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Feuerschwingen

Feuerschwingen

Titel: Feuerschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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löste ein nervöses Flattern in ihrem Magen aus.
    Dies hatte allerdings überhaupt nichts mit den liebestrunkenen Schmetterlingen zu tun, die ein einziger Blick von Lucian zum Leben zu erwecken vermochte. Stattdessen war ihr so übel, als stünde sie auf den Planken eines sturmgetriebenen Segelboots.
    Mühsam unterdrückte sie das dringende Bedürfnis, so schnell wie möglich davonzulaufen, um sich vor ihm in Sicherheit zu bringen. In diesem Augenblick verabschiedete sie sich endgültig von der Hoffnung, Anthony könnte mehr sein als nur ein ehrgeiziger Aufsteiger.
    »Was soll ich über ihn sagen? Du weißt doch, dass er einen Artikel für Castles & Landscapes schreibt.« Sie ahnte, dass Anthony diese Antwort nicht reichen würde. »Lady Margaret hat ihm wohl angeboten, im Herrenhaus zu wohnen.« Diesen Seitenhieb konnte sie sich nicht verkneifen. »Aber dann hatte ich den Unfall beim Fallschirmspringen, landete im Krankenhaus, und keiner meiner Freunde hatte Zeit für mich.« Vielleicht übertrieb sie es mit dieser Tränendrüsengeschichte ein wenig, aber wenn Anthony nur eine Spur Menschlichkeit geblieben war, musste er doch zugeben, dass sie keine andere Wahl gehabt hatte, als Lucians Hilfsangebote anzunehmen.
    »Du hättest mich nur anzurufen brauchen. Ich wäre sofort gekommen.«
    »Das glaube ich dir. Aber ich weiß auch, wie wichtig dir deine Karriere ist. Hättest du Lord Hubert wirklich in Brüssel allein zurücklassen können?«
    Zum ersten Mal, seitdem er sie hier praktisch gewaltsam hinaus in den Park gezerrt hatte, zeigte Anthony so etwas wie eine menschliche Reaktion. »Es wäre nicht einfach gewesen.«
    »Siehst du! Es war die beste Entscheidung.«
    »Meinetwegen. Aber was hat das alles mit unserer Beziehung zu tun?«
    »Anthony, lass uns doch in Ruhe darüber reden. Ich habe es mir nicht leicht gemacht, aber wir sind zu unterschiedlich.« Dass sie diese Erkenntnis erst kürzlich gewonnen hatte, behielt sie für sich. »Sieh mal, du willst Karriere machen, arbeitest die meiste Zeit, und ich, ich möchte einfach nur Spaß haben und leben.«
    »Spaß kannst du auch mit mir haben!« Mit einem dunklen Grollen zog er sie an sich und versuchte, sie zu küssen. Die Umarmung war nicht zärtlich, er drängte sich an sie, und der Baum in ihrem Rücken ließ ihr keine Ausweichmöglichkeit. Sein Hunger, die animalische Lust, Mila in Besitz zu nehmen, waren nahezu greifbar.
    Panik stieg in ihr auf. Schlimmer noch war allerdings, dass sich ihr geheimes Incendio regte, dem das ohnehin schon schwierig zu beherrschende Engelsfeuer entgegenloderte. In ihrem Inneren braute sich ein Vulkanausbruch ohnegleichen zusammen, den es unbedingt zu verhindern galt.
    »Lass mich los!«
    Gehörte diese dünne Stimme wirklich ihr? Mila hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, wie erbärmlich ihre Gegenwehr wirkte. Die magischen Kräfte mussten beschwichtigt werden, wollte sie sich nicht verraten. Der Rest musste warten.
    Ich habe hier das Sagen! Mit einer ungeheuren mentalen Anstrengung gelang es ihr, die Flammen zurückzudrängen. Er wird es bereuen , schwor sie sich. Die Zeit wird kommen. Bis dahin muss ich das Geheimnis bewahren. Der Gedanke an Vergeltung war süß genug, um das rot glühende Incendio zu besänftigen. Später!
    Lautlos zog es sich zurück, das Engelsfeuer allerdings jagte Blitze über ihre Haut, bereit, jederzeit zuzuschlagen.
    Anthony hatte nicht gezögert, die wenigen Sekunden, die das innere Gefecht sie abgelenkt hatte, für sich zu nutzen. Eine Hand lag auf ihrer Brust, während er ihr das Knie zwischen die Schenkel drückte, um sich Raum zu schaffen. Doch darauf war sie in zahllosen Stunden des Nahkampftrainings vorbereitet worden.
    Eure Gegner werden versuchen, sexuelle Gewalt anzuwenden , hatte ihre Ausbilderin sie regelmäßig gewarnt, und alle Soldatinnen wussten, dass sie aus Erfahrung sprach.
    Nun half nur noch rücksichtslose Gegenwehr. Ohne zu zögern, stach sie ihm mit den Fingern der linken Hand in die Augen. Nicht zu fest, sie wollte ihm ja nicht für immer seine Sehkraft nehmen, aber doch hart genug, damit er von ihr abließ. Das Überraschungsmoment nutzte sie, um ihn von sich zu stoßen. Ein gezielter Tritt reichte aus, seine Erregung merklich abzukühlen. Der Schmerzensschrei, den Anthony dabei ausstieß, bereitete ihr eine geradezu sinnliche Genugtuung, die sie gern länger genossen hätte.
    Wütend drohte Mila: »Mach das noch einmal, und du wirst es ewig bereuen!« Am liebsten hätte sie

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