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Feuermal: Der zweite Fall für Jan Swensen

Feuermal: Der zweite Fall für Jan Swensen

Titel: Feuermal: Der zweite Fall für Jan Swensen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wimmer Wilkenloh
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bekommt ohne viel Aufheben das Geld ausgezahlt.
Der Weg des Geldes ist nirgendwo elektronisch gespeichert und garantiert nicht
mehr nachvollziehbar.«
    »Ich
frage mich langsam, um was es hier eigentlich geht«, meckert Mielke. »Wir
versuchen zwei Mordfälle zu klären und Sie erzählen uns, was in Saudi-Arabien
passiert.«
    »Vielleicht
wurden dort die Weichen für ihre Mordfälle gestellt«, erwidert der BND-Mann
gereizt.
    »Und
wenn die Ursache auf dem Mond liegt«, geht Colditz dazwischen, »wir arbeiten so
weiter, wie wir es gewohnt sind. Wir wissen definitiv, dass der Todesengel am 17. September in Husum gewesen ist. Er hat seinen Wagen im Hafenparkhaus abgestellt.
Zwei Postbeamte können sich erinnern, ihn gesehen zu haben, können aber kein
Datum nennen. Ein Angestellter im Internet-Café bestätigt dagegen das Datum.
Der Todesengel ist sehr wahrscheinlich an diesem Tag verschwunden und
erst nach fast vier Wochen als Leiche im Moor wieder aufgetaucht.«
    »Gut,
das wissen wir jetzt«, sagt ein Flensburger Kollege. »Es bringt uns aber auch
kein Stückchen weiter!«
    »Solche
Kommentare sind überflüssig wie ein Kropf!« Colditz Stimme hört sich scharf an.
»Wir tragen gerade die neuesten Fakten zusammen!«
    »Mehrere
Kollegen haben den ganzen Morgen Baumärkte und Gartenbaucenter abgeklappert«,
beginnt Silvia. »Bei mir hat einer der Verkäufer zwei Verdächtige auf den Fotos
wiedererkannt. Sie haben den gesamten Vorrat Stickstoffdünger aufgekauft, über
zwanzig 5-kg-Säcke.«
    »Bei
mir war es ähnlich«, fährt Mielke fort. »Da wurde auch der ganze Vorrat
aufgekauft. Über fünfzig Kilo.«
    Colditz
pfeift durch die Zähne. Zwei weitere Kollegen aus Flensburg melden sich und
verkünden gleiche Ermittlungsergebnisse. Insgesamt haben die Verdächtigen knapp
dreihundert Kilogramm Stickstoffdünger zusammengetragen.
    »Das
ist nur die Menge, von der wir wissen«, fasst Silvia zusammen. »In vielen
Baumärkten wurden die Männer nicht erkannt. Das sagt natürlich nicht, dass sie
nicht da waren.«
    »Ist
schon bekannt, welcher Sprengstoff im Kieler Hochhaus verwendet wurde? War das
auch Ammoniumnitrat?«, fragt Mielke.
    »Nein«,
antwortet Colditz und deutet auf eine dicke Mappe. »Ich hab den Bericht der
Kieler Spurensicherung kurz überflogen. Es handelt sich um Triaceton-Triperoxid
vermischt mit Pentaerythritol-Tetranitrat. Hochgefährlich! Da wagen sich nur
wirkliche Sprengstoffexperten ran! Für die Spurensicherung gibt es Hinweise,
dass er mit einer Batterie gezündet wurde.«
    Swensen
zieht die Mappe zu sich heran und schlägt sie auf. Sofort ist Oberst Obermayr
an seiner Seite. Die Eulenaugen fixieren einen Stapel Klarsichthüllen in denen
unzählige Fotos stecken, die Details aus dem Raum der Bombenexplosion zeigen.
Seine Finger schnappen sich die Hüllen und breiten sie auf dem Tisch aus. Er
scheint auf den Fotos nach etwas zu suchen. Doch seine Anspannung hält nicht
lange an. Mit enttäuschtem Gesichtsausdruck tritt er in die zweite Reihe
zurück. Swensen fällt ein Foto ins Auge, das einen angekokelten Papierschnipsel
und das obligatorische Zentimetermaß zeigt. Der Schnipsel ist genau sieben
Zentimeter lang. Darauf wurde eine achtstellige Zahl gekritzelt. Sie ist
deutlich zu lesen. 66521001. Swensen zieht seinen Notizblock hervor und
vergleicht die Nummer mit der, die im Koran gefunden wurde. Identisch.
    »Ich
hab schon versucht, mit der Nummer in Kiel anzurufen«, sagt Colditz, der neben
ihm steht und sein Interesse bemerkt. »Kein Anschluss. Scheint keine
Telefonnummer zu sein.«
     
    *
     
    »Mist!«, flucht Mielke. »Jetzt sind wir auf der Reeperbahn gelandet. Wäre
hilfreich, wenn du die Karte etwas buddhistischer anschauen könntest!«
    »Der
Schlüssel zum Glück liegt im Geist und nicht in der Außenwelt«, antwortet
Swensen trocken und grinst.
    Mielke
verzieht sein Gesicht, steuert den Dienstwagen an den Straßenrand und stoppt.
Auf Swensens Oberschenkeln liegt der Falk-Plan von Kiel, den er sichtbar
orientierungslos vor- und zurückklappt. Mielke beugt sich hinüber und deutet
mit dem Finger auf die roten Buchstaben: GAARDEN OST.
    »Irgendwo
da muss die Medusastraße sein!«
    »Ich
brauch eine Karte mit Gesamtübersicht«, sagt Swensen und sucht angestrengt im
Namenswirrwarr. »Außerdem waren wir doch erst vor kurzem hier.«
    »Und
du glaubst, ich hab alle Straßen noch im Kopf gespeichert?«
    »So
falsch sind wir gar nicht«, triumphiert Swensen plötzlich. »Am Ende rechts in
die

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