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Feuerscherben

Feuerscherben

Titel: Feuerscherben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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Daddy, dass du das Blockhaus in Vermont angesteckt hast und mich umbringen wolltest?‹
    ›Ich hätte dich umbringen wollen? Um Himmels willen, kleine Claire, wie kommst du denn auf diesen unsinnigen Gedanken? Natürlich habe ich nicht versucht, dich zu töten.‹
    ›Da bin ich aber erleichtert, Daddy. Wahrscheinlich habe ich mir nur eingebildet, dass ich dich in deinem Jeep wegfahren sah und … ‹«
    »Was sagst du da?«, unterbrach Evelyn die Tochter. »Willst du etwa andeuten, dass Andrew in Vermont war, als das Blockhaus abbrannte? Wenn ja, irrst du dich gewaltig.«
    »Ich deute es nicht an, es ist eine Tatsache«, erklärte Claire. »Ich habe ihn vor dem Blockhaus in seinem Jeep gesehen. Der Wagen hatte die Nummer ABC 4.«
    »Du hast vielleicht seinen Wagen gesehen«, sagte Evelyn ernst. »Aber Andrew war nicht der Fahrer. Dein Vater war an jenem Abend in Pittsburgh. Er rief mich von dort an, um mir von dem Brand zu berichten, und erzählte, dass du dich nach Ansicht der Feuerwehrleute gerettet haben müsstest.«
    »Woher weißt du, dass Andrew dich aus Pittsburgh angerufen hat?«, fragte Claire kläglich. »Hat er dir erzählt, wo er war? Er hätte seine Telefonkarte benutzen und buchstäblich von jedem Apparat der Vereinigten Staaten anrufen können. Du hättest den Unterschied niemals bemerkt. Ich weiß, was ich gesehen habe, Mutter.«
    »Unsere Haushälterin war ebenfalls in Pittsburgh.«
    »Hast du dir von ihr bestätigen lassen, dass Andrew in der Brandnacht wirklich in Pittsburgh war?«, fragte Claire.
    »Nein, natürlich nicht«, antwortete Evelyn verwirrt. »Dazu bestand keine Veranlassung. Ich hatte tausend wichtigere Dinge im Kopf. Wir halfen den Beamten bei der Ermittlung, wie das Feuer entstanden war. Und wir versuchten verzweifelt, dich zu finden. Außerdem taten wir alles in unserer Macht Stehende, um Mike und Michelle Kaplan zu trösten, Jons arme Eltern … Wie hätte ich auf die Idee kommen sollen, dass Andrew mich angelogen haben könnte?«
    »Eben«, sagte Claire heiser. »Deshalb wäre er ja beinahe mit dem Mord davongekommen.«
    »Klopf, klopf, klopf!«, rief Roger von der Tür. »Darf ich hereinkommen? Ich würde meine lange verschollene Schwester gern begrüßen.«
    »Roger!«, rief Evelyn gleichzeitig erfreut und erleichtert, ihren Sohn zu sehen. »Komm herein und setz dich zu uns. Ich hatte dich nicht erwartet, aber dein Besuch ist eine nette Überraschung.«
    Roger betrat das Wohnzimmer und gab seiner Mutter einen flüchtigen Kuss auf die Wange. »Ben kam schon im Morgengrauen ins Büro. Deshalb beschloss ich, ihn mit der Arbeit allein zu lassen und die nächste Maschine nach New York zu nehmen, um bei der Wiedervereinigung der Familie dabei zu sein.« Lächelnd drehte er sich zu Claire und umarmte sie ein bisschen ungeschickt. »Willkommen zu Hause, Schwester. Du warst viel zu lange weg.«
    »Danke. Es ist großartig, wieder daheim zu sein.« Sie drückte seinen Arm und freute sich nicht nur, weil er ihretwegen gekommen war, sondern auch, weil er mit seinem Auftauchen die Spannung zwischen Evelyn und ihr gelockert hatte. Überwältigt von verschwommenen, aber liebevollen Erinnerungen an die gemeinsame Kindheit, umarmte sie ihn noch einmal. »O Roger, der Streit mit dir hat mir all die Jahre richtig gefehlt.«
    »Danke, gleichfalls. Jeder Junge braucht mindestens eine ältere Schwester, die ihn halb wahnsinnig macht.« Roger trat einen Schritt zurück und betrachtete sie aufmerksam. »Jetzt erkenne ich eine gewisse Ähnlichkeit mit meiner früheren Schwester. Aber nur eine leichte.« Er schüttelte den Kopf. »Verflixt, Claire. Ich wünschte, ich könnte behaupten, ich hätte dich überall wiedererkannt. In Wirklichkeit muss ich zugeben, dass ich bei unserem ersten Zusammentreffen in Florida ziemlich sicher war, du wärst eine Schwindlerin.«
    Claire lachte leise. »Ich hatte eher den Eindruck, du fürchtetest, ich konnte meine diebischen Finger nach dem Vermögen der Campbells ausstrecken.«
    Er grinste jungenhaft. »He, irgendjemand musste ja die Interessen meiner Schwester schützen.«
    »Danke für deine Fürsorge.« Liebevoll zupfte sie an seiner Krawatte. »Dein Outfit ist äußerst eindrucksvoll. Auch die Krawatte gefällt mir. Sie hat Power.«
    Stolz straffte er seinen Bizeps. »Dies ist mein Killeranzug«, sagte er. »Siebzehnhundert Dollar bar auf den Tisch. Ich bewahre ihn für jene Gelegenheiten auf, wo ich das Zimmer betreten und die anderen auf der Stelle erschlagen

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