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Feurige Begegnung auf Mallorca

Feurige Begegnung auf Mallorca

Titel: Feurige Begegnung auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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ihrem Exfreund hatte sie stets eine Maske getragen. Um ihn nicht zu verlieren, war sie zu einer anderen Jenna geworden. Der Jenna, von der sie glaubte, dass Kevin es von ihr erwartete. Doch wohin hatte all diese Scharade geführt? Die Tatsache, dass er sie einfach verlassen hatte, als er schließlich die Wahrheit erfuhr, schmerzte noch immer. Und eines wusste sie ganz genau: Noch eine Enttäuschung dieser Art würde sie nicht verkraften.
    „Hola!“
    Sie erschrak leicht, als sie die Stimme von Señora Suárez hinter sich vernahm. Lächelnd drehte sie sich um. Sie mochte Tómas’ Mutter, und sie spürte, dass dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruhte.
    „Señora“ , sagte sie. „Genießen Sie auch die wunderbare Abendstimmung?“
    Die alte Dame lächelte. „Ja, es ist schon ein besonderes Privileg, den Sonnenuntergang an einem so traumhaften Ort wie diesem hier betrachten zu dürfen. Doch ich muss gestehen, dass ich es ebenso genossen habe, als wir noch in Jerez de la Frontera lebten und …“ Sie verstummte, und ein Schatten legte sich über ihr faltiges, von Wind und Sonne gegerbtes Gesicht. „Aber das ist lange her, und manchmal ist es besser, die Vergangenheit ruhen zu lassen.“
    „Jerez de la Frontera? Das liegt in Andalusien, nicht wahr?“
    Señora Suárez nickte. „Ja, so ist es, und im Grunde meines Herzens bin ich wohl immer Andalusierin geblieben. Trotz des ganzen Luxus, der mich umgibt, sehne ich mich manchmal nach den engen gewundenen Straßen mit ihren zahlreichen Bodegas meiner Heimatstadt.“ Sie seufzte. „Sie müssen mich für eine närrische alte Frau halten.“
    „Ganz im Gegenteil“, erwiderte Jenna. „Erzählen Sie mir mehr von Andalusien. Ich war noch nie selbst dort, aber ich weiß, dass die Region stark durch ihre maurische Vergangenheit geprägt ist.“
    Die Augen der alten Spanierin glänzten, als sie von ihrer Heimat zu reden begann. „Es gibt einige Fotografien aus der damaligen Zeit“, sagte sie schließlich. „Sie zeigen auch meinen Sohn, als er noch ein Junge war, und das Geschäft, das mein Mann und ich führten. Darf ich Ihnen die Bilder zeigen? Ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen, und …“
    „Sehr gern“, erwiderte Jenna, deren Interesse keineswegs nur gespielt war. Tómas’ Mutter verstand es, der Vergangenheit mit Worten ein Gesicht zu verleihen, wie sie es noch bei keinem anderen Menschen zuvor erlebt hatte. Es war, als hätte sie einige der Dinge, von der die alte Spanierin erzählt hatte, selbst miterlebt. Aber darin allein lag Jennas Neugier nicht begründet. Seit ihrem ersten Zusammentreffen mit Tómas spürte sie, dass es etwas in seiner Vergangenheit gab, das er vor ihr verbarg. Ein Geheimnis, über das er mit niemandem sprach. Inzwischen wusste sie, dass er aus eher bescheidenen Verhältnissen stammte, und hier schien sich eine Chance zu bieten, mehr über ihn zu erfahren.
    „Tómas bewahrt das Album oben in seinem Arbeitszimmer auf“, erklärte Señora Suárez. „Es ist eine Art Symbol für ihn, damit er niemals vergisst, woher er stammt und sich seiner Wurzeln immer bewusst ist. Er hat mir gesagt, dass es auf seinem Schreibtisch liegt, damit er es immer sehen kann. Wären sie so freundlich, es zu holen?“
    Jenna zögerte. „Sind Sie sicher, dass Ihr Sohn einverstanden ist?“, fragte sie unsicher. „Ich meine, ich möchte auf keinen Fall einfach in sein Arbeitszimmer gehen und …“
    Die Señora lächelte. „Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Ich kann es ja schlecht selbst holen, und Dolores und Javier sind gerade beschäftigt. Meine Erlaubnis sollte also genügen.“ Sie seufzte. „Ich weiß, dass mein Sohn mitunter ein wenig einschüchternd auf seine Mitmenschen wirkt, aber im Grunde seines Herzens ist er ein guter Mann, der nur versucht, das Richtige zu tun.“
    Ja, stimmte Jenna ihr in Gedanken zu und machte sich auf den Weg zu Tómas’ Arbeitszimmer, an dem sie immer vorbeikam, wenn sie zu ihrem Gästezimmer ging. Genau diesen Eindruck hatte sie inzwischen auch von ihm gewonnen. Er war nicht der harte und eiskalte Geschäftsmann, als den er sich so gern darstellte. Ganz im Gegenteil sogar. Und dafür liebte sie ihn.
    Es war kühl in dem abgedunkelten Raum, den Tómas als Büro nutzte. Jenna trat hinter den Schreibtisch, konnte das Fotoalbum, von dem Señora Suárez gesprochen hatte, aber nirgends entdecken. Um besser sehen zu können, drehte sie sich um und schaltete die kleine Lampe auf dem Schreibtisch ein.
    Gerade,

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