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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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mich jetzt nicht an alle erinnern, aber unter anderem muss die betreffende Person eine innere Spannung verspüren, bevor das Feuer angezündet wird, und hinterher eine Erleichterung, weil die Angst nachlässt. Außerdem darf die Brandstiftung keinen anderen Grund haben, als eben diese Angst zu lindern. Um Pyromane genannt zu werden, muss man total fixiert sein auf Feuer und Brandstiftung.«
    Christer wedelte mit dem Messer hin und her, während er sprach.
    »Und was hat sie über unseren Fall gesagt?«, fragte Folke. »Konnte man irgendwelche Schlüsse ziehen?«
    Nach dem, was ich erzählt habe, schien es ihr nicht wie ein klassischer Pyromane zu klingen, sondern eher wie eine Person, die von Wut und Aggressivität getrieben wird und die sich das Recht auf Rache nimmt. Statistisch gesehen wird offenbar die Hälfte aller Brände von Jugendlichen gelegt.«
    »Das heißt, Jugendliche werden automatisch mit Wut in Verbindung gebracht?«, fragte Petra.
    Christer zuckte mit den Schultern.
    »Weiß ich nicht. So hat sie es zumindest gesagt.«
    »Aber wenn man mal am anderen Ende ansetzt«, begann Urban, »wenn der Ausgangspunkt hier Wut und Rache ist, warum wird dann ausgerechnet Feuer gewählt? Es gibt doch noch andere Methoden, Menschen umzubringen.«
    Er saß mit einer Dose Cola in der Hand zurückgelehnt in seinem Stuhl.
    »Richtig«, sagte Christer. »Zum Beispiel braucht man hier keine Waffe im üblichen Sinne, keine physische Kraft. Und einen Molotowcocktail zu basteln ist nicht schwer.«
    »Und man hat Distanz zum Opfer«, ergänzte Folke. »Abgesehen von der Gefahr, entdeckt zu werden, riskiert man selbst recht wenig, wenn man nur zündelt und dann wegrennt.«
    Urban nahm einen Schluck Cola und sagte dann:
    »Vielleicht sucht die Person auch Aufmerksamkeit. Brennende Häuser wirken im Gegensatz zu vielen anderen Tatorten sehr effektvoll auf Bildern.«
    Es wurde still in der Runde, alle schienen ihren eigenen Gedanken nachzuhängen.
    »Also sagen wir Wut und Rache als Ausgangspunkt«, sagte Christer schließlich. »Wie ist es bei euch gelaufen? Hat jemand etwas entdeckt, was eventuell ein Motiv sein könnte?«
    Alle schüttelten ihre Köpfe. Petra, die versucht hatte, sich ein Bild vom engsten Kreis der Verwandtschaft und Freunde der Fridhems zu machen, sagte:
    »Aus irgendeinem Grund müssen die beiden recht für sich allein geblieben sein. Vielleicht hatten sie ja tagsüber genug mit Menschen zu tun. Doch es gibt einen Sohn, Svante, der mit seiner Familie in Luleå wohnt. Er war natürlich sehr schockiert und traurig, sagte aber, er habe über einen Monat nicht mit ihnen gesprochen. Zu Besuch war er das letzte Mal im vorigen Sommer.«
    Würde das so für Lasse und sie werden? Die Kinder zogen aus, und dann hörte man nichts mehr von ihnen?
    »Das heißt, er hatte keine Idee, was hinter der Sache stecken könnte?«, fragte Christer.
    Wieder schüttelte Petra den Kopf.
    »Aber ich habe Magdalena Hansson vor der Pizzeria getroffen. Sie meinte, Gunde habe in den letzten Tagen gestresst und aufgewühlt gewirkt – so ähnlich drückte sie sich aus. Offensichtlich fand er, wir würden uns nicht genug um seine eingeschlagenen Schaufenster kümmern.«
    Christer räusperte sich, wandte sich ab und hustete in seine Faust.
    »Du hast aber nichts über die Ermittlungen zu ihr gesagt, oder?«
    »Ich habe nur bestätigt, dass wir den Verdacht haben, dass es auch diesmal Brandstiftung war«, sagte sie. »Das war doch wohl in Ordnung, oder?«
    »Na ja, eigentlich nicht.«
    Jetzt ist er sauer, dachte sie. Mehr, als er zugeben will.
    »Ich glaube ja, dass es gut ist, wenn die Journalisten sich ab und zu mal als was Besonderes vorkommen«, sagte sie. »Schließlich haben wir auch Nutzen von ihnen.«
    Christer murmelte etwas, das ihr wie ein »jaja« vorkam. Dann schob er den Pizzakarton beiseite.
    »Und wie ist es bei den anderen gelaufen? Folke?«
    Folke streckte sich und neigte den Kopf nach links und nach rechts.
    »Also, sie scheinen zumindest keine mysteriösen Telefonanrufe mitten in der Nacht bekommen zu haben. So viel kann ich schon sagen.«
    Christer wandte sich Urban zu, der sagte:
    »Ich habe die Videobänder von OKQ 8 hier in Hagfors kontrolliert. Bisher kein Treffer dabei.«
    Christer seufzte hörbar.
    »Ja, dann«, sagte er und erhob sich, »hätten wir diesen Samstagabend wohl auch rumgekriegt.«
    Nein, es war nicht in Ordnung, dass Petra mit Magdalena über die Ermittlungen gesprochen hatte, dachte Christer. Er

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