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Feuerscherben

Feuerscherben

Titel: Feuerscherben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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sämtliche Leute eingespannt, die mir einfielen. Ich habe sogar seine Schul- und Collegezeugnisse eingesehen für den Fall, dass er bei seinen Examen gemogelt hat. Nichts. Absolut nichts. Ich versichere dir, der Kerl ist Mister Saubermann persönlich, und zwar mit einem Zusatz für Extraweiß.«
    Dianna schüttelte den Kopf. »Irgendetwas ist uns entgangen. Er narrt uns alle.«
    »Weshalb bist du so sicher?« Sonya fütterte Gregory mit einem Dipp aus saurer Sahne. Er leckte ihn mit nachsichtiger Miene. »Für seinen Bruder Douglas gilt das allerdings nicht. Er war noch keine dreißig, als er starb, und hatte bereits ein ziemlich stürmisches Leben hinter sich.« Es klang beinahe bewundernd, und das kam selten vor, denn Sonya hatte normalerweise nicht viel Sinn für männliche Leistungen.
    Dianna spürte plötzlich einen Kloß im Hals und räusperte sich unbehaglich. »Was hat dieser Douglas denn besonderes getan, außer Claire Campbell sein Geld zu hinterlassen?«
    Sonya zog erstaunt die Brauen in die Höhe. »Woher weißt du, dass er Claire sein ganzes Geld hinterlassen hat?« Sie beantwortete die Frage gleich selber. »Ach so, natürlich. Hal Doherty mit seiner Wagenladung Akten. Ja, du hast Recht. Douglas hat Claire etliche Millionen Dollar vererbt. Deshalb besitzt sie im Gegensatz zu ihrem Bruder Roger einen riesigen Treuhandfonds.«
    »Daran ist wohl kaum etwas Bemerkenswertes«, meinte Dianna. »Roger wurde erst ein oder zwei Jahre nach dem Tod seines Onkels geboren. Douglas hat ihn nicht bewusst von seinem Erbe ausgeschlossen. Der Junge existierte einfach noch nicht.«
    »Stimmt.« Sonya lehnte sich in ihrem Sessel zurück und tat, als konzentrierte sie sich auf die zahlreichen Rauchkringel, die sie ausstieß. »Trotzdem brauchen wir seinetwegen kein Mitleid zu haben. Von seiner Mutter Evelyn und seinem Daddy Andrew wird er vermutlich zwischen dreißig oder vierzig Millionen Dollar erben.«
    »Mindestens. Es sei denn, Andrew verpulvert das ganze Familienvermögen in seiner Wahlkampagne.«
    Sonya seufzte tief. »Ja, manche Leute haben es schwer.«
    »Zumindest ist er kein verwöhntes Kind. Er scheint ganz nett zu sein, soweit ich es beurteilen kann.« Dianna nahm Gregory auf den Schoß und streichelte ihn. Er sah sie mit seinen graugrünen Augen an und schien nicht sicher zu sein, ob er ihr die Ehre gewähren und seine ausfallenden Haare über ihre Jeans verteilen sollte. »Erzähl mal, was du über Douglas herausgefunden hast«, forderte sie die Freundin auf. »Wir haben noch nie über ihn gesprochen.«
    »Weil er völlig bedeutungslos ist, was Andrew betrifft«, sagte Sonya und drückte ihren Zigarettenstummel in dem übervollen Aschbecher aus. »Klar mich auf.«
    Sonya seufzte und zählte an den Fingern mit. »Douglas – war zwei Jahre jünger als Andrew und das zweite Kind von Helen und Angus Campbell. Äußerlich waren sich die beiden Brüder sehr ähnlich; charakterlich müssen sie aber völlig verschieden gewesen sein. Douglas war ein Draufgängertyp, Andrew war eher ein ruhiger, gesitteter Mensch.«
    Dianna schnaufte verächtlich bei der Vorstellung, dass Andrew so etwas wie Sitte und Anstand besitzen konnte. Sonya kümmerte sich nicht darum und fuhr mit ihrer Aufzählung fort. »Während Andrew einen soliden Schulabschluss machte, scheiterte Douglas jedes Jahr bei der Hälfte seiner Fächer. Er verließ das College nach dem Vorexamen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er sich vermutlich schon sämtliche wichtigen Knochen mindestens einmal bei einer gefährlichen Sportart gebrochen. Andrew spielte ziemlich gut Tennis. Douglas war dagegen ein Sportkletterer mit internationalen Erfolgen. Er segelte allein über den Atlantik und war ein seriöser Anwärter für das Olympiateam der amerikanischen Skiläufer. Das ist so ziemlich alles, was ich über ihn erfahren habe, außer der Tatsache, dass er viel zu jung gestorben ist.«
    »Er ist aber nicht in die Olympiamannschaft aufgenommen worden, nicht wahr?«
    Sonya schüttelte den Kopf. »Nein. Wahrscheinlich war er zu sehr mit den Skihäschen beschäftigt, um am frühen Morgen zu trainieren.«
    »Na, das dürfte dir doch kaum imponieren! Du hattest schon immer etwas gegen den Mann als lüsternes sexuelles Raubtier und ewigen Ausbeuter der Frauen.«
    »Jemanden, der sein Leben so genossen hat, muss man einfach bewundern«, erklärte Sonya überzeugt. »Außerdem hatte Douglas, abgesehen von den üblichen hormonellen Fehlleistungen der Männer, einige bemerkenswerte

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