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Feuersuende

Feuersuende

Titel: Feuersuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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Aber der war so besoffen gewesen, dass er eingeschlafen ist, bevor es dazu kam.“ Sie schluckte einmal. Dann machte sie sich aus seinem Arm frei und straffte den Rücken, wobei sie ihm gerade in die Augen sah. Sie wollte sich nicht mehr wegducken. „Ja, und dann kamst du. Ich bin schwanger geworden. Meine ursprüngliche Absicht war es, das Baby meinen Brüdern zu überlassen und meine Freiheit dagegen einzutauschen, genau wie meine Mutter es getan hatte. Ein Kind als Nachfolgerin, damit sie mich gehen ließen. Ein … Deal.“
    Seine Augen wurden dunkel, die Pupillen waren weit geöffnet. Es war Lokans einzige Reaktion auf ihre Worte. Sie wusste nicht, ob er sie jetzt verabscheute, sie hasste, sie verachtete. Was immer es für Gefühle bei ihm sein mochten, sie waren nichts gegen das, was sie sich selbst gegenüber empfand.Lokan fühlte sich, als hätte er einen Huftritt in die Magengrube bekommen. Dana. Seine Tochter. Sie war Gegenstand eines Deals geworden. Bryn hatte sich mit dem Mädchen ihre Freiheit erkaufen wollen.
    Wut stieg in ihm auf – nicht auf Bryn, sondern auf ihre Brüder.
    Aber er kämpfte die Wut nieder. Eine derartige Gefühlsaufwallung entsprach ihm nicht. Er war der kühle Taktiker, politisch geschult, alle Blickwinkel im Auge zu behalten, ohne die Nerven zu verlieren. Schließlich hatte Bryn den Deal mit Dana ja gar nicht vollzogen. Sie hatte ihre Tochter nicht hergegeben, sondern alles dafür getan, sie zu beschützen. Wenn überhaupt, war er selbst es gewesen, der seine Tochter einer Gefahr ausgesetzt hatte – allein durch das, wer und was er war. Und Bryns Brüder, die seinen Zorn heraufbeschworen hatten, waren im Augenblick die Einzigen, die zwischen Dana und seinem mörderischen Vater standen.
    Bryn schüttelte den Kopf. „Ich hatte mir das alles ausgedacht: einen Supernatural finden, schwanger werden, mein eigenes Leben zurückgewinnen, indem ich meine Tochter dafür hergebe – wie meine Mutter.“ Ein unterdrücktes Lachen kam von ihr, das wie bitterste Selbstironie klang. „Ich hatte mir das alles so einfach vorgestellt. Aber so einfach war es dann doch nicht, einen Supernatural zu finden. Nach drei Pleiten in Folge blieb mir nur noch eine letzte Chance. Und in dieser Nacht bin ich dann auf dich getroffen. Du warst diese letzte Chance.“
    „In der Tat sehr schmeichelhaft“, murmelte er. Richtig gekränkt war er dennoch nicht. Irgendwie konnte er sie verstehen. Er erinnerte sich daran, wie er früher treu in Sutekhs Diensten gestanden hatte und wie diese Treue belohnt worden war.
    Eines blieb dennoch unerklärlich. Er war ein Seelensammler, und die konnten keine Kinder zeugen. Was also war in jener Nacht in Miami genau passiert? Hatte er plötzlich auf magische Weise Spermien produziert, weil sie ein Walker war? Das war doch kompletter Unsinn.
    All die Jahre schon hatte er sich gefragt, wie er Dana hatte zeugen können, aber da war er noch davon ausgegangen, dass sie eine normale Sterbliche war. Weil er sich jedoch scheute, jemandem von der Existenz seiner Tochter zu erzählen, hatte er auch niemanden fragen können. Noch eines der Rätsel, die er lösen musste, sollte er jemals hier herauskommen.
    „Ich habe dich nach unserer Nacht überall gesucht“, sagte er, „und eine grauenvolle Zeit verbracht. Hatten deine Brüder dich versteckt gehalten?“
    Sie nickte. „Das war ihr Verständnis davon, für meine Sicherheit zu sorgen.“
    „Aber als wir uns trafen, nachdem ich dich bei dem Bäcker wiedergefunden hatte, warst du ihnen doch entkommen?“
    „Dachte ich jedenfalls.“
    „Du dachtest es nur?“
    „Wie es aussieht, wussten sie die ganze Zeit, wo ich steckte, und haben mich aus der Entfernung im Auge behalten. Jack sagte, sie hätten es später aufgegeben, mich zu verfolgen, weil es keinen Sinn mehr machte. Jedes Mal, wenn sie in meine Nähe gekommen waren, hatte ich wieder die Flucht ergriffen. Also ließen sie mich in Ruhe und warteten einfach darauf, dass ich von mir aus wieder Kontakt zu ihnen aufnahm.“
    „Und dass sie ein Einsehen gehabt hatten, war für dich einer der Gründe, warum du ihnen Dana anvertraut hast?“
    „So etwa, ja. Aber ich hatte ja selbst dazugelernt. Mir war klar geworden, dass ich Fehler gemacht hatte. Vor allem in einer Hinsicht hatte ich mich völlig verschätzt, und zwar zu denken, ich bräuchte bloß eine Tochter zu bekommen, sie abliefern und könnte meiner Wege gehen. Ich hätte niemals gedacht, dass …“ Bryn schüttelte traurig

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