl in seiner Magengegend. Als hätte er es nicht geahnt. »Was war damit?« Immer noch beiläufig.
    Josie beißt sich auf die Unterlippe, erwidert aber mal wieder nichts.
    Hey, Mr. Bartender, mehr Wein!
    Er greift zur Flasche, schenkt ihr nach und tut unter ihrem misstrauischem Blick das Gleiche bei sich. »Du versuchst nicht zufällig, mich betrunken zu machen, oder so?«
    Grinsend schüttelt er den Kopf. »So etwas würde mir nie einfallen!« Ohne Übergang hebt er sein Glas. »Auf dich!« Ha! Er hätte sich beim Trinken fast verschluckt, denn es funktioniert! Der Mensch ist tatsächlich Sklave seiner guten Erziehung. Er prostet ihr zu – sie folgt seiner Aufforderung und trinkt. Wenn auch widerwillig und absolut skeptisch.
    Perfekt!
    Denn sie muss mit ihm reden! Er hat wirklich nichts Hinterhältiges mit ihr vor, seinetwegen können sie sofort heiraten. Bitte, Herr Gott noch mal! Andrew will nur, dass sie nicht mehr diese Angst vor ihm hat. Dann fällt ihm ein, dass er sich mit dem Arsch dort oben seit gestern im offenen Kriegszustand befindet und er fügt in Gedanken bissig hinzu: Ach und übrigens: Du hast sie nicht bekommen, schon gerafft? Sie ist nicht angekommen! Was für ein Scheißpech!
    »Du hast so gierig ausgesehen.«
    Gierig? Scheiße, ja, das ist gut möglich. Denn langsam aber sicher reizen ihn allein ihre glänzenden Lippen bis in den Wahnsinn. Sollte sie sich nicht gleich irgendein Taschentuch nehmen oder zur Not ihr Top benutzen, um es zu

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