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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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verzichten. Wenn die Elfen und Kobolde welche haben wollen, sollen sie sich die der Engländer holen und nicht die von uns. Komm weiter!«
    Ihr Appell fruchtete. Zwar bebte Ionatán bei jedem Schritt vor Angst, aber er wollte sich nicht vor einer jungen Frau blamieren. Vorsichtig schlich er hinter Ciara her und hielt jedes Mal die Luft an, wenn der Boden unter seinen Füßen schmatzend nachgab.
    Schließlich wurde es Ciara zu bunt. »Was bist du nur für ein Mann, Ionatán O’Corra? Auf diesem Weg ist die vermisste Kuh gelaufen, und die ist schwerer als wir beide zusammen. Solange sie nicht im Moor versinkt, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Außerdem haben wir Gamhain, und die ist vorsichtig.«
    Hoffentlich, setzte Ciara in Gedanken hinzu. Denn auch ihr wurde das Moor langsam unheimlich. Der Boden unter den Füßen schwankte so, als wolle er jeden Augenblick unter ihr nachgeben und sie verschlingen. Und doch war hier eine Kuh gelaufen. Wahrscheinlich aber war das Tier längst an eine trügerische Stelle gelangt und versunken.
    Ciara erwog nun doch, die Suche abzubrechen, da gab Gamhain Laut. Rasch schloss sie zu der Hündin auf und entdeckte die Kuh, die hinter ein paar Büschen stand und aromatische Kräuter abgraste.
    »Da bist du ja, du Ausreißerin!«, schimpfte Ciara und wollte auf das Tier zutreten. Die Kuh drehte ihr jedoch den Kopf zu und senkte die Hörner. Im nächsten Moment raste Gamhain bellend auf das Tier zu, entging geschickt einem Hornstoß und kniff es ins Hinterbein.
    »Kluges Mädchen«, lobte Ciara die Hündin. Da entdeckte sie, was die Kuh so angriffslustig machte. Auf einem Stück trockenen Bodens etwa drei Schritte hinter dem Tier lag ein Kälbchen, das tolpatschig auf die Beine zu kommen versuchte.
    »Vorsicht, Ionatán! Die Kuh hat gekalbt«, warnte sie ihren Begleiter.
    Ionatán hatte auf die Kuh zugehen wollen, blieb stehen und drehte sich zu Ciara um. »Was machen wir jetzt?«
    »Am besten ist es, wenn Gamhain die Kuh vor sich hertreibt. Dann kannst du das Kälbchen auf die Schultern nehmen und nach Hause tragen.«
    Ciara winkte ihm beiseitezutreten, damit der Rückweg frei wurde, und geriet auf eine Stelle, die unter ihr nachgab. Erschrocken schrie sie auf.
    Ionatán wirbelte herum, sah, dass sie bereits bis zu den Knien eingesunken war, und wollte zu ihr rennen.
    »Bleib stehen, sonst versinkst du ebenfalls!«, rief sie. »Schneid einen Zweig ab und zieh mich damit heraus, aber schnell!«
    Ionatán trat an ein Gebüsch, nahm sein Messer und griff nach einem dickeren Zweig. Da schmatzte der Boden unter ihm, und er sprang gerade noch rechtzeitig zurück, bevor das Moor auch nach ihm greifen konnte. Der nächste Versuch gelang jedoch. Er trennte einen langen Ast ab und streckte ihn Ciara entgegen.
    Erleichtert fasste sie danach und klammerte sich daran fest, während der Mann mit aller Kraft zog. So leicht aber wollte das Moor seine Beute nicht freigeben. Ionatán keuchte bereits wie ein abgetriebener Ochse und befürchtete das Schlimmste. Dann endlich hatte er den Eindruck, als sei das Mädchen ein wenig aus dem Boden herausgekommen, und er verdoppelte seine Anstrengungen.
    Das Moor ließ Ciara ebenso überraschend los, wie es sie gepackt hatte, und sie verlor den Halt. Zum Glück fiel sie auf festeren Boden, riss Ionatán aber ebenfalls um. Als sie aufschaute, lagen sie beide vor den Füßen der Kuh. Diese beäugte sie misstrauisch, doch als Gamhain kurz bellte, wich sie ein paar Schritte zurück. Aus Angst vor der Hündin ließ das Tier es zu, dass Ionatán sich wieder aufraffte und zu ihrem Kälbchen trat.
    Der junge Mann hob das Neugeborene auf und legte es sich über die Schulter, ohne den Blick von der Kuh zu wenden. Doch der war angesichts von Gamhains bedrohlichem Gebiss die Angriffslust vergangen, und als Ionatán auf den eigenen Spuren zurückging, lief sie hinter ihm her. Gamhain drängte sich an ihm vorbei und übernahm die Führung, als wolle sie ihnen einen sicheren Weg weisen, während Ciara noch einmal die Stelle betrachtete, die ihr beinahe zum Verhängnis geworden wäre. Sie schüttelte sich, um den Schrecken loszuwerden, und folgte Ionatán und den Tieren.

4.
    A uf dem Heimweg kamen Ciara und Ionatán an einer Stelle vorbei, an der offenbar noch vor kurzem Torf gestochen worden war. Ciara betrachtete das kleine Häufchen mit den ziegelförmigen Torfstücken und schüttelte den Kopf.
    »Hier hätte längst weitergearbeitet werden müssen, damit wir es im Winter

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