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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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gefalteten Händen auf seinem Platz, bis sich die anderen gesetzt hatten.
    »Zunächst ein paar hoffnungsvolle Neuigkeiten«, sagte er. »Die Techniker haben an der Grundstücksgrenze von Pehrsson zwei deutliche Schuhabdrücke gefunden. Es deutet vieles darauf hin, dass es sich um dieselben Schuhe handelt wie bei den Fridhems. Außerdem haben sie in der Hagebuttenhecke ein kleines Stückchen Stoff gefunden. Marineblaue Baumwolle. Vielleicht findet sich an den Dornen auch ein bisschen Blut. Alles ist in die Forensik geschickt worden.«
    Munther wirkte zufrieden. Erschöpft, aber zufrieden. Petra suchte Christers Blick, doch der schien in eigene Gedanken versunken zu sein.
    Munther stand auf, ging zum Whiteboard und schrieb in Maud Pehrssons Spalte: »Schuhabdruck, Gr. 39, Nike. Spuren von Stoff und ev. Blut. Molotowcocktail, 2 Stck.«
    »Und dann haben wir noch etwas«, sagte Munther. »Maud Pehrsson hat vor einigen Tagen einen anonymen Brief im Rathaus bekommen.«
    Er hielt die Kopie hoch, sodass alle sie sehen konnten. Urban beugte sich vor und las laut:
    »Du hörst nicht, wenn ich aufhöre zu weinen.«
    »Ja«, sagte Munther, »genau.«
    »Soll das etwas mit dem Brand zu tun haben?«, fuhr Urban fort.
    »Wenn wir das wüssten«, seufzte Munther und setzte sich wieder. »Magdalena Hansson hat mit Maud Pehrsson an dem Tag, als der Brief kam, darüber geredet. Hansson meint, sie hätte etwas gestresst gewirkt.«
    »Haben wir Fingerabdrücke gecheckt?«, fragte Folke.
    »Das Original haben wir leider nicht gefunden«, sagte Munther. »Das hier ist Hanssons Kopie. Erkennt jemand diesen Satz wieder?«
    Alle schüttelten die Köpfe.
    »Nun gut«, sagte Munther. »Unser Fall hat Vorfahrt beim SKL , das heißt, die Antwort auf die DNA -Anfrage sollte bald hier sein. Ein Treffer wäre ja mal was Schönes.«
    Petra betrachtete die vier Namen auf dem Whiteboard.
    »Thorbjörn Hermansson«, hörte sie sich selbst sagen, kaum dass sie den Gedanken zu Ende gedacht hatte.
    »Was ist mit ihm?«, fragte Munther.
    »Ein gemeinsamer Nenner.«
    »Aber Pehrsson hatte doch nichts mit dem Gerichtsverfahren zu tun«, sagte Urban.
    »Nein, aber Hermansson. Und er arbeitete im selben Gebäude wie Pehrsson und war in höchstem Maße davon abhängig, welche Beschlüsse dort gefasst wurden. Er hat eine Verbindung zu ihnen allen. Habt ihr gesehen, dass er in der letzten Zeit mehrere Leserbriefe in der Zeitung hatte?«
    Christer nickte.
    »Ja, die habe ich auch gelesen.«
    »Aber nur, weil er so aussieht und sich benimmt wie das Klischeebild eines Mörders, muss er nicht unbedingt einer sein«, meinte Folke.
    Urban wandte sich zu ihm. Es zuckte in seinem Bart, doch er erwiderte nichts.
    »Wir werden ihn auf jeden Fall kontrollieren«, entschied Munther. »Weil hier alle Türen von Reportern beobachtet werden, könnt ihr ihn erst mal zu Hause befragen.«
    Petra und Christer nickten.
    »Gut, dann fahren wir gleich.«
    Niemand kam und öffnete, als Christer an Thorbjörn Hermanssons Tür klingelte. Nach dem dritten Versuch beugte sich Petra zum Briefschlitz, klappte ihn auf und rief:
    »Machen Sie auf, Hermansson, hier ist die Polizei. Wir wissen, dass Sie zu Hause sind.«
    Während Hermansson mit der Sicherheitskette rasselte, drückte Christer den Daumen auf den Türspion der Nachbarin. Irgendwann mussten der Spionage auch mal Grenzen gesetzt werden.
    Hermansson sah verärgert aus, als er endlich aufmachte.
    »Da lasse ich Sie mal lieber rein, bevor Sie wieder den Schlüsseldienst rufen«, sagte er.
    »Danke«, erwiderte Petra und trat ein. »Es wird nicht lange dauern.«
    Christer folgte und machte die Tür hinter sich zu. Es roch frisch geputzt. Chlor. Wie in einem Schwimmbad.
    »Und was wollen Sie?«
    Hermansson hatte sich in den Flur zurückgezogen, machte aber keinerlei Anstalten, sie weiter in die Wohnung zu bitten.
    »Wir müssten mal kurz mit Ihnen reden«, erklärte Petra. »Wo können wir uns setzen?«
    »Reden, worüber?«
    »Zum Beispiel über Maud Pehrsson.«
    »Diese Hexe«, sagte Hermansson und ging in die Küche.
    »Sie scheinen sie nicht gerade zu betrauern«, sagte Christer.
    »Warum sollte ich?«
    Petra setzte sich ans Fenster und Christer daneben. Auf dem Platz an der Spüle lag ein ovales Tischset, daneben stand eine Medikamentenbox. In der Abteilung für Donnerstag lag nur noch die Abendration.
    »Wir versuchen herauszufinden, wie es ihr in der letzten Zeit ergangen ist und was sie gemacht hat. Sie haben doch im selben Haus

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