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Feuerprinz

Feuerprinz

Titel: Feuerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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presste sich ohne einen Hauch von Leidenschaft gegen ihren Rücken. Er schlief fast unverzüglich ein. Lin wagte kaum zu atmen.
Ich werde kein Auge zutun können
, dachte sie verzweifelt, während Degans Atem in ihrem Nacken immer ruhiger wurde. Ihn quälten offensichtlich keine Gefühlsangelegenheiten. Lin wartete, bis er fest schlief, und erlaubte sich die lange zurückgehaltenen Tränen über ihre unerwiderte Liebe.
     
    Lin wusste nicht, wie lange sie schon wach lag und die Sterne anstarrte. Der Mond wanderte langsam am Himmel entlang. Mittlerweile waren ihre Tränen versiegt und einer dumpfen Hoffnungslosigkeit gewichen. Sie versuchte, sich selbst zu trösten. Sie musste sich endlich damit abfinden. Ihre Eltern waren tot, ihr Gefährte der dunkle Gott – und Degan würde sie niemals ansehen, wie er Xiria angesehen hatte, niemals begehren, wie er die Greifin begehrt hatte, und niemals lieben, wie er sie geliebt hatte.
Reiß dich zusammen!
Doch so sehr Lin sich auch bemühte, ihrem Herzen Frieden zu geben – es gelang ihr einfach nicht.
    Stattdessen begann die dumpfe Hoffnungslosigkeit langsam, aber sicher einer grollenden Wut zu weichen. Neue Empfindungen voller Bitterkeit fraßen sich in ihre Gedanken. Das Leben war ungerecht, da es in jeder Hinsicht nur üble Fügungen für sie bereitzuhalten schien!
    Lin blinzelte in die sternklare Nacht, die ebenso kalt war, wie ihr Herz sich anfühlte. »Ihr Sterne …«, flüsterte sie. »Was gibt den Göttern das Recht, in unser Leben einzugreifen, uns zu lenken und zu benutzen, wie es ihnen gefällt? Warum lassen sie uns nicht in Ruhe und kümmern sich um ihre Angelegenheiten?«
    Sie hatte nicht mit einer Antwort gerechnet, und doch kam siein Form eines heiseren Pfeifens. Zuerst erschrak sie, da sie glaubte, der Sturm würde zurückkehren. Dann tauchten aus der Dunkelheit des Waldes zwei glühend rote Augen auf. Ein fauliger Gestank zog ihr in die Nase, und kurz darauf starrte sie in ein aufgerissenes Maul mit zwei hintereinanderstehenden Zahnreihen. Der Schjack kam ihr so nahe, dass Lin seinen üblen Atem riechen konnte. Doch anstatt sie anzugreifen, sah er sie an.
    »Bitte nicht«, flüsterte sie mit zitternder Stimme, und die Kreatur gab ein leises Pfeifen von sich. Lin wusste, dass Elven ebenso wie seine Priester in der Lage war, durch die Augen der Schjacks zu sehen; und was dieser Schjack sah, musste unmissverständlich für ihn sein: Degan und sie, nackt aneinandergeschmiegt an Belamons Fell. Eine böse innere Stimme raunte ihr zu:
Soll er es doch glauben!
Er hatte ihre Eltern umgebracht, er war ein Monstrum. Ihre Angst verwandelte sich in Genugtuung.
    Der Schjack begann unruhig hin und her zu laufen. Offenbar spürte er die Wut seines Herrn. Lin flüsterte ihm zu: »Wenn deine Bestie ihm oder Belamon etwas antut, wirst du mich niemals wiedersehen.« Die Worte glitten ihr über die Zunge, geschmeidig wie gut ausbalancierte Pfeile mit messerscharfen Spitzen. Sie wusste, dass Elven jedes Wort hörte. »Lass die Priesterinnen und die Menschen von Engil in Ruhe, sonst gehe ich mit Degan!« Sie warf einen Blick auf Belamon, aber der Greif schlief tief und fest, ebenso wie Degan.
    Das aufgeregte Klappern des Schjacks zeigte Lin, dass ihre Botschaft bei Elven angekommen war. Der Schjack scharrte mit den Pfoten den Waldboden auf, drehte sich zweimal um die eigene Achse und hob dann ein Bein, um in hohem Bogen gegen einen Baum zu pinkeln. Sofort machte sich scharfer Uringeruch breit, der Lin in der Nase brannte. Eine eindeutige Antwort, die zeigte, was Elven von ihrer Drohung hielt. Trotzdem befahler seiner Kreatur nicht, sie anzugreifen. Der Schjack machte kehrt und lief zurück in den Wald.
    Lin atmete auf. Es tat so gut, sich zu wehren! Kurz darauf breitete sich endlich die Müdigkeit wie eine warme Decke über ihr aus.

Wahrheit und Lüge
    Elven schäumte vor Zorn, und Braam hätte sich nur allzu gerne irgendwo versteckt, bis seine Wut und Raserei sich gelegt hatten. Wenn ein Gott zornig war, hielt man sich besser von ihm fern. Wie in der letzten Zeit immer öfter, dankte Braam Sala dafür, dass Elven in diesem verfallenden Körper gefangen war. Denn er war dazu verdammt, mit seinem schwammigen Fleisch auf dem Thronsessel zu hocken. Obwohl Elven ihn wieder in seine Reihen aufgenommen hatte, war es noch immer sein Vater, der die Befehle von Elven entgegennahm und ihm überbrachte. Doch nicht an diesem Tag!
    »Braam!«, rief Elven mit einer Stimme, die zwischen

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