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Feuerhimmel (German Edition)

Feuerhimmel (German Edition)

Titel: Feuerhimmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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zusammen.
    So oder so, Gabriel Raines würde für das bezahlen, was er seiner Mutter angetan hatte.
    Was er ihnen beiden angetan hatte.
    Tracy lag mit Sam im Bett ihres Apartments. Er schlief noch nicht.
    Sie spürte seinen Finger, der federleicht Kreise um ihre Brüste zog, dann weiter nach unten wanderte, über ihren Rippenbogen. Als er sich der Narbe auf ihrem Bauch näherte, verkrampfte sie sich. Sam strich sanft mit dem Finger an der schmalen blassen Linie entlang, die man kaum noch erkennen konnte. Tracy drehte sich weg von ihm auf die Seite. Sie tat, als schliefe sie schon und hätte seine Berührung nicht gespürt.
    Er rückte dichter an sie heran, zog sie an seine Brust und drückte ihr einen sanften Kuss auf den Nacken. „Erzähl mir, was passiert ist, Baby.“
    Tracy reagierte nicht. Sie hoffte, er würde nicht weiter drängen.
    „Ich weiß, du möchtest nicht darüber reden. Es muss schlimm gewesen sein. Du bedeutest mir sehr viel, Tracy. Aberdeine Vergangenheit steht irgendwie immer zwischen uns. Ich möchte gern wissen, was passiert ist.“
    Sie wollte es ihm nicht sagen. Sie hatte es niemandem erzählt. Nur Mattie wusste, was passiert war. Sie waren zu der Zeit beide zehn Jahre alt gewesen und damals schon beste Freundinnen. Tracys Vater war Rechtsanwalt, und Matties Vater hatte einen guten Job bei einem der Ölunternehmen. Ihre Familien hatten in einer schönen Gegend gewohnt, nur zwei Häuser voneinander entfernt.
    Tränen stiegen Tracy in die Augen. Sie wollte Sam nicht erzählen, wie ihr Leben damals gewesen war. Aber sie wusste, wie tief er für sie empfand. Sie liebte ihn ebenfalls, deshalb war es vielleicht sein gutes Recht, es zu erfahren.
    Sam zog sie zu sich herum. „Was auch immer es war, du kannst mir vertrauen. Erzähl mir, was passiert ist.“
    Sie schluckte, um den Klumpen in ihrem Hals loszuwerden. „Ich werde nicht gern daran erinnert. Außerdem möchte ich nicht, dass du Mitleid mit mir hast.“
    „Was ich für dich empfinde, ist Liebe, Tracy, kein Mitleid. Ich liebe dich, Baby! Ich wollte dir keine Angst einjagen, deshalb habe ich dir das noch nicht gesagt. Aber so ist es.“
    „Oh Sam.“ Sie legte ihm die Arme um den Nacken, und er zog sie noch dichter an sich. Er fühlte sich so stark an, so beständig.
    „Erzähl es mir“, sagte er leise.
    Sie atmete einmal tief und leicht zittrig durch und entspannte sich. „Mein Vater hat … getrunken. Und dann … konnte er nicht aufhören. Er trank immer weiter, bis er völlig weggetreten war, wurde aggressiv und … schlug uns, meine Mutter und mich.“
    Sam nahm ihre Hand und küsste ihre Innenfläche, ermutigte sie schweigend, weiterzuerzählen.
    „Es passierte leider oft. Mattie wollte mich überreden, es den Lehrern in der Schule zu sagen. Aber sie musste mir das Versprechen geben, keiner Seele jemals etwas zu verraten. Ich schämtemich so. Und ich hatte Angst davor, was er dann meiner Mutter und mir antun könnte.“
    Sam lehnte sich nach unten und presste sanft die Lippen gegen die Narbe. Diese liebevolle Berührung löste etwas in ihrem Inneren. „Und weiter?“
    „An diesem Abend war er wieder betrunken. Er hatte meiner Mutter einen solchen Schlag verpasst, dass sie stürzte und sich den Kopf einschlug. Sie lag mit geschlossenen Augen am Boden und rührte sich nicht. Ich hatte eine Heidenangst.“ Tracys Augen füllten sich mit Tränen. „Ach Sam, ich möchte mich nicht daran erinnern.“
    Er gab ihr einen sanften Kuss. „Das musst du auch nicht, wenn du nicht willst. Ich denke nur, wenn du darüber redest, wenn du es aussprichst, dann wärst du vielleicht besser in der Lage, es zu verarbeiten.“
    Sie sah ihn mit tränennassen Augen an. Er war so attraktiv. Und wie er sie anblickte. Er versuchte nicht, die Liebe zu verbergen, die er für sie empfand.
    „Ich habe angefangen zu schreien: ‚Du hast Mama umgebracht! Du hast Mama umgebracht!‘ Dann habe ich auf ihn eingeschlagen, habe ihm in den Magen geboxt, so hart ich konnte. Aber er wurde nur immer wütender. Er schrie, er hätte sie nicht getötet. Und er meinte, er würde mir zeigen, was passiert, wenn ich mich da einmische.“ Sie begann zu weinen, und Sam zog sie in die Arme.
    „Das reicht“, sagte er. „Du brauchst nicht weiterzureden.“
    „Es war die Schnalle von seinem Gürtel, die mir diese Narbe verpasst hat.“
    Sam schloss kurz die Augen und drückte sie an sich. „Oh Baby!“
    Sie fühlte, wie ein Beben durch seinen Körper ging. „Es ist in

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