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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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auch eine Tür, die zu ihr gehört. Durch sie käme man in eine unbewohnbare Welt. So geht es immer weiter.
    Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, führen acht Türen in die Erdenwelt, zwölf Türen in unbetretbare Welten, neun Türen nach Amuylett, eine in die tote Welt und sechs Türen in Vergangenheit oder Zukunft. Diese Türen kann man allerdings nicht benutzen, ohne zu sterben. Da gibt es auch keine Ausnahme. Man kommt aber gar nicht auf die Idee, durch diese Türen zu gehen, da man fast unerträgliche Geräusche hört, sobald man sie öffnet.
    Bleiben noch sechs Türen, hinter denen nur Mauern oder Sackgassen sind. Sie stammen aus der Zeit, als Ritter Gangwolf gelernt hat, ehemals geschaffene Türen wieder zu schließen. Er konnte sie damals nicht ungeschaffen machen, aber doch zumindest unbenutzbar.“
    „Klingt toll“, sagte Lisandra. „Vielleicht möchte ich doch Ritter Gangwolf sein und dieses Talent haben.“
    „Hat er es denn inzwischen gelernt?“, fragte Scarlett. „Kann er die Türen so verschließen, als wären sie nie dagewesen?“
    „Es ist wohl viel Arbeit, aber er kann es. Zumindest bei Türen, die jung sind. Türen, die schon sehr lange existieren, kann er nicht schließen.“
    „Und die bleiben bis in alle Ewigkeit bestehen?“, fragte Thuna. „Was ist mit den Türen, die andere erste Erdenkinder erschaffen haben?“
    „Das wollte ich auch wissen. Die Antwort war, dass die Türen mit dem Tod eines ersten Erdenkindes verschwinden.“
    „Was?“, riefen Scarlett, Berry und Thuna fast gleichzeitig.
    „Ja, es ist unheimlich“, sagte Maria. „Ritter Gangwolf darf nicht sterben. Die Tür zur toten Welt, die angeblich unsere Rettung ist, würde sich wieder schließen.“
    „Ach, deswegen ist er so frech zu Grohann!“, sagte Lisandra. „Er kann es sich leisten.“
    „Da bin ich mir nicht so sicher“, meinte Berry. „Grohann könnte ihm das Leben zur Hölle machen. Thuna und Maria dürften sich viel mehr Frechheit leisten, denn er ist auf ihre Hilfe angewiesen. Gangwolf spielt mit dem Feuer, wenn er Grohann gegen sich aufbringt.“
     
    Zu diesem Zeitpunkt fand sich auch Gerald zum Frühstück ein. Er hatte bis spät in die Nacht geübt, trotz Gewitter, und wirkte heute Morgen nicht ganz so ausgeschlafen wie sonst. Seinem Aussehen schadete es nicht. Nachdem er Scarlett einen speziellen Gruß hatte zukommen lassen, ließ er sich mit leicht verpeiltem Gesichtsausdruck und verwuschelten Haaren auf seinen Platz fallen und zog aus dem Stapel von Brotstücken das unterste heraus, sodass der ganze Turm umfiel und die Brotstücke über den Tisch kullerten.
    „Oh“, stellte er fest, ohne sich weiter darum zu kümmern. Stattdessen angelte er sich die Marmelade, betrachtete sie gründlich und schob sie wieder von sich fort. „Warum ist das Zeug hier immer grau? Habt ihr schon mal graue Früchte gesehen?“
    „Das kommt von der Lagerung“, erklärte Berry. „Wanda Flabbi meinte, dass das Eingemachte in Sumpfloch besonders schnell seine Farbe verliert.“
    Das Geräusch von strömendem Regen drang durch die großen Fenster ins Innere und das magikalische Licht auf dem Tisch flackerte tapfer gegen die Dunkelheit an.
    „Hast du Fortschritte gemacht?“, fragte Scarlett.
    „Ja, große Fortschritte“, sagte er. „Deswegen fühle ich mich heute auch so zermatscht. Ich bin fünfmal bis Gürkel und wieder zurückgerannt. Oder geflogen. Oder wie man das in dem Zustand nennt. Ich muss einfach vergessen, dass ich mich normalerweise mit einem Körper fortbewege. Dann ist es fast einfach.“
    Scarlett runzelte die Stirn.
    „Wenn das so ist, wird er dich bald wieder in die tote Welt schicken.“
    „Ja, das hoffe ich. Es muss ja weitergehen.“
    „Dein Vater hat Grohann ein vernageltes, tyrannisches Urviech genannt!“, erzählte Lisandra.
    „Das sieht ihm ähnlich“, murmelte Gerald verschlafen. „Er denkt nie an die Folgen.“
    „Wusstest du, dass alle Türen, die er geschaffen hat, wieder verschwinden, wenn er stirbt?“, fragte Thuna.
    Diese Auskunft machte Gerald sehr viel wacher.
    „Hat Grohann das gesagt?“, fragte er besorgt. „Mein Vater hat es schon lange vermutet, wusste es aber nie ganz sicher.“
    „Bei den anderen ersten Erdenkindern ist es so gewesen“, erklärte Maria. „Die Türen verschwanden spurlos.“
    „Das ist nicht schön“, sagte er so leise, dass man es kaum hörte.
    Maria wusste, was er jetzt dachte. Er dachte an sein Zuhause und dass er sich eines traurigen

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